Neuigkeiten aus dem olympischen Dorf und warum Ian Millar auf seine behaarten Freunde schwört.
Die Dressurreiter kämpfen schon, die Springreiter laufen sich warm, und in einer Woche sind wir schon alle wieder zuhause. Das Springreiterteam gab eine erste informelle Pressekonferenz, da war Thomas Voss noch dabei, aber dann durfte er sein Pferd nicht mal zur Verfassung vorführen, weil durch das Nachrücken von Meredith Michaels-Beerbaum statt Philipp Weishaupt der Reserveplatz bereits verbraucht war. Das wusste aber bis eine Stunde vor dem Vetcheck noch nicht mal FEI-Springchef John Roche. Samstag fährt Carinjo wieder nach Hause, Thomas Voss bleibt noch ein bisschen, kriegt jeden Tag eine Tagesakkreditierung.
Christian Ahlmann lässt sich zur Geburt seines Sohnes gratulieren, 48 Zentimter lang, 2700 Gramm schwer, ein zierlicher Knabe, wie seine Mutter. Und gut gelungen, wie Ahlmann versichert. Der Großvater hat gesagt, kein Wunder, bei der guten Mutterlinie. Nach Judy-Ann Melchiors Vater Leon wurde der Kleine auch benannt.
Gestern abend pilgerten wir zum FN-Empfang ins Deutsche Haus. Die Aussicht auf ein opulentes Mahl erfüllte sich zunächst nicht, durch dunkle Flure wurden wir in das Docklands Museum geführt, sehr schön. Etwas 20 Leute standen freundlich parlierend herum, die Häppchen waren für circa zehn Kindergartenkinder berechnet, und die am längsten arbeiten mussten, hatten Mega-Pech, da war nämlich schon alles abgegrast. Nicht ein Krümchen war noch übrig. Das guckte sich Reiterpräsident Breido Graf zu Rantzau nicht lange an, und nach kurzer Zeit wurden wir in den allgemeinen Bereich vorgelassen, da, wo das Leben tobte, dicht an dicht, mit Grill und Nachtischbuffet.Gesichtet wurde unter anderem die zweifache Hochsprung-Olympiasiegerin Ulrike Meyfarth (1972 und 1988), Eiskunstläuferin Kathi Witt und viele Adabeis. Meine Hamburger Redaktion hatte mir aufgetragen, ich sollte im Deutschen Haus doch ein bisschen mit meinem nagelneuen IPad filmen. Super Idee. Allerdings bin ich noch nicht recht auf Du und Du mit dem schicken Teil, im Prinzip weiß ich nur, wie das Kartenspiel funktioniert. Ich habe also versucht zu filmen, aber irgendwie erschien nie ein Bild. Kommt ein Sportler vorbei, tippt mir auf die Schulter und sagt: Sie müssen den Finger von der Linse nehmen. OK.
Die beiden deutschen Dressurreiterinnen, die ihren Grand Prix schon hinter sich hatten, waren best gelaunt ins Deutsche Haus gekommen. Dorothee Schneider hatte die Besitzer ihrer Stute Diva Royal mitgebracht, Katharine Roth mit ihren drei Kindern. Tochter Stella hat die Stute schonbis zum Sieg im Piaff-Förderpreis geritten, ein heiß geliebtes Familienpferd, und das merkt man Diva Royal in jeder Sekunde an. Der Druck war erstmal weg, auch bei Anabel Balkenhol, die man selten so fröhlich sah. Das Leben im olympischen Dorf ist nach wie vor ein unerschöpfliches Thema. Anabel: Wir schlafen nicht im Dorf, wir wachen. Einen Steinwurf von den Schlafzimmern der deutschen Reiter tobt nämlich der Sport im Basketballstadion. Janne Friederike Meyer: Der Krach geht bis spät in die Nacht. Einer gewinnt immer, wir wissen aber nicht wer. Sie teilt sich mit Meredith Michaels-Beerbaum das Zimmer, beide versuchen mit Ohrstöpseln die Nächte zu überstehen. Mal sehen, wie lange das so geht. Markus Beerbaum soll in Greenwich in der Nähe des Parks eine Wohnung gemietet haben, die zweijährige Tochter Brianne-Victoria ist auch mit und die vermisst ihre Mami sicherlich ganz doll. Dagegen kommen dann wohl auch irgendwann die properen Athlethen in der Dorf-Kantine nicht mehr an. Janne: Wir überlegen schon immer, wer was macht, bei den Dünnen, ob das Leichtahtleten sind, bei den Dicken, ob das dann die Gewichtheber sind.
Dass Johnny Hilberath schnarcht, ist ja nun deutschlandweit bekannt und so ganz glücklich ist der Dressurbundestrainer nicht, dass er jetzt als die Schnarchnase der Nation dasteht. Also ich habe das noch nie gehört. Es kommt ja auch ein bisschen der Verdacht auf, dass Dressurchef Klaus Roeser ganz froh war, das jugendherbergsähnliche Etablissement mit einem plausiblen Grund ganz schnell wieder zu verlassen.
Die kanadischen Springreiter sind gar nicht erst eingezogen. Sie haben den ältesten Telnehmer im Parcours in ihren Reihen, den 64-jährigen Ian Millar. Er ist neuer Rekord zum zehnte Mal bei olympischen Spielen dabei und hat damit einen Segler überflügelt. Und ich will mal sagen, es ist wohl schwieriger, sich auf einem unserer behaarten Freunde fortzubewegen als in einem Boot.
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