Die britischen Dressurreiter sind auf dem Weg zu ihrer ersten olympischen Dressurmedaille, wahrscheinlich sogar aus Gold, die Niederländer liegen hinter den Deutschen auf Rang drei, aber die Entscheidung fällt erst Dienstag im Grand Prix Special.
Der Mannschaftswettbewerb in der olympischen Dressur entwickelt sich zu einem spannenden Zweikampf zwischen den Briten (insgesamt 79,407 Prozent) und den Deutschen (78,845). Nicht allzu weit weg ist das niederländische Team (76,809). Die letzten Reiter jeder der drei Spitzenmannschaften hatten es noch in der Hand, ihr Team nach vorne zu bringen. Mit einer sehr sicheren, losgelassenen und ausdrucksstarken Vorstellung setzte sich die auch für Einzelgold favorisierte Britin Charlotte Dujardin mit 83,663 Punkten an die Spitze, das war eine neue olympische Höchstnote. Alle schweren Lektionen gelangen der 27-Jährigen perfekt, die Piaffen, Passagen und Übergänge im Takt wie ein Uhrwerk, die Verstärkungen schwungvoll und energisch, allerdings ohne Rahmenerweiterung. Nicht immer blieb die Nase des zehnjährigen KWPN-Wallachs vor der Senkrechten, zuweilen wurde er eng im Hals. Ohnehin ist der Hals ja nicht besonders lang.
Die Vorführung von Adelinde Cornelissen stand dem wenig nach, die routinierte Reiterin verschenkte keinen Punkt, Parzival stets mit engagierter Hinterhand. Allerdings scheint die Reiterin immer viel in der Hand zu haben. Die deutsche Richterin Evi Eisenhardt sah das Paar sogar an erster Stelle.
Helen Langehanenberg sollte als letztere Reiterin des Tages die Ergebnisse des deutschen Teams absichern. Dass sie Dujardin einholen würde, erschien unwahrscheinlich. Fürs perfekte Einreiten erhielt sie nur 7,9 im Schnitt von den sieben Richtern, deutlich weniger als die Britin, die mit mehr als 80 Prozent gestartet war. Aber im weiteren Verlauf der Aufgabe holte Damon Hill auf. Der Hengst war frisch, dabei sehr konzentriert und ohne Fehler. Er war phänomenal, weder müde, noch zu kernig, sagte Langehanenberg nach ihrem Ritt. Die Zweierwechsel gerieten etwas stockend, die Piaffen wie immer ein wenig nach vorne, aber im Takt, mit guten Übergängen. Damon Hill verwarf sich nicht im Genick, das Maul schäumte, ohne dass es aufgesperrt wurde. Herrliche Galoppverstärkung mit deutlicher Verlängerung des Galoppsprungs, die Nase meist vor der Senkrechten, das Genick der höchste Punkt, schwungvolle Trabverstärkungen und eine ganz diskret einwirkende Reiterin, die ihr Pferd mit feiner Hand führte. Die Vorstellung wurde mit 81,140 Punkten und Rang drei belohnt. Die Richterbewertungen schwankten zwischen Rang 1 durch die Mexikanerin Maribel Alonso und Rang 5 durch Leif Törnblad, der dafür den Niederländer Edward Gal auf seinem zusammengezogenen strampelnden Undercover mit 80,426 Prozent bedachte, also mehr als Langehanenberg. Die anderen sechs Richter sahen den amtierenden Weltmeister und früheren Totilas-Reiter zwischen 73 und 74 Prozent.
Durch diesen Ausreißer um mehr als sechs Prozentmachte sich Törnblad auch bei seinen eigenen Landsleuten höchst unbeliebt, denn damit warf er auch das dänische Team zurück, das jetzt mit73,845 Prozent auf Platz vier liegt. Stärkste Reiterin ist Anna Kasprzak mit dem früher von Christoph Koschel geritten Donnperignon, vorläufig auf Platz 12. Das bisher fünfplatzierte US-Team lebt von seinem stärksten Reiter, Steffen Peters, der den 14-jährigen Ravel sehr frisch und ausdrucksvoll vorstellte und mit 77,705 Prozentpunkten auf Platz sechs liegt. Qualifiziert für den Grand Prix sinddie sieben besten Teams, außer den Genannten auch Spanien (72,467) und Schweden (71,940).
Außerdem kommen die elf besten Einzelreiter weiter, die keinem Team angehören, das sind unter anderem die Weltcup-Zweite aus Italien, Valentina Truppa auf Eremo del Castegno (75,790 Prozent, Neunte), Victoria Max-Theurer auf Augustin, die unter anderem die völlig versiebten Einerwechsel eine bessere Platzierung kostete (73,267, Platz 17) und auch die deutsche Einzelreiterin Anabel Balkenhol auf Dablino (70,973, Platz 24).Air Jordan 1 Outlet Store online | cheap jordan 1 low men’s
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