Bei den fünfjährigen Springpferden erfüllte ein überragender Con Chello unter Philipp Weishaupt die Erwartungen, bei den Sechsjährigen gab es am Ende doch noch eine Überraschung.
Con Chello ließ in keiner seiner vier Runden beim Bundeschampionat der fünfjährigen Springpferde einen Zweifel daran, dass er in diesem Jahr der unangefochtene Sieger war. Mit Tageshöchstnoten gewann der braune Hengst alle drei Prüfungen und ließ sich unter seinem Reiter Philipp Weishaupt als Champion feiern. Daran konnten auch die anderen, hervorragend springenden Hengste auf den Plätzen nicht rütteln. Besser kann man es nicht machen als das bayrische Paar, 9,5 im ersten, 9,8 im zweiten Umlauf gaben die Richter und Kommentator Jochen Geilfuß sprach von Gänsehaut, die man bei einer solchen Vorstellung bekommt. Con Chello ist ein Sohn des Chello, MV Come On und steht im Besitz der B&S Sportpferde GmbH in Riesenbeck. Tolle Vorstellungen zeigte auch Carell unter Eva Deimel, Wolbeck, der Titel des Vize-Champions alles andere als eine Überraschung nach den Vorleistungen der vergangenen Tage. Um Nuancen hinter der bestechend gleichmäßigen Leistung des Siegers beeindruckte der Westfale mit kraftvollem Springen bei guter Technik und erwünschter Losgelassenheit. 9,3 und 9,6 gaben die Richter für die tollen Runden des Cayetano L Sohnes, MV Contender. Das reicht normal zum Champion, heute war Con Chello noch mehr im Gleichmaß als Carell. Aber schwärmen kann man von beiden Hengsten allemal. Auch er hat von Hause aus das Zeug zu einem Champion, in diesem Jahr blieb für Diarado, den schwarzbraunen Holsteiner Hengst nur der dritte Platz. Dabei ist es schon eine tolle Leistung, beide Runden mit einer 9,0 zu absolvieren, wozu in erster Linie das Gleichmaß der Vorstellung beitrug sowie die Zufriedenheit, die der Holsteiner ausstrahlte. Die Richter lobten die Vorstellung des Reiters Bastian Freese aus dem Stall Schockemöhle für das angepasste Tempo und die sicheren Linien, auf denen Diarado die Parcours absolvierte. Durchweg Hengste auf den vorderen Plätzen, erst auf dem sechsten Platz eine Stute. Lilly Magic hatte sich unter Hendrik Dowe über das kleine Finale qualifiziert, also eine Runde mehr in den Knochen. Zwei Mal die 8,5 für die westfälische Tochter des Lissabon, MV Lupicor, Besitzer und Züchter ist Sonja Knebel-Bilsing aus Attendorn.
Bei den sechsjährigen Springpferde hat es schon oft Überraschungen gegeben, die Entscheidung im Stechen gegen die Uhr lässt manchen sicher geglaubten Sieger dann doch auf den Plätzen bleiben statt die Championatsschärpe tragen. So auch in diesem Jahr, als die Siegerin Balsandra unter Patrick Stühlmeyer im Stechen ohne Strafpunkte in 42,37 die schnellste Zeit hinlegte und alle Favoriten hinter sich ließ. Die Baloubet du Rouet Tochter, MV Sandro ist gezogen und im Besitz des Gestüts Lewitz. Freudestrahlend nahm Paul Schockemöhle die Glückwünsche entgegen. Noch Stunden vorher hatte er daran nicht daran geglaubt. Die OS gebrannte Stute war mit der Note 8,7 ins Stechen gekommen, gefiel den Richtern durch Leichtigkeit und Reaktionsschnelligkeit. Die sie im Stechen unter dem Europameister der Jungen Reiter und Deutschen Vizemeister Patrick Stühlmeyer als Tagsschnellste unter Beweis stellte. Status ist ein Sohn des Satisfaction, MV Sao Paulo. Satisfaction ist ein Sohn des Stakkato, der unter Eva Bitter fünfjährig Bundeschampion, sechsjährig Vizechampion war. Und Satisfaction geht ebenfalls erfolgreich unter Eva Bitter im Sport. So gesehen scheint es fast logisch, das Status die Tradition fortsetzt und am Sonntag Vize- Bundeschampion wurde. Im Stechen nicht ganz so schnell wie Balsandra, 44,15 Sek., aber ebenfalls fehlerfrei bestätigte der dunkelbraune Hengst die hohe Vornote von 8,8 aus dem ersten Umlauf. Losgelassenheit, Konzentration und Aufmerksamkeit bescheinigten die Richter dem Hannoveraner im Besitz von Daniela Beimdieck, Ibbenbüren. Platz drei ging wie im vergangenen Jahr an Urmel unter Philipp Weishaupt. Der gab zwar alles um die Stute flott zu machen, aber richtig schnell gehen ist Urmels Ding noch nicht. 44,75 Sek. benötigte die Tochter des Cesario MV Coriall für den Stechparcours. 8,5 ihre Note im Umlauf, schlechter durfte man bei der hohen Qualität der sechsjährigen Springpferde auch nicht sein. Urmel bekam diese Note für vorsichtiges Springen bei kraftvollem Abhufen und bestechender Rittigkeit.
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