Fast jedes Pferd trägt Herpesviren in sich. Normalerweise schlummern diese in den Ganglien, den Nervenzellen, und richten keinen weiteren Schaden an. Doch bei Stress (Transport, andere Erkrankungen etc.) kann es zum Ausbruch kommen, und dann kann Herpes – je nach Virus-Typ – unter Umständen tödlich enden. Vor allem EHV-1 und -4 (EHV = Equines Herpes Virus) sind fürs Pferd relevant. Ein typisches Symptom für Herpes ist Fieber, das bei allen Typen auftreten kann. Bei schwerem Verlauf einer EHV-1 Infektion kann zudem das Nervensystem geschädigt werden, was zu Koordinationsstörungen und sogar Lähmungen führt. Bei tragenden Stuten kann es im Falle eines EHV-1 Ausbruchs zu Virusaborten bzw. der Geburt lebensschwacher Fohlen kommen. EHV-4 verursacht fiebrige Erkältungen, die ebenfalls schlimme Verläufe nehmen können. Da Herpes durch Tröpfcheninfektion übertragen wird und hoch ansteckend ist, müssen Patienten unverzüglich isoliert werden. Es gibt eine Impfung gegen Herpes, aber die ist keine Pflicht. Ein Fehler, wie viele Tierärzte meinen. Welche gravierenden Folgen Herpesausbrüche haben können, zeigt das Frühjahr 2021.