Sind Sie Freak? Oder sind Sie ein Sauna-unten-Sitzer? Der Vergleich ist wörtlich zu nehmen, wenn die Außentemperaturen über 35° klettern und ein kleiner Regenschauer eher die Wirkung eines Aufgusses hat. Ganz davon abgesehen, dass er für die lechzende Natur nur ein Tropfen auf heiße Steine, gebackenen Boden und ausgedörrtes ehemaliges Grün ist. Da sind Reiter im Vorteil, die gerne früh aufstehen! So wie St.GEORG-Herausgeberin Gabriele Pochhammer.
Sommer in Schleswig-Holstein – das heißt, solange ich mich erinnern kann: mal Sonne (seltener) mal Regen (ziemlich oft), mal Wind (fast immer). Und jetzt dies. Schon morgens um acht 25 Grad und abends um acht immer noch nicht wesentlich kühler, dazwischen so heiß, dass man keinen Hund vor die Tür jagt, eine Redensart, die doch für ganz andere Wetterzustände erfunden wurde.
Aber da gibt es ja noch die Hundstage, die wir im Moment erleben, Hitze, die etwas Bleiernes hat. Die Hunde japsend auf den Küchenfliesen, die Pferde – wir haben sie nachts im kühlen Stall – im Paddock schnell in den festen Unterstand, da ist es auch kühler und die Fliegen quälen nicht so. Sie können dann nach Belieben in den Sandauslauf gehen, wenn sie es möchten, nur stundenweise ist Weidegang angesagt, zwei unserer drei Pferde sind rehe-gefährdet.
Jenseits des Paddock-Zauns steht ein „Bremsenschreck“, ein großes netzartiges Gebilde, und das scheint tatsächlich zu funktionieren. Von Bremsen werden unsere Pferde in diesem Jahr kaum heimgesucht. An die Heu- und Strohpreise für den nächsten Winter denken wir lieber im Moment gar nicht.
Auf der Weide sind sie gerne, da haben sie auch Schatten, aber abends freuen sie sich, wenn es wieder in den Stall geht. Das war vor ein paar Wochen noch anders. Da genossen sie jede Stunde auf der Koppel, rissen sich um jeden Grashalm.
Die Wasserbottiche sind schnell leer, außer wenn einer der Hunde hineinspringt, um ein kühles Bad zu nehmen. Dann rühren die Pferde das Wasser nicht mehr an, igitt, täten wir ja auch nicht. Also schnell ausgießen, neu füllen und den Hunden versuchen beizubringen, dass sie sich gefälligst woanders abkühlen sollen.
Der frühe Vogel …
Wer jetzt reiten will, muss es frühmorgens tun, und die Zeit kollidiert ganz offensichtlich mit den Vorstellungen von erholsamem Urlaub, bei den Kindern und wahrscheinlich noch mehr bei den chauffierenden Eltern. „Wir kommen jeden Tag zum Reiten“ – das war die euphorische Ansage vor ein paar Wochen. Jetzt heißt es: „Es doch viel zu heiß für die Pferde.“
Mittags schon, das stimmt, da bewegt sich ja niemand mehr als unbedingt nötig. Aber morgens um sieben, da ist die Welt tatsächlich noch in Ordnung, so der Titel eines meiner Lieblingsbücher als Kind. Die Natur wie frisch geputzt. Den Sonnenaufgang vom Pferd aus erleben, das in der morgendlichen Kühle noch munter voranschreitet, sich auf den ersten Trab, den ersten Galopp freut – dann weiß man auf einmal, warum man all die Arbeit und den Stress, den auch das bravste Pferd gelegentlich macht, auf sich nimmt. Warum all das Putzen, Hufe auskratzen Satteln, Auftrensen, all die kleinen Mühen, die der liebe Gott dem Glück der Erde vorgeschaltet hat, nicht nur ein notwendiges Übel sind, sondern die Vorfreude steigern.
Vorausgesetzt man ist ein Freak. Wer seinen Allerwertesten nicht früh genug aus dem Bett kriegt, wer lieber in der Sonne brät und auf das mildtemperierte Wohlfühlwetter wartet, bevor er Lust zum Reiten hat, der ist keiner. Der wird nie einer werden. Und der hat keine Ahnung, was ihm entgeht.men’s jordan retro 13 release date | air jordan 1 mid tartan swoosh
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