Projekt: Reitsafari, Teil zwei: Afrikanischer Schwimmunterricht und Elefanten-Spätdienst

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Ja, die Stiefletten sind wasserdicht! Da fließt nichts heraus …

(© HB-sign )

Nach den Erfahrungen, die ST.GEORG-Volontärin Laura Becker zu Pferde in der trockenen Region Botswanas (Afrika) gemacht hat, durfte sie auch den Teil des Landes genießen, der von Wasser dominiert ist: Im Okavango Delta lernte sie, im Sattel zu schwimmen und wie die gestreiften Verwandten der Pferde im Busch überleben. Nachts bekam sie unerwarteten Besuch …

Ich werde nass und zwar richtig. Meine Füße tauchen samt Steigbügel ins Wasser ein. Kukama, ein 16-jähriger Falben-Schecke, schreitet tapfer, wie an der Schnur gezogen hinter den anderen Pferden her. Das Wasser wird tiefer und tiefer. Meine Knie verschwinden, dann meine Oberschenkel und die Sattelblätter. Glücklicherweise ist es angenehm warm. Kukama grunzt und auf einmal merke ich kaum noch eine Bewegung unter mir. Es ist, als würde mich jemand durchs Wasser schieben das mir übrigens mittlerweile bis zum Hosenbund reicht. Kukama schwimmt und ich mit ihm, zum ersten Mal in meinem Leben auf einem Pferderücken. Mein Adrenalinpegel steigt. Ich bin nicht etwa in einem See irgendwo in Deutschland, sondern ich schwimme mit einer Safari-Gruppe durch eine der vielen Seenplatten des berühmten Okavango Deltas im Norden Botswanas. Den Gedanken, dass hier auch Krokodile und Nilpferde leben wie es deren Art ist selbstredend vor allem im Wasser schiebe ich ganz schnell beiseite. Reiß dich zusammen, sage ich mir, wir sind schließlich auf Abenteuerreise.
Am Ufer angekommen marschieren die Pferde weiter. In meinen Schuhen steht das Wasser. Die guten Leder-Stiefeletten. Der Hersteller hat nicht gelogen sie sind wasserfest. Praktisch, wenn man bei Regen und Matsch keine nassen Füße bekommen will. Kein Wasser kommt herein aber auch nicht heraus. Nicht ganz so praktisch, wenn es von oben hereinläuft. Jetzt verstehe ich, warum die anderen Turnschuhe tragen. Meine Hose ist ebenfalls klatschnass. Doch zum Glück zieht mich das Land und seine Tiere so in seinen Bann, dass ich mir keine weiteren Gedanken darüber mache, ob ich es prickelnd finde, triefend vor Nässe auf dem Pferd zu sitzen.
Wir begegnen einer Zebraherde, die friedlich in einem Waldstück grast. Zebras sind sehr scheu und galoppieren normalerweise gleich davon, sobald sie uns bemerken aber diese scheinen ganz entspannt zu sein. Sie beobachten uns mit gespitzten Ohren, bewegen sich aber nicht vom Fleck. Schön sehen sie aus mit ihren schwarz-braunen Streifen. Jedes Zebra hat seine eigene Musterung, wie ein Fingerabdruck. Und die Mähne steht 1A, als ob sie millimetergenau frisiert wäre ein Verziehmesser oder eine Schere sind definitiv nicht nötig. Aber Zebras sind nicht nur schicke Verwandte der Pferde, sondern auch Überlebenskünstler: Die Fohlen haben von Anfang an so lange Beine wie die erwachsenen Tiere heißt: Von unten betrachtet ist der Bauch jedes Zebras auf der gleicher Höhe. So heben sich die jüngeren, schwächeren Tiere für Löwen und Leoparden, die irgendwo geduckt auf der Lauer liegen, nicht vom Rest der Herde ab. Wenn sie gejagt wird, bleibt die Herde immer zusammen so können die Angreifer kein einzelnes Tier absondern. Zudem fällt es Löwe, Leopard & Co ohnehin schwer, in dem Streifengewirr einzelne Tiere zu erkennen. Gemeinsam sind wir stark, lautet die Devise Sozialisten der Savanne.
Die Zebras, die wir beobachten, scheinen genug von uns zu haben. Sie machen auf dem Absatz kehrt und galoppieren davon. Und wir reiten weiter Richtung Camp zurück.
Am Nachmittag machen wir eine Rundfahrt mit dem Motorboot, Wildtiere beobachten. Plötzlich steigt eine Wasserfontäne auf, daneben noch eine. Zum Vorschein kommen Nasenlöcher, Augen und Ohren: Nilpferde. Sie stoßen Wasser in die Luft, um gleich darauf wieder abzutauchen. Wenn sie zurück an die Oberfläche kommen, sind die Augen sofort auf uns gerichtet, sie beobachten uns. Jederzeit bereit, ihre Jungen zu verteidigen. Richtig wohl ist mir nicht bei der Sache sind Nilpferde doch einer der gefährlichsten Tierarten Afrikas. Sie tauchen unter und kommen dann unter dem Boot wieder an die Wasseroberfläche, so dass es umkippt. Und obwohl sie Pflanzenfresser sind, haben sie enorm lange, spitze Zähne, mit denen sie sich verteidigen. Ein Mensch hat kaum eine Chance. Wie war das noch mit dem Adrenalin? Eigentlich habe ich jetzt genug für eine ganze Woche
Nach dem Abendessen freue ich mich auf mein Bett und eine Runde Schlaf. Nicht lange, aber immerhin bis sechs Uhr, um sieben geht der nächste Ausritt los nichts für Langschläfer also. Die Zelte des Camps sind an den Seiten nur mit Fliegengittern ausgestattet. Man hat also einen Rundumblick in den Busch und aufs Wasser des Deltas. Wie auch immer, aus einem erholsamen Schlaf wird leider nichts: Ich schrecke mitten in der Nacht hoch. Äste krachen laut, irgendetwas dem Lärm nach zu urteilen etwas ziemlich großes marschiert durch das Gehölz. Ich sitze in meinem Bett und überlege, was ich tun soll: wegrennen, totstellen oder schreien? Allmählich zeichnet sich ein Schatten ab: Ich sehe einen Rüssel, gefolgt von großen Ohren und einem massigen Körper. Ein Elefant ist auf seinem Nachtrundgang inklusive Snack und das etwa zehn Meter von meinem Zelt entfernt. Ich entscheide mich für die Variante: totstellen. Und das ist nicht die schlechteste Wahl. Das riesige Tier geht gemächlich weiter und verschwindet unter lautem Krachen der Äste im Gebüsch.
An Schlaf ist nun nicht mehr zu denken, zu viel Adrenalin fließt durch meinen Körper. Im Morgengrauen marschiere ich zu den Stallungen, die direkt am Camp liegen. Dort wartet mein Pferd schon für den Ausritt und den nächsten Schwimmunterricht. Ich habe Turnschuhe an.

Mehr Infos über Reitsafaris in Afrika finden Sie unter www.reiterreisen.com.

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Laura BeckerRedakteurin

Nach der Lehre zur Pferdewirtin „Klassische Reitausbildung“ und Coach für Longier- und Reitabzeichen Studium der Germanistik. Anschließend Volontariat beim St.GEORG. Mutter von zwei Söhnen, verantwortet alle Themen rund um die Berufsreiterei. Auch Tipps und Hilfen in punkto Pferde- und Reiterausbildung sowie Recherchen rund ums Pferd gehören zu ihrem Aufgabenbereich.

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