Auch nach der Disqualifikation des niederländischen Pferdes Parzival ist der Sieg der Niederländer in der Dressur-Mannschaftsweltmeisterschaft nicht in Gefahr. Matthias Alexander Rath punktete mit einem soliden Ritt.
Auch nach dem Ausfall der niederländischen Medaillenanwärterin Adeline Cornelissen, die abgeläutet wurde, weil ihr Pferd Parzival aus dem Maul blutete, haben die Niederländer nach drei Startern den Mannschaftssieg so gut wie in der Tasche. Denn in gut drei Stunden geht Starpferd Totilas mit Edward Gal ins Viereck.Selbst wenn er hier sein schlechtestes Ergebnis abliefert, wird es noch reichen, mutmaßt Matthias Alexander Rath. Er selbst hat sich mit Sterntaler nach ordentlichem Ritt mit 72,553 auf dem Zwischenrang drei etabliert hinter der Niederländerin Imke Schellekens-Bartels auf Sunrise (73,447) und dem zweiten deutschen Teamreiter Christian Koschel auf Donnperignon (72,638). Anabel Balkenhol und Dablino liegen mit67,702 Punkten auf Zwischenplatz 16.
Rath gelang eine weitgehend fehlerlose Runde, sehr gute Trabverstärkungen, sehr guter starker Trab, etwas verhaltener starker Galopp, fehlerlose Galoppwechsel, gute Passagen. Schwächen zeigte Sterntaler einmal mehr in den Piaffen, die ersten beiden enthielten die geforderten zehn bis 15 Tritte, wenn auch nicht ohne Taktfehler, aber die letzte Piaffe auf die Richter zu, die bekannte Problemlektion des Pferdes, wurde nur ansatzweise gezeigt, nicht mehr als sechs Tritte und die noch in der Vorwärtsbewegung. Das gab zum Schluss noch mal deutliche Abzüge. Die Linkspirouette gelang gut, die Rechtspirouette geriet etwas groß. Und das Pferd pinselte fast durchgehend mit dem Schweif. Rath selbst sagte zu seinem Ritt: Das Pferd ließ sich toll reiten, wie schon die ganzen Tage hier zuvor. Es machte einfach nur Spaß ihn zu reiten, das gab einem ein sicheres Gefühl. Vor der letzten Geraden auf die Richter zu, habe er nicht mehr riskieren wollen. Und vom Missgeschick der niederländischen Konkurrentin habe er bei seinem Start nichts gewusst. Das sollte er möglichst auch nicht, sagte Bundestrainer Holger Schmezer. Er war zufrieden mit seinem Schützling, hätte sich aber in der letzten Piaffe mehr Risikobereitschaft gewünscht. Aber das muss jeder Reiter in dem Moment selbst entscheiden, was möglich ist, sagte er.
Die Silbermedaille ist den Deutschen übrigens noch keinesfalls sicher. Der Brite Carl Hester erhielt mit dem Holsteiner Liebling 72,128 Punkte, die beste Reiterin Laura Bechtolsheimer steht noch aus. Auch die USA sind stärker als erwartet, ihr bester Mann, Steffen Peters auf Ravel geht um 17 Uhr (deutsche Zeit 23 Uhr) an den Start. Letzte deutsche Reiterin ist Isabell Werth auf Warum Nicht um 20.49 deutsche Zeit. (live zu sehen auf dem ZDFinfo Kanal).
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