Seit zehn Jahren ist das brandenburgische Drebkau ein Garant für hochkarätige Fahrturniere. Zum Jubiläum führte der zweite Vorsitzende der Fachgruppe Fahren im DRFV, Dr. Jürgen Schwarzl, ein Interview mit der Turnierleiterin Kerstin Krüger.
Dr. Jürgen Schwarzl: In jüngster Vergangenheit hatte der Reit- und Fahrverein Am Schlosspark Raakow e.V. mit der Durchführung hochkarätiger Fahrsport-Veranstaltungen auf sich aufmerksam gemacht. Wie lässt sich die Legende der Drebkauer Fahrturniere kurz beschreiben?
Kerstin Krüger: Mit der Ausrichtung der Deutsche Meisterschaft der Einspänner für Pferde und Ponys im Jahr 2012 schrieb der Reit- und Fahrverein Am Schlosspark Raakow e.V. erstmals große deutsche Fahrsportgeschichte. Bis zu diesem achten Fahrturnier wurden Turniere u.a. bis zu Landesmeisterschaften für Brandenburg in der Kl. M ausgeführt. Doch es hatte sich bei Aktiven, Trainern und Offiziellen herumgesprochen, was hier für ein Potential für hochkarätige Veranstaltungen vorhanden ist. Nach dem grandiosen Erfolg mit der Ausrichtung der Einspänner-DM wurde dem Verein im Jahr 2013 die Ausrichtung einer zweiten Sichtungsprüfung zur möglichen Teilnahme der deutschen Zweispänner an der Weltmeisterschaft im slowakischen Topolcianky übertragen. In diesem Jahr steht zwar die Ausrichtung der Deutschen Meisterschaft für Zweispänner Pferde und Ponys im Vordergrund, doch bezugnehmend auf die guten Erfahrungen des Vorjahres, erfolgt für die deutschen Einspänner hier die diesjährige finale Sichtungsprüfung zur möglichen Teilnahme an der diesjährigen Weltmeisterschaft der Einspänner im ungarischen Izsak (26. bis 28. September). Nach dieser letzten Sichtungsstation erfolgt durch den Fahrausschuss des DOKR hier die Nominierung der deutschen Einspänner zur WM-Teilnahme in Ungarn.
Dr. Jürgen Schwarzl: Die diesjährige 10jährige Jubiläumsveranstaltung wird wie in der Vergangenheit in der Wertigkeit eine Steigerung besitzen. In welcher Art ist das Fahrturnier 2014 ausgeschrieben?
Kerstin Krüger: Gerade im letzten Jahr und das nicht zuletzt, wurde die internationale Fahrerszene durch das Anforderungsprofil und die sportlichen Gegebenheiten, was den Einspänner-Sport anbelangt, auf die Drebkauer Fahrturniere aufmerksam. Hinzu kommt die gute verkehrstechnische Anbindung des Turnierortes. So wundert es nicht, dass man sich unter dieser Nachfrage mit dem zehnten Jubiläumsturnier international geöffnet hat. Demgemäß wurde die Einspänner-Prüfung der Pferde, als auch die der Zweispänner Pferde und Ponys auf einem Zwei-Sterne-Niveau als CAI ausgeschrieben.
Dr. Jürgen Schwarzl: Der Nennungsschluss am 21. Juli steht noch an. Mit welcher Beteiligung rechnen Sie, wie stark wird das internationale Starterfeld sein?
Kerstin Krüger: Vor dem Hintergrund des nationalen Championats für Zweispänner, bzw. der finalen WM-Qualifi-kationsprüfung der Einspänner wird im Teilnehmerfeld die gesamte deutsche Fahrsportelite dieser Gespannarten vertreten sein. Vor dem Nennungsschluss (21.07.) haben bereits Fahrer aus sechs Nationen ihr Kommen zugesagt. Darunter Nennungen aus Polen, der Schweiz, Norwegen, Luxemburg, Schweden und Lettland. Fahrer übrigens, die die Jahre zuvor im Weltmeisterjahr der Einspänner eher im österreichischen Altenfelden am Start waren. Wir rechnen mit einem Gesamt-Teilnehmerfeld von über 100 Gespannen.
Dr. Jürgen Schwarzl: Um den Erfolg eines Fahrturniers zu sichern, bedarf es einer erfahrenen Turnierleitung. Auf welchen Schultern lastet die Turnierleitung der Drebkauer Fahrturniere?
Kerstin Krüger: Die Turnierleitung liegt in den bewährten Händen von Torsten Koalick, dem Vorsitzenden des gastgebenden Vereins. Ihm stehen mein Mann sowie meine Wenigkeit hilfreich zur Seite. Dieses Team ist an den Erfahrungen der erfolgreichen Durchführung der vergangenen Veranstaltungen gereift.
Dr. Jürgen Schwarzl: Für ein ansprechendes Fahrturnier werben immer die Gegebenheiten für die Aktiven als auch für das Zuschauer-Interesse. Was zeichnet derart die Fahranlage in Drebkau aus?
Kerstin Krüger: Für den Fahrwettbewerb steht eine modern konzipierte Fahrsport-Anlage mit Fahrplätzen und Geländestrecken von guter Bodenqualität zur Verfügung. Die Dressuren können auf zwei Fahrplätzen gleichzeitig gefahren werden. Ihnen sind jeweils ein separater Abfahrplatz sowie ein eigener Vorbereitungsplatz für die an den Start gehenden Gespanne zugeordnet. Die sieben Marathonhindernisse, in attraktiver Art und anspruchsvoller Bauweise, sind zentral und nahe beieinander gelegen. Das Wasserhindernis („Raakow River“) wurde für das anstehende Turnier in seinen fahrtechnischen Alternativen weiter ausgebaut, deutlich erweitert und so optimiert. Des Weiteren sind alle Gegebenheiten fahrerfreundlich ausgerichtet. Das Fahrerlager, die Meldestelle, die Fahrplätze sowie die Geländehindernisse sind so zentral gelegen, dass sie zeitnah beiein-ander liegen. Für den geselligen Rahmen wiederum, die nun mal die Fahrsportdisziplin auszeichnet, steht eine großzügig verglaste Eventhalle zur Verfügung. Hier erfolgen dann auch die Siegerehrungen der Dressuren und des Marathons. Viel Spielraum ist auch für das gemütliche Beisammensein hier gegeben. In allen Einzelheiten ist zu merken, dass es hier eine Herzensangelegenheit ist, die ein Turnier für Fahrer von Fahrern ausrichten. Nicht zuletzt ist man bezüglich des eintrittsfreien Zuganges sehr besucherfreundlich. Darüber hinaus ist die Ausgestaltung mit guter Gastronomie und deren Bezahlbarkeit sowie der ergänzenden Begleitumstände auf dem Turniergelände sehr familienfreundlich ausgerichtet. Der Marathon mit der dichten Lage ihrer Geländehindernisse und deren attraktive Ausstrahlung, besitzt eine hohe Anziehungskraft für die Zuschauer. Die Besucher aller Altersgruppen erwartet attraktiver, eindrucksvoller sowie erlebnisreicher Fahrsport in gewohnter Weise auf dem Drebkauer Fahrturnier.
Dr. Jürgen Schwarzl: Bekanntermaßen lebt ein Fahrsportverein vor allem mit sportlich aktiven Fahrern. Können sie hier Fahrer nennen, die im hier im Vordergrund stehen?
Kerstin Krüger: Der Verein zählt derzeit ca. 10 Mitglieder. Davon sind Torsten und Sandro Koalick (Zweispännig Kl. S), Lars Krüger (Einspännig Kl. S und M), Tanja Anson Einspännig Kl. S und M), Harald Wieland (Einspännig Kl. S und M), Michael und Daniel Just (Einspännig Kl. M) sowie Matthias Wolfram (Zweispännig Kl. M) fahrsportliche Enthusiasten. Deren nationale Erfolge lassen sich sehen. International sind vor allem Torsten und Sandro Koalick unterwegs. Sie gehören beide dem deutschen Fahrsportkader an. Zur Teilnahme am hochrangigen Nationenpreis der Zweispänner (CAIO A) in Riesenbeck 2014 sind sie auf Grund ihrer Leistungsstärke nominiert.
Dr. Jürgen Schwarzl: Aus gesamtdeutscher Sicht ist sicherlich die Ortslage für Besuchsinteressierte von Bedeutung. Was sollten ortsunkundige Fahrsportinteressierte über Drebkau wissen?
Kerstin Krüger: Das brandenburgische Drebkau liegt, eingebettet in die herrliche Landschaft des Spreewaldes, südwestlich von Cottbus im Landkreis Spree-Neiße, auf halber Strecke zwischen Berlin und Dresden liegt. Der Besuch der Veranstaltung lässt sich damit noch mit anschließenden Touren nach Berlin oder in die sächsische Metropole verbinden. Darüber hinaus sind die Bewohner der Region sprichwörtlich und bekanntermaßen ein sehr aufgeschlossener, besucherfreundlicher Menschenschlag.
Mehr Infos zum aktuellen Turniergeschehen finden Sie hier.
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