Ankum: Grand Prix-Debüt von Helen Langehanenberg und Facilone mit Ü70 Prozent, erster S***-Auftritt von Escamillo

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Manuel Dominguez Bernal und Escamillo auf dem Weg zur Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde 2022. (© toffi-images.de)

Ein spannendes Starterfeld mit neuen Paaren und neuen Gesichtern präsentierte sich gestern beim Ankumer Dressur Club sowohl im Grand Prix als auch in der Intermédiaire II.

Das letzte Turnier des nun neunjährigen Rheinländer Hengstes Escamillo liegt einige Wochen zurück. Es war das Frankfurter Festhallenturnier, wo der Escolar-Sohn nach Rang drei in der Einlaufprüfung im Finale andere Dinge im Kopf hatte, als die Aufgabe des Prix St. Georges Special. Wie stets ließ das seinen Reiter Manuel Dominguez Bernal unbeeindruckt. Er weiß wohl, was er da für ein Talent unter dem Sattel hat. Das demonstrierte der ja auch als Vererber sehr erfolgreiche Rohdiamant-Enkel nun auch bei seinem ersten Turnierauftritt in Klasse S***.

In Ankum stellte Manuel Dominguez Bernal Escamillo erstmals in einer Intermédiaire II vor. Sie gewannen sie mit 73,070 Prozent und Rang eins von allen Richtern.

Für seine Passagen erhielt Escamillo von dem Richter-Trio Heinz-Holger Lammers, Ulrike Böckler und Peter Mannheims Wertnoten zwischen von 7 bis 8. Die erste Piaffe bei V wurde zweimal mit 7 und von Ulrike Böckler bei C mit 7,5 bewertet. Bei der zweiten Piaffe bei A gab Lammers eine 6,5, die Kollegen eine 7. Für die Übergänge griffen alle drei zu einem „ziemlich gut“.

Im Galopp zählen die ganzen Pirouetten doppelt. Für die nach links gab Lammers eine 6,5, die Kollegen jeweils eine 7. Für die nach rechts erhielt Escamillo von Lammers und Mannheims eine 7, von Böckler eine 7,5.

Ebenfalls neu in Klasse S*** sind die fliegenden Wechsel von Sprung zu Sprung und für Escamillo auch die zu zwei Sprüngen, denn er ist immer nur Prix St. Georges gegangen, nie eine S**-Prüfung, wo Zweierwechsel bereits vorkommen. Für Escamillo offenkundig kein Problem, in den Zweiern gab es eine 8, eine 7,5 und eine 7, in den Einern eine 8 und zweimal 7,5.

Platz zwei und drei

Damit setzten die beiden Newcomer sich klar gegen Tessa Frank im Sattel von Lavaletta durch. Die zehnjährige Holsteiner Stute aus der Zucht von Uwe Pahl ist der Beweis, dass Casall auch Dressurpferde zeugen kann. 71,184 Prozent gab es.

Dritte wurde die ehemalige Chefin des Siegers, Helen Langehanenberg im Sattel des nun ebenfalls zehnjährigen westfälischen Landbeschälers Zoom v. Zack, der es auf 70,965 Prozent brachte.

Helen Langehanenberg war gestern in Ankum gut beschäftigt. Zuvor hatte sie bereits zwei Neuzugänge in ihrem Stall erstmals im Grand Prix präsentiert.

Grand Prix

Klare Sieger des Grand Prix in Ankum waren Anabel Balkenhol und der Hannoveraner Wallach High Five v. Hohenstein. Alle drei Richter, Ralph Schmidt, Heinz-Holger Lammers und Peter Mannheims, hatten die beiden an erster Stelle. Unter dem Strich kamen sie auf 74,90 Prozent mit ihrer fehlerlosen Prüfung. Rang zwei ging an Emma Kanerva und Feldrose mit 72,867 Prozent, gefolgt von Patrik Kittels australischer Ehefrau Lyndal Oatley im Sattel der erst zehnjährigen Hannoveraner Stute Dante’s Herzchen v. Dante Weltino (72,633).

Gleich mehrere neue Paare haben in Ankum ihr Turnierdebüt gegeben, darunter Helen Langehanenberg mit gleich zwei Pferden, die sie beide in die Platzierung ritt. Das war zum einen der zwölfjährige Hannoveraner Fürstenball-Sohn Facilone.

Der Braune aus dem Besitz der Familie Ahorner war mit Marcus Hermes beim Louisdor-Preis Finale in Frankfurt am Start, ging zwischenzeitlich zu Eyal Zlatin, wurde von dem aber turniermäßig nicht vorgestellt. Nun steht er seit ein paar Wochen bei Helen Langehanenberg. Mehr als eine Handvoll Grand Prix-Prüfungen ist Facilone noch nicht gegangen. Bei seinem Debüt unter Helen Langehanenberg erhielt er 71,30 Prozent.

Das zweite Pferd, das Helen Langehanenberg neu vorgestellt hat, ist der ebenfalls zwölfjährige Oldenburger Millennium-Sohn Magnanimous. Er steht in indischem Besitz des Olympiareiters von 1980, Jitendarjit Singh Ahluawalia, und Shruti Vora. Diese beiden sowie die Portugiesin Joana Serra Lopes Vale haben Magnanimous bislang turniermäßig vorgestellt, auch schon in internationalen Grand Prix Prüfungen. Bei Helen Langehanenberg hat der Rappe nun den Spitznamen „Manni“ und beendete den ersten Grand Prix mit seiner neuen Reiterin mit 70,80 Prozent auf Rang sechs.

Helen Langehanenberg hat ihren beiden Debütanten auf ihrer Instagram-Seite jeweils einen Post gewidmet und sagt zu Facilone:

„Es war unser erster gemeinsamer Grand Prix – und der fühlte sich gleich richtig, richtig gut an!!! „Faci“ machte einen ganz tollen Job. Man merkt ihm einfach an, dass er Spaß hat an dem, was er tut – und es ihm leicht fällt. 

Das Vertrauen zwischen uns wächst wirklich mit jedem Tag und jedem Ritt. Easy riding! Mit 71,300 Prozent und einem vierten Rang heute in Ankum bin ich mehr als zufrieden – und freue mich riesig auf die weitere Feinarbeit mit Facilone FRH.“

Und zu Magnanimous:

„Grand Prix-Premiere Nummer zwei mit „Manni“, der seinem Boxennachbarn „Faci“ in nichts nachstand. Auch er hat das wirklich ganz, ganz toll gemacht. Immer die Ohren gespitzt, immer positiv auf Sendung und immer bereit, sein Bestes zu geben. Dass wir vor lauter Begeisterung 17 statt 15 Einerwechsel gemacht haben, schmälert das super Gefühl nicht. 

Wir kennen uns ja auch erst seit Ende letzten Jahres. Der zwölfjährige Millennium-Sohn Magnanimous ging schon unter seinen Besitzern Shruti Vora und Jitendarjit Singh Ahluwalia in Grand Prix-Dressuren an den Start.“

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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