Die Königin regiert und der Hofstaat sortiert sich neu: In München gab es bei der Pferd International hochklassigen und spannenden Dressursport. An Dalera und Jessica von Bredow-Werndl führte kein Weg vorbei. Und Ingrid Klimke punktete richtig.
Schon der Gruß zum Auftakt zeigte: Heute wollte Dalera unter Jessica von Bredow-Werndl alles richtig machen in München. Nicht nur richtig, sondern gut, beziehungsweise besonders gut. Der Grand Prix Special mit seinem Wechsel von Passagen, starkem Trab und Traversalen in der ersten Hälfte der Aufgabe ist wie gemacht für die Trakehner Stute. Mühelos und im Gleichmaß ging es von Punkt zu Punkt. Jeder Übergang fließend und geschmeidig. Der starke Schritt (Durchschnitt 7,8) gelang sicher und schreitend. In der Rückführung in den versammelten Schritt war ein glasklarer Viertakt nicht immer deutlich herausgearbeitet. Die gut gesetzte Linkspirouette zählte zu den weiteren Highlights im Programm. Glatte 83 Prozent standen am Ende auf der Anzeigetafel, der zweite Sieg nach dem gestrigen Grand Prix-Triumph an diesem Wochenende für die OlympiasiegerJessica von Bredow-Werndl und Dalera.
Franziskus mit persönlicher Bestleistung, hinter v. Bredow-Werndl und Dalera
Wie macht man Selektoren auf sich aufmerksam? Am einfachsten über Leistung. Das weiß Ingrid Klimke. Und das weiß offenkundig auch ihr mittlerweile 16 Jahre junger Hengst Franziskus. Kein technischer Fehler unterlief dem Paar. Sie machten ganz viele Dinge „gut“. Und „gut“, das ist eine 8,0. Exakt 70(!) mal stand die Note im Protokoll. Die Endsumme, 76,426 Prozent, markiert eine persönliche Bestleistung. Und es zeigt die aufsteigende Leistungskurve von „Franz“, der schon beim „kleinen“ Aachen und in Hagen jeweils gut platziert war.
Das sind wichtige Standortbestimmungen im Olympischen Jahr. Zur Erinnerung: Bei den Olympischen Spielen sind nur drei Reiterinnen oder Reiter in einer Mannschaft. Entsprechend schwierig ist es, ins Team zu gelangen.
Fendi wird Dritter
Für Sönke Rothenberger, der auf Matchball den CDI 3*-Grand Prix gewonnen hatte, im Grand Prix Special aber einen weniger guten Tag erwischt hatte – Zweiter hinter Yara Reichert und Springbank (71,043) mit 70,511 Prozent und mehreren technischen Problemen – lief es heute besser. Der dänische Wallach traversierte weit greifend, konnte in den Passagen schon mehr riskieren. Einzig in der ersten Piaffe, die im Grand Prix Special aus dem Schritt entwickelt wird, klappte es mit der Feinabstimmung noch nicht so ganz. Mit 75,106 Prozent landete das Paar aus Bad Homburg vor Bianca Nowag-Aulenbrock mit Florine OLD (73,17) und Anabel Balkenhol mit High Five (72,319).
Ergebnisse CDI5*-Grand Prix Special München 2024
Dorothee Schneider und Barcelo stark im Prix St. Georges
In der Einlaufprüfung für die morgige Qualifikation zum Finale des Nürnberger Burg-Pokal 2024 haben Dorothee Schneider und der achtjährige Barcelo mehr als nur eine „Duftmarke“ gesetzt. Mit 74,536 Prozent gewannen die beide die Prüfung mit knapp 2,5 Prozent Vorsprung auf Victoria Nielsen und Prinzessin Paula (72,097). Dabei kam ein fliegender Galoppwechsel nach der Pirouette noch nicht auf die Hilfe.
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