In Darmstadt-Kranichstein sind gleich zwei Berufsreiterchampionate ausgetragen worden: das Championat Dressur und das süddeutsche Berufsreiterchampionat Springen. Im Dressurviereck gewann ein Altmeister, im Parcours wurde Michael Kölz erstmals zum Champion gekürt.
Dressurausbilder Heiner Schiergen kennt das Berufsreiterchampionat Dressur in- und auswendig. Schon sechsmal konnte er gewinnen, zweimal war er Zweiter. Dieses Jahr schaffte er es beim Herbstmeeting in Darmstadt-Kranichstein mit Semias ins Finale. Semias ist ein erst neunjähriger Sir Donnerhall-Sohn. Die beiden belegten in beiden Qualifikationen Platz zwei (68,233/68,961 Prozent).
Im Finale, in dem nach dem neuen Modus nur noch die beiden Fremdpferde vorgestellt werden, spielte der 53-jährige Schiergen seine volle Erfahrung aus. Er stellte sowohl Felix Kneeses Quibelle als auch Jakob Hetzels Rubicon Leonardo am besten vor, die Lektionen am Punkt, fehlerfreie Galoppwechseltouren – meist die größte Hürde – und gut vorgestellte Piaffen und Pirouetten. Am Ende sicherte sich Heiner Schiergen den siebten Titel in seiner Laufbahn, Berufsreiterchampion Dressur 2022.
Felix Kneese war zum ersten Mal beim Berufsreiterchampionat am Start. Der fein reitende Pferdewirtschaftsmeister aus Appen in Schleswig-Holstein hatte sich mit der 14-jährige Oldenburger Stute Quibelle v. Quaterback qualifiziert, mit nicht weniger als zwei Siegen: in der ersten Qualifikation mit 72,633 und in der zweiten mit 73,333 Prozent.
Mit den Pferden der anderen beiden Finalteilnehmer schlug sich der 41-Jährige wacker, war stets bemüht, fein einzuwirken und die Pferde in einem guten Seitenbild zu präsentieren. „Im Finale habe ich gemerkt, dass fünf Minuten nicht viel Zeit sind, um sich auf ein fremdes Pferd einzustellen und dann Grand Prix-Lektionen zu reiten“, so Kneese. „Aber es hat viel Spaß gemacht und es waren tolle Pferde im Finale.“ Felix Kneese landete auf dem Silberrang. Großes Lob für den Ausbilder: Quibelle wurde zum besten Finalpferd gekürt.
Jakob Hetzel war ins Finale nachgerückt. Die beiden Qualifikationen hat er im Sattel von Rubicon Leonardo, einem 17-jährigen Rubin Cortes-Sohn bestritten. Für ihn war es die zweite Teilnahme am Berufsreiterchampionat und seine Premiere im Finale.
Der 42-jährige Pferdewirtschaftsmeister hat bei Bernd Nöthen gelernt und Station gemacht bei Dr. Uwe Schulten-Baumer, Wolfram Wittig und beim Oldenburger Verband sowie bei seinem Konkurrenten Heiner Schiergen. Seit 2009 ist er auf dem Danielshof in Moers (NRW) selbstständig. Im Finale gewann er Bronze.
Michael Kölz süddeutscher Spring-Champion
Im Parcours ging es um das süddeutsche Berufsreiterchampionat Springen, das im vergangenen Jahr in Darmstadt Premiere gefeiert hatte. Qualifiziert fürs Finale waren Thomas Wittemer mit Diva van Oversi, der letztes Jahr Zweiter wurde, die Deutsche Meisterin 2021 der Damen, Sophie Hinners mit Graphik, und Michael Kölz auf Lexie Grey, dreimaliger Bronzegewinner beim bundesweiten Berufsreiterchampionat Springen.
Anders als in der Dressur werden im Springen im Finale weiterhin drei Runden geritten, also auch mit dem eigenen Pferd. Die gelang allen drei Teilnehmern anstandslos.
Michael Kölz, gelernter Landwirt und Pferdewirtschaftsmeister aus Sachsen, ritt dann auch Sophie Hinners Graphik, eine neunjährige Württemberger Stute v. Graf Rhapsody vom Haupt- und Landgestüt Marbach, ohne Fehler über den Kurs. Lediglich mit der neunjährigen Darco-Tochter Diva van Overis von Thomas Wittemer musste er einen Abwurf in Kauf nehmen. Doch die vier Fehler insgesamt reichten dennoch zum Sieg.
„Es ist eine tolle Sache, dass wir uns hier präsentieren dürfen“, betonte Michael Kölz. „Wir wollen es gut machen und vor allem den Pferden nicht schaden. Ich bin total begeistert, wie meine Stute bei den anderen beiden gesprungen ist. Pferde, die nach der klassischen Reitweise ausgebildet werden, sind gut nachzureiten.“
Sophie Hinners, die mit ihrem Lebensgefährten Richard Vogel in Dagobertshausen stationiert ist, kassierte auf beiden Fremdpferden jeweils einen Abwurf, so wie auch der 46-jährige Pferdewirtschaftsmeister Thomas Wittemer aus Rheinland-Pfalz. Mit jeweils acht Strafpunkten insgesamt teilten sich die beiden den Silberrang. Graphik war das beste Pferd des Finales.
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