Die Kategorie Eltern – Welche der drei Nominierungen soll in dieser Kategorie gewinnen und die Chance auf den Titel „Pfleger des Jahres 2019“ bekommen?
Stimmen Sie jetzt ab und verhelfen Sie Ihrem Wunschkandidaten zum Sieg! Die St.GEORG-Community hat es in der Hand. Jeder der mit abstimmt hat selbst die Chance auf tolle Preise!
Ralf Levermann (nominiert von Marielena)
Ich würde gerne meinen Vater, Ralf Levermann, zum Pfleger des Jahres anmelden, denn mein Papa ist nicht nur der beste Pfleger, Turnier- und Trainingsbegleiter, sondern auch der beste Seelsorger und moralischer Unterstützer, wenn es dann mal nicht so gut funktioniert hat.
Alles begann im Jahre 1988, als mein Vater meine Mutter und eine ganze Herde Pferde heiratete. Damit meine Mutter dann natürlich auch mal mit Papa ausreiten konnte, hat Papa jahrelang Reitunterricht genommen und sein eigenes Pferd kam dann auch schnell dazu. Als meine Schwester und ich dann alt genug waren, kamen unsere ersten Ponys in den Stall. Durch eine Knieverletzung musste Papa dann das Reiten leider wieder aufgeben, aber er hatte seine Berufung in uns gefunden.
Seit fast 20 Jahren ist er bei Wind und Wetter mit zu jedem Training und zu jedem Turnier gefahren und steht uns immer mit Rat und Tat zur Seite. Vom Pferdekauf bis zum liebevollen Anbrüllen und Anfeuern, wenn man sich selbst und dem Pferd mal wieder im Parcours im Weg steht. Die Erfolge von meiner Schwester und mir sind größtenteils auch ihm zu verdanken.
Er hat uns gewinnen und verlieren gesehen, von E-S*. Er ist ein Pferdemensch durch und durch und hilft und unterstützt immer, wo er nur kann. Und wenn es nur darum geht morgens und abends zu füttern, Wasser zu schleppen, Lederpflege, die Pferde auf die Wiese zu stellen oder wieder reinzuholen.
Durch die ganzen Jahre hat er sich außerdem ein sehr großes Fachwissen angeeignet. Deshalb gibt es keinen besseren Pfleger und Helfer in meinen Augen. Er hat uns so weit gebracht und wir würden heutzutage nicht dort sein, wo wir jetzt sind, hätte Papa sich nicht so engagiert.
Er ist immer mit seinem ganzen Herzen dabei und er würde es sich nie nehmen lassen auch nur ein Turnier zu verpassen. Er steht uns immer zur Seite – in guten, wie auch in schlechten Zeiten und egal wie viel schlechte Laune Papa schon abbekommen hat, er hat sein Hobby und seine Berufung nie aufgegeben.
Danièle Vogg (nominiert von Eva)
Ich würde gerne meine Schwiegermutter in Spee „Danièle Vogg“ für die Nominierung vorschlagen.
Danièle ist mittlerweile 60 Jahre jung, hat 3 Söhne mit der Vielseitigkeit großgezogen und war immer für ihre Jungs da.
Bis heute ist sie DIE Pflegerin für ihren jüngsten Sohn Ben.
Danièle kümmert sich einfach um alles. Egal ob es zum Springpferde A oder zu den Olympischen Spielen geht. Egal ob ein Pferd oder 5 Pferde. Von früh morgens bis spät abends steht sie für die Pferde wie auch für ihre Söhne zur Verfügung und kümmert sich stets um einen reibungslosen Ablauf. Da werden Dressuraufgaben gelernt, falls Ben sie mal wieder vergisst, Zeiteinteilungen ausgedruckt, Startlisten geholt und der Live-Stream im Sekundentakt aktualisiert. Man hat sie schon so manches Mal ein ganzes Buch lesen sehen, während sie grasen war, damit die Pferde nicht auf ihre gewohnte Koppelzeit verzichten mussten.
Turnier nennen, Sachen packen, Pferde verladen, LKW zum Turnier fahren, alles managen, alles wieder verladen, nach Hause fahren, Zuhause wieder alles ausräumen, waschen und verräumen, alles macht sie selbst.
Für Danièle ist es nie zu früh, nie zu warm, nie zu kalt, nie zu nass, Danièle ist immer mit 200% bei der Sache. Sie ist nicht nur die Toppflegerin der Pferde, sondern kümmert sich ganz nebenbei noch darum, dass immer alle etwas zu Essen haben, egal ob 3 Leute oder 30, bei Danièle bekommt immer jeder etwas auf den Teller.
Und nicht nur am Turnier sondern auch 7 Tage die Woche Zuhause im Stall sorgt sie immer dafür, dass alles perfekt ist, dass alle Pferde sich Wohlfühlen, die Pferde stets top im Training sind, wenn der Jüngste aufgrund seines Studiums mal wieder nicht nach Hause kommen kann.
Sie galoppiert die alten Hasen, arbeitet die jungen Wilden an der Hand, fährt sie ins Training damit sie für den nächsten Turnierstart in Form sind, fährt die Jungen Pferde wieder auf die Weide nach Frankreich, um einen Tag später direkt wieder 10Std zum nächsten Turnier zu düsen, und und und….Ich könnte meine Aufzählung noch unendlich weiterführen und doch bleibt am Ende nur eines zu sagen: Ich kennen niemanden der diesen Job mit mehr Leidenschaft und Euphorie betreibt wie Danièle!
Ohne diese Mama wäre keiner der Jungs so erfolgreich geworden, ohne diese Mama würde nichts funktionieren und die Söhne hätten schon längst mit diesem aufwendigen und so wunderschönen Sport aufgehört – Zeit ihr einmal DANKE zu sagen! Sie hätte diesen Preis mehr als verdient.
Martina Döring (nominiert von Ariane)
Ich möchte meine Mutter Martina Döring zum Pfleger des Jahres 2019 in der Kategorie „Eltern“ nominieren.
Meine Mutter hat mich im Kindesalter an den Reitsport herangeführt. Jahrelang waren wir als Team auf Turnieren und Lehrgängen unterwegs, haben Stunden im Stall verbracht, zusammen gelacht und geweint. Im Sommer 2013 trafen wir gemeinsam auf Romario, ein sehr talentiertes Springpferd. Meine Mutter sah ihn bei uns im alten Stall, verliebte sich und rief mich sofort an: „Er sucht eine Reitbeteiligung Ariane!“. Ich war jedoch begnadete Dressurreiterin, hatte vorm Springen eher riesige Angst. ?
Er ließ zu dieser Zeit fast niemanden mehr auf seinen Rücken, war unglaublich glotzig, stieg bei zu viel Druck, raste auf die Sprünge los wie ein Irrer und knickte immer wieder in der Hüfte ein. Seitens seines alten Besitzers war kein Verständnis für sein Verhalten übrig… Nach langem Zureden bewarb ich mich auf die Reitbeteiligung und bekam sie. Unser Probereiten lief trotz Springtraining gut ab – ich fühlte mich sofort sicher auf ihm. So war es bei uns Liebe auf den zweiten Blick und ich entwickelte sogar Spaß am Springen. Der Besitzer konnte leider nicht viel mit ihm anfangen. Umso mehr er sah wie gut wir miteinander zurecht kamen, umso eher wollte er das Pferd los werden. Meine Emotionen fuhren Achterbahn und so kam es, dass meine Mutter inmitten der Insolvenz ihrer eigenen Firma ihr letztes Erspartes zusammen raffte um uns Romario zu kaufen – allein dafür hätte sie den Titel „Mutter des Jahres“ verdient.
Nachdem wir seine Probleme durch viel Arbeit halbswegs in den Griff bekommen hatten, traf ich die Entscheidung uns endlich zu meinem heiß ersehnten Abzeichenlehrgang anzumelden. Wir übten fleißig …
Knapp 14 Tage vorher kam ich kam auf die Wiese, ein Bauchgefühl führte mich morgens vor meinem Praktikum dort hin. Angekommen sah ich ihn nur noch panisch durch mehrere Zäune & Kuhdrähte rennen und sich dabei überschlagen. Als ich ihn endlich von der Landstrasse wieder einsammeln konnte folgte der Schock: die Augen waren komplett trüb, tränten und er kniff sie zusammen. Sofort fuhren meine Mutter und ich samt Pferd in die Klinik – Diagnose: beidseitige Periodische Augenentzündung (PA) mit Nachweis von Leptospire, Herpes Typ V und Candida. Einseitig blind – ein Auge mit 30 % Sehkraft- Schlimmer hätte es kaum kommen können. Doch was nun?!?
Romo nahm uns die schwere Entscheidung „Lassen wir ihn Leben ?“ ab, indem er schon in der ersten Klinikwoche lernte sich zu orientieren und mit mir brav mitten durch Berlin spazieren ging. Danach mussten wir noch direkt zwei Mal den Stall wechseln, um unser perfektes zu Hause zu finden (eine Stunde Fahrzeit von unserem Wohnort entfernt).
Doch der Weg war langwierig, wir entschieden uns dazu, seine Augen (bisher erfolgreich) zu erhalten, behandelten ihn mit zunächst mit Human- und anschließend mit Alternativmedizin. Seine Augen schrumpfen zwar, sind aber seit 1,5 Jahren schubfrei geblieben. Nach der vollständigen Erblindung im Sommer 2016 mussten wir eine komplett neue Vertrauensbasis schaffen und alles neu zusammen lernen. Grade im ersten Jahr brachte mich Romo an meine Grenzen und zum Zweifeln. Mir wurde die Betreuung eines Blinden zu viel und ich hatte das Gefühl, Romo würde sich niemals vollständig auf mich verlassen. Am schlimmsten Punkt des Jahres 2016 brach er mir, in voller Panik auf mich zu springend, meinen Voderfuß….? Meine Mutter kämpfte jeden Tag an meiner Seite, fuhr mich trotz Selbstständigkeit und eigener Firma mit gebrochenem Fuß zum Pferd. Wie sich jeder Pferdemensch vorstellen kann, der einmal mit seiner eigenen Familie an einem Pferd zusammen gearbeitet hat – wir haben uns auch oft gestritten, haben Höhen und Tiefen bisher überstanden, aber der ganze Weg wäre niemals ohne meine Mutter möglich gewesen.
Romo und ich kämpften uns zusammen. Heute kann ich stolz sagen: er vertraut mir blind und hat eine enorme Lebensfreude entwickelt, dazu habe ich eine Menge über mich selbst lernen können. Er ist reitbar, geht an der Longe, macht Boden-, Frei- und Handarbeit und geht ins Gelände spazieren.
Doch dem war noch nicht genug. 2018 stand vor der Tür und direkt zu Beginn starb mein Kinderpony – der treue Begleiter meiner Mutter seit 25 Jahren. Statt trauern zu können, waren wir aber direkt auf dem Weg in die Klinik, denn das Auge von Romario hatte sich entzündet und musste entfernt werden. Meine Mutter schaffte es im überfüllten Berlin direkt einen Transport zur Klinik zu organisieren, der auch das Blindenbegleitpferd (unseren Pferdeopa Damiano) mitnahm. Die OP verlief gut, sodass wir direkt am selben Tag zurück fahren konnten und die Nachversorgung im Stall erledigt werden konnte. Während ich ein langes Wochenende dafür im Stall schlief, versorgte meine Mutter mich mit allem nötigen jeden Tag.
Neben der Versorgung des erblinden Romarios, arbeite ich 2 Jahre auf 450 Euro Basis, absolvierte 25 Wochen Praktikum und versuchte durch mein Studium zu kommen bis ich im Sommer 2018 einfach nicht mehr konnte und neben meiner Mutter im Auto zusammen brach.
Ihre Reaktion darauf ist unbezahlbar. Anstatt mir einen Vortrag zu halten kürzer zu treten schlug sie umgehend vor die Pferde mitzunehmen und zu ihren Eltern in die Südheide zu ziehen. Sie hatte Jobtechnisch eine Möglichkeit auch von dort aus zu arbeiten. In der Heide wartete bereits ein paar Jahre schon ein leerstehendes Stallgebäude auf die Rentenzeit meiner Mutter. Dies sollte dafür sorgen weniger Stress mit dem Stallbetreiber zu haben und für den Blinden mehr Ruhe und Harmonie zu schaffen. Sie gab einfach ihren ganzen Freundeskreis und ihr Leben in Berlin (immerhin über 35 Jahre) auf. Gesagt getan hat sie innerhalb von zwei Monaten den gesamten eigenhändigen Umbau des Stalles sowie den Umzug auf die Beine gestellt. Sie hat ihren Jahresurlaub für die Versorgung der Pferde in der OP sowie den Umzug geopfert, um sich dort erst einmal mit beiden Pferden einzuleben.
Es gäbe vermutlich noch tausend weitere Gründe und einzelen Geschichten die ich über diese tolle Frau schreiben könnte, die sich schon jahrelang immer liebevoll um kranke Tiere sorgte. Ihre Stärke und ihr Durchhaltevermögen sind für mich einzigartig. Sie hat diesem blinden Pferd, durch ihre ganze Arbeit im Hintergrund zunächst, ermöglicht ein normales und tolles Pferdeleben zu führen und sich dabei völlig für uns aufgeopfert.
Daher hat sie es verdient auch einmal ein wenig Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen und ich möchte sie als Pfleger des Jahres nominieren. Mehr Eindrücke findet man unter: „Facebook= Romario-Blind unter Freunden“ Liebe Grüße & vielen Dank.
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