Felix Haßmann ist neuer Champion der Berufsreiter im Springen. Zum zweiten Mal nach 2010 gewann der 29-jährige Pferdewirt aus Lienen die Meisterschaft der Berufsreiter, die nun zum zehnten Mal im Sielpark von Bad Oeynhausen stattfand.
Wie immer gab es ein äußerst spannendes Finale mit Pferdewechsel, ein Modus, den es sonst nur bei der Weltmeisterschaft gibt. Nicht nur Bundestrainer Heiner Engemann hatte Haßmann von Anfang an als Favoriten auf dem Schirm gehabt. Trotzdem wurde es am Ende doch ziemlich knapp für den Westfalen. Erst im Stechen gegen Martin Sterzenbach aus Dorsten sicherte sich Haßmann die Goldmedaille.
Weil er zwischen den letzten beiden Hindernissen nur sieben anstatt acht Galoppsprünge kalkuliert hatte, blieb er gut eine Sekunde unter der Zeit von Sterzenbach. Pech für den 52-Jährigen: Er war in allen Finaldurchläufen ohne Abwurf geblieben, und musste sich dennoch mit der Silbermedaille zufrieden geben. Für seinen ersten Start im Berufsreiterchampionat und beim Reitturnier in Bad Oeynhausen dennoch ein mehr als respektables Ergebnis. Über Bronze freute sich Peter Korn-Finke aus Garbsen auf Calistra. Mit seiner zuverlässigen Schimmelstute (v. Colman/Ahorn Z) war er vor zwei Jahren schon Dritter beim Championat geworden. Damals hatte sich Calistra sogar die Schärpe als bestes Pferd verdient. Diesmal bescherte sie ihrem Reiter jedoch schon im ersten Durchgang einen Abwurf am letzten Hindernis. Als dann auch noch ein Fehler mit Haßmanns etwas kribbeligen Württemberger Hengst Horse Gyms Quali Quanti (v. Quidam de Revel/Non Stop) dazu kam, stand schon fest, dass es wieder Bronze für Korn-Finke werden würde. Der 46-Jährige nahm das jedoch gelassen. Im Stechen hätten wir die beiden anderen Pferde sowieso nicht schlagen können, sagte er später. Der Land- und Pferdewirt, der einen kleinen Ausbildungsstall mit 14 Pferden betreibt, stellt normalerweise seine jungen Pferde auf Turnieren vor. Mit Calistra durfte er in Nörten-Hardenberg aber auch schon mal international reiten.
Die Ehre und ein Extra-Preisgeld von 1500 Euro für das erfolgreichste Pferd ging diesmal an den neunjährigen Holsteiner Hengst Balougraf ESC (v. Baloubet du Rouet/Landgraf I). Der hochgewachsene Braune flirtete auf dem Abreiteplatz zwar heftig mit der schönen Calistra und schien lieber seine Qualitäten als Beschäler demonstrieren zu wollen, doch im Parcours ging die Arbeit ganz klar vor. Nicht den kleinsten Fehler erlaubte sich der ehrgeizige Holsteiner, der seit fünf Jahren im Stall von Martin Sterzenbach zu Hause ist. Wenn der Silbermedaillengewinner dem Publikum in Bad Oeynhausen auch eher unbekannt war, gilt er dennoch keinesfalls als unbeschriebenes Blatt. Über 600 Siege und Platzierungen in Klasse S gehen bereits auf sein Konto. Zunächst als Hufschmied tätig, absolvierte Sterzenbach seine Ausbildung zum Pferdewirt im Dressurstall von Inge Schulze-Wilbrenning. Einer seiner Ausbilder im Springen war Rainer Supan. Heute ist Martin Sterzenbach längst mit einem eigenen Ausbildungsstall auf dem Hof Hoffterheide-Bellendorf in Dorsten selbständig.
Dem hochspannenden Finale der besten Drei waren zwei Qualifikationen voraus gegangen. Die erste, ein Zwei-Sterne-S, hatte sich Olympiasieger Lars Nieberg mit Galippo gesichert. Mit Casallora war er auch noch Dritter. Abwürfe in der zweiten Qualifikation, einem sehr anspruchsvollen Drei-Sterne-S mit Stechen, verhinderten jedoch seinen Einzug ins Finale (Rang 5 in der Gesamtwertung). In der zweiten Wertung galoppierte Andreas Kreuzer mit Aron zum Sieg. Er verpasste den Einzug in die Endrunde knapp auf Rang vier. So viele Nennungen und ein so tolles Starterfeld hatten wir im Berufsreiterchampionat noch nie, jubelte Turnier-Chef Wilfried Schormann. Das freute natürlich auch Burkhard Jung, dem Vorsitzenden der Berufsreitervereinigung. Er fieberte beim Finale sichtlich mit und gab gerne zu: Ich glaube, ich bin aufgeregter als die Reiter selbst Für den Veranstalter fand Jung lobende Worte: An Flair und Wohlfühl-Effekt ist dieses Turnier kaum zu übertreffen!. Absolut zufrieden zeigte sich auch Bundestrainer Engemann: Dieses Finale war wirklich eine tolle Demonstration für unseren Sport. Das gute Nennungsergebnis zeigt, dass das Championat an Stellenwert gewonnen hat.
Susanne Müller Air Jordan 1 Outlet Store | air jordan 1 outlet near me
Neueste Kommentare
Onfire war seit sieben Jahren in Rente.
Mit 22 können Pferde nicht mehr Turniere machen. Deshalb ist das Pferd bestimmt gestorben!
Wenn ich das lese, schaudert es mich. Wer da noch behauptet, dass alles in Ordnung ist, lebt - für mich - in einer anderen Welt.