Einen Heimsieg verbuchte der gebürtige Schweizer Felix Sulzer mit Lord Hayagriva bei der zweiten Station des CDV-Cups 2012 im bayerischen Sulzthal.
21 Paare hätten auf die Strecke gehen sollen im Sulzthaler Hügelland Auf der Steige. Am Ende standen 15 in der Startbox. Felix Sulzer und Lord Hayagriva waren Fünfte nach der Dressur gewesen (50,9 Minuspunkte) und das beste Paar im Springparcours mit einer sauberen, schnellen Runde. Im Gelände waren sie 0,2 Sekunden über der erlaubten Zeit von fünf Minuten. Das bedeutete 0,80 Minuspunkte, die zu dem Dressurergebnis hinzugerechnet wurden. Der Endstand von 51,70 Minuspunkten reichte trotzdem ganz locker für den Sieg. Platz zwei belegte Stephanie Engel-Hoffmann auf Admiral von Dult. Die beiden hatten nach der Dressur auf Rang drei gelegen (49,90), ein Abwurf im Springparcours und 3,60 Strafpunkte für Zeitüberschreitung im Gelände summierten sich auf 57,50 Minuspunkte total. Dritte mit 58,30 Minuspunkten wurde Anke Zampich auf Con Air nach Rang zwei in der Dressur (46,30), vier Fehlern im Parcours und acht Zeitstrafpunkten im Gelände.
Auf der Steige, der Name ist Programm im Sulzthaler Hügelland. Dem hatte der Parcourschef im Gelände, Johann Niedermaier, bei seiner Planung Rechnung getragen und eine nicht zu lange Strecke konzipiert. Der Vorsitzende des gastgebenden Reit- und Fahrvereins Sulzthal und Umgebung e.V., Martin Fürst, erklärt: Statt der zulässigen 3.200 Meter war die Strecke nur 2.600 Meter lang. Durch die Steigungen ist sie trotzdem anstrengend und wir wollten den Reitern einen guten Saisonstart ermöglichen. Die Hindernisse erfüllten hingegen alle technischen Raffinessen, die man in einer Vielseitigkeit der Klasse L verlangen kann. Es gab eine versetzte Kombination, einen Wassereinsprung, schmale Elemente, Auf- und Absprünge.
Der Sieger, Felix Sulzer, ist seit zwei Monaten Mitglied im Reit- und Fahrverein Sulzthal. Er ist ein alter Vielseitigkeitshase, der sein Heimatland, die Schweiz, bereits bei den Europameisterschaften 1999 vertrat und auch für die Olympischen Spiele 2000 in Sydney nominiert war. Doch dann kam ein Schicksalsschlag. Sulzer erkrankte an Morbus Reiter. Die Krankheit heißt nicht etwa so, weil sie besonders häufig Reiter befällt, sondern ist nach ihrem Entdecker benannt, Hans Reiter. Sie geht einher mit Gelenksentzündungen sowie oft auch Haut-, Augen- und Muskelbeschwerden. So auch bei Felix Sulzer. Erst seit fünf Jahren sitzt er wieder im Sattel. Motivator für ihn war sein Pferd, Lord Hayagriva. Vor sechs Jahren habe ich ihn dreijährig in Irland auf der Weide gesehen und gekauft. Da hatte ich noch nicht mal mehr Reithosen und -stiefel. Ein Jahr später hat Sulzer den Iren angeritten. Dann verletzte er sich und musste ein Jahr pausieren. Im Prinzip ein Glücksfall. Er ist ein Spätentwickler, und so konnte er in Ruhe ausreifen. Sulzer ist überzeugt, dass Lord Hayagriva ein Pferd für ganz oben ist. Noch in diesem Jahr soll der nun Neunjährige seine erste Drei-Sterne-Prüfung gehen. Er hat einfach eine super Sprungkraft, schwärmt sein Reiter.
Voll des Lobes ist er auch über das Turnier in Sulzthal. Das ist ein genialer Boden hier. Der Sand verträgt jedes Wetter und der Parcours war wunderschön gebaut. Die Pferde kamen zwar zum Galoppieren, aber durch die Wendungen nicht ins Rennen. Und auch von anderen Seiten bekamen die Veranstalter viel Positives zu hören, erzählt der Vereinsvorsitzende Martin Fürst.
Einen Eindruck von der Strecke und Bewegtbilder der Ritte finden Sie online auf www.buschreiter.de. Weitere Ergebnisse aus Sulzthal gibt es unter www.reitverein-sulzthal.de.
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