Distanz-Skandalaufdeckerin Pippa Cuckson IAEJ-Journalistin des Jahres

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Welche Ungeheuerlichkeiten im internationalen Distanzsport vor sich gehen, wurde bekannt dank der investigativen Recherche der britischen Journalistin Pippa Cuckson. Dafür wurde sie nun von der International Alliance of Equestrian Journalists (IAEJ) ausgezeichnet.

Die IAEJ wählt die Preisträger selbst aus und will damit Menschen auszeichnen, die sich außerdordentlich um den Pferdesport verdient gemacht haben. 2012 wurde der Preis ins Leben gerufen, damals ging er an George Morris.

Die Zustände im Distanzsport beschäftigten Pippa Cuckson schon in den 1990er-Jahren, als sie beim britischen Fachmagazin Horse & Hound arbeitete. Im April 2012 besuchte sie dann eine Debatte zum Thema Distanz des Weltreiterverbands FEI. Sie musste feststellen, dass die zustände sich noch weit verschlimmert hatten und begann zu recherchieren. Dabei stieß sie zunächst auf das Problem, dass sich angesichts der Olympischen Spiele in London und der Angst vor Kritik niemand der Sache annehmen wollte. Dies sei noch immer ein Problem: „Eine Reihe von Schlüsselgeschichten, die im Internet rumgehen, bekommen in den großen Tageszeitungen immer noch nicht die Aufmerksamkeit, die sie verdienen.“

Erst der Doping Skandal in den Godolphin-Ställen von Scheich al Maktoum, dem Ehemann der FEI-Präsidentin Haya von Jordanien, habe eine Tür geöffnet. „Eine Reihe von Renn-Zeitschriften haben nach einer Verbindung gesucht zwischen schiech Mohammeds Renn- und Distanzgeschäften, da sein in Ungnade gefallener Trainer Al Zarooni vorher in einem Distanzstall gearbeitet hat, der von Mubarak Bin Shafya geleitet wird, der dem FEI Tribunal wohl bekannt ist.“ Cuckson sagt, sie habe dann vier ganze Tage damit verbracht, jeden einzelnen Bericht des FEI-Tribunals zu lesen, bei dem die Vereinigten Arabischen Emirate involviert waren, und gründlichst zu untersuchen, wem die betroffenen Pferde wann gehörten. „Die schiere Anzahl der Doping-Fälle, bei denen die Ställe von Scheich Mohammed oder von seiner Familie involviert waren, waren erstaunlich.“

Cuckson sagt ziemlich bescheiden: „Ich habe nur das gemacht, was jeder Reporter machen sollte, denn diese Angelegenheit ist ein Ausschnitt der zwei Probleme, die den Pferdesport wie wir ihn kennen letztendlich zerstören werden: unsere Verantwortung dem Pferd gegenüber, wenn wir sie als Sportmaschinen missbrauchen, und wie der moralische Kompass der Verantwortlichen die Richtung ändert, wenn sie das große Geld in die Nase bekommen.“

Pippa Cuckson war zu Beginn ihrer Karriere noch als Tageszeitungsjournalistin tätig. Danach gehörte sie 20 Jahre lang zum Team der britischen Zeitschrift Horse & Hound, teils als stellvertretende Chefredakteurin. Danach arbeitete sie sieben Jahre lang im Rennsport, ehe sie 2009 ihre eigentliche berufliche Tätigkeit als freie Journalistin wieder aufnahm. Sie arbeitet unter anderem immer noch für Horse & Hound, aber auch für The Daily Telegraph, eine der größten Tageszeitungen des Landes, für Horse Sport International und Chronicle of the Horse. Darüber hinaus widmet sie sich auch Themen außerhalb des Pferdesports. So wurde sie vor kurzem für Artikel über erneuerbare Energien ausgezeichnet.

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