Imme Neckelmann verstorben

Von
Imme Neckelmann

Die Vierspännerszene verliert mit Imme Neckelmann die „Mutter des Deutschen Fahrderbys“.

Die Hamburger Reedertochter Imme Neckelmann (geb. Kirsten) ist am 22. Januar im Alter von 88 Jahren in Hitzacker friedlich im Familienkreis eingeschlafen. Imme Neckelmann kam durch Ihren Ehemann Herbert dem Pferdesport und später dem Fahren näher. Sie selber wurde eine begeisterte Einspänner-Fahrerin. Doch ihr Lebensinhalt und -werk wurde das Deutsche Fahrderby, das unter der aktiven Mitwirkung ihres Mannes seinen Ursprung 1950 in Hamburg nahm. Dieses Engagement ist so bedeutungsvoll, weil das Fahrderby einen maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung des nationalen und internationalen Fahrsports nach dem Zweiten Weltkrieg nahm. Imme Neckelmann brachte sich von Anfang an mit Rat und Tat in die Austragungen des Fahrderbys in Hamburg ein. Auf ihren Schultern ruhte bald die ganze organisatorische Last. Ebenso bedeutsam wurde für sie die Arbeit der Rechenstelle. Eine Aufgabe, die zu dieser Zeit überaus zeitaufwendig war.

Die Geschichte des Fahrderbys, bekanntermaßen auch Military der Viererzüge, verlief durch äußere Umstände in seiner Austragung sehr wechselvoll. Bedauerlicherweise endete es zunächst 1994 mit Hamburg als Austragungsort. Mit einem Zwischenspiel in Landstetten fand das Fahrderby dann im westfälischen Riesenbeck, dem Mekka des deutschen Fahrsports, ab 2002 eine neue Heimat. So konnte dort auf der herrlichen Reitsportanlage Surenburg 2008 das 50. Jubiläum in Anwesenheit und zur großen Freude von Imme Neckelmann gefeiert werden. In den 70er-Jahren war Imme Neckelmann Mitglied im FN-Fachbeirat Fahren. Eine Ehrung erfuhr sie durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) für ihr gesamtes fahrsportliches Wirken 1983 mit dem Deutschen Reiterkreuz in Bronze.

Imme Neckelmann brachte sich durch ihren Sachverstand auch aktiv in die Arbeit der Fachgruppe Fahren des Deutschen Reiter- und Fahrer-Verbandes mit ein. In Anerkennung ihres Wirkens für den deutschen Fahrsport erhielt sie 1999 aus der Hand des Fachgruppenvorsitzenden Günzel Graf von der Schulenburg und in Anwesenheit seines Vorgängers Leopold Graf von Rothkirch das Bronzene Wagenrad verliehen.

Dr. Jürgen Schwarzl

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