Der „König“, Blue Hors Zack, betrat heute mit 19 Jahren zum letzten Mal die sportliche Bühne. Bei der Weltcup-Grand Prix Kür zeigte er noch einmal seine ganze Qualität und wurde Zweiter. Der Sieg ging an Patrik Kittel und Touchdown. Eine tolle Weltcup-Premiere feierten Felicitas Hendricks und Raphael Netz aus Deutschland.
Mit Spannung wurde die Weltcup-Kür in Herning (DEN) heute erwartet. Es sollte der letzte Auftritt im Turniersport von Blue Hors Zack sein. Der KWPN-Hengst v. Rosseau-Jazz ist mittlerweile 19 Jahre alt. Im Grand Prix am Freitag lief es noch nicht so wie erhofft. Aber heute zu seiner letzten Prüfung passte alles zusammen. Nanna Skodborg Merrald präsentierte den Hengst mit viel Frische und Leichtigkeit, dazu die emotionalen und kraftvollen Klänge von Andrea Bocellis „Time to Say Goodbye“. In den Lektionen des höchsten Versammlungsgrades senkte Zack in der Kür vorbildlich die Kruppe, die Hankenbeugung ließ ihn vorne dabei leicht werden. In den Verstärkungen marschierte der imposante dunkelbraune Hengst richtig los, passend dazu brandete jeweils die Musik auf. Nach dem kurzen Schlussgruß fiel ihm Reiterin Nanna Skodborg Merrald sofort um den Hals, auch für sie war diese Prüfung sichtlich emotional. 82,820 Prozent vergaben die Richter für die Vorstellung des Paares, was am Ende Rang zwei bedeutete. Ein ehrwürdiger Abschied dieses besonderen Hengstes, der ja auch züchterisch längst so etwas wie eine lebende Legende ist und nun auf Gestüt Blue Hors seine aktive Rente als Deckhengst bestreiten wird.
Davon ganz unbeirrt sicherte sich Schwedens Patrik Kittel seinen vierten Sieg des Wochenendes. Mit dem elfjährigen Wallach Touchdown v. Quaterback ritt Kittel zu 84,065 Prozent, alle Richter sahen das Paar in Front. Zuvor hatte sich der Dressurreiter im Sattel des einst unter Cathrine Dufour erfolgreichen Bohemian bereits den Sieg im Grand Prix Special sichern können (75,872 Prozent).
An dritter Stelle in der Weltcup-Kür platzierte sich Dänemarks Lone Bang Zindorff mit Thranegaardens Rostov und 81,760 Prozent, dicht gefolgt von Andreas Helgstrand mit Queenparks Wendy und 81,160 Prozent.
Weltcup-Premiere für Hendricks und Netz geglückt
Eine Premiere in der westeuropäischen Liga der Weltcup-Serie feierten Felicitas Hendricks und Raphael Netz mit ihren Pferden. Die U25-Europameisterin Felicitas Hendricks zeigte mit ihrem Top-Pferd Drombusch eine sichere Kür mit schwierigem Programm. Galopppirouetten auf kleinstem Kreis und energische Passage waren einige der Höhepunkte der Vorstellung. Dabei bewegte sich der Destano-Dimaggio-Sohn in konstanter Anlehnung, das Genick immer am höchsten Punkt und feinfühlig unterstützt durch Felicitas Hendricks im Sattel. 78,415 Prozent lautete das Ergebnis für die beiden, mit dem sie am Ende Platz sieben belegten. Ein Richter sah das Paar sogar auf Rang fünf. Ein tolles Ergebnis für Hendricks, die über die Leistung ihres Pferdes auch sichtlich erfreut war.
Die Amazone ließ es sich wenig später auch nicht nehmen, den Ritt ihres deutschen Mitstreiters Raphael Netz von der Kiss and Cry Corner aus mitzuverfolgen. Der legte mit dem zwölfjährigen Johnson-Sohn eine ebenso souveräne Runde hin. Auch hier begeisterte die energische Passage, in der Piaffe wünschte man sich, dass der Wallach mehr durchfedert. Durchweg bekam man aber den Eindruck einer großen Harmonie zwischen Reiter und Pferd. 77,690 Prozent gab es unter dem Strich für das Paar – ein neues persönliches Bestergebnis und Platz acht!
Moritz Treffinger Fünfter in der U25-Tour
Sonntag war Kür-Tag. Auch die U25-Reiter durften ihre individuell konzipierte Aufgabe zu Musik zeigen. Am besten gelang das Marten Luiten aus den Niederlanden mit Fynona (76,825 Prozent). Einen schönen Abschluss für sein Turnierdebüt mit Bonhomme-Hengst Cadeau Noir erwischte auch Moritz Treffinger. Der U25-Reiter präsentierte den 13-jährigen Christ-Sohn für 71,833 Prozent. Damit rangierte er an fünfter Stelle und war so noch platziert.
Alle Ergebnisse vom Weltcup Herning 2023 finden Sie hier.
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