Voltigieren – Leistungsturnen meets Theater

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Und dann gibt es da ja immer die Frage, ob das nun etwas mit Pferdesport zu tun hat. Ich gebe zu, bei manchen Pferden durfte man nicht allzu genau hinschauen, ob sie taktrein gehen – aber das ist beim Vetcheck der Springpferde auch nicht anders. Übrigens wurden die meisten der Voltigierpferde morgens auch dressurmäßig geritten. Das ist keine Ausnahme, sondern gehört zu ihrem Alltag. Voltigiert wird auf ihnen in der Regel nur ein- bis zweimal pro Woche. Das dient der Schonung der Pferde. Für die Voltigierer ist es dennoch elementar wichtig, ihr Pferd gut zu kennen. Eigentlich ist Voltigieren wie Dressurreiten, nur umgekehrt. In der Dressurprüfung bekommt der Reiter zwar eine Note, die auch Einfluss hat. Aber die weitaus größere Rolle spielt die Performance des Pferdes. Beim Voltigieren ist es umgekehrt. Alle schauen auf die turnenden Zweibeiner, kaum jemand achtet auf die Pferde. Aber auch die werden bewertet. Nur: Jeder, der Dressur reitet, weiß wie groß der Einfluss des Reiters ist und wie wichtig es ist, dass dieser das Pferd unterstützt und es nicht stört. Beim Voltigieren ist es genauso, nur umgekehrt. In Aachen konnte man gut sehen, was passiert, wenn das Pferd zu schnell oder zu langsam galoppiert oder die Geschwindigkeit nicht gleichmäßig hält. Das macht es dem Voltigierer schwer bis unmöglich, seine Übungen zu turnen. Denn die Choreografie seiner Kür ist natürlich auf den Rhythmus des Galopps abgestimmt. So gesehen, leuchtet auch ein, wie wichtig der Longenführer ist, denn er kontrolliert die Geschwindigkeit des Pferdes und muss im Gefühl haben, wie das Pferd am Tag X gelaunt ist, wie viel Druck er machen darf und wie viel er machen muss. Alexandra Knauf ist so eine Longenführerin. „Eine der Besten!“, wie Viktor Brüsewitz, Untermann im Team Köln-Dünnwald II, betont. Brüsewitz war eigentlich nur eingesprungen und hat nur zweimal mit dem Team trainiert. „Das funktioniert, wenn man sich darauf verlassen kann, dass der Longenführer am anderen Ende weiß, was er tut.“

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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