Mit über 84 Prozent und unter anderem 22 fehlerfreien Galoppwechseln von Sprung zu Sprung hat der Brite Carl Hester vor heimischem Publikum die Weltcup-Kür in London gewonnen. Hinter ihm wurde es eng, auch in den Hälsen.
Großes, wuchtiges Pferd braucht bedeutende orchestrale Klänge. So einfach diese Rechnung ist, so wahr ist sie auch. Zumindest im Fall des 1,80 Meter plus-Hünen Nip Tuck und Carl Hester. Der Wallach ging eine technisch komplexe Kür mit guter Raumaufteilung und einigen interessanten Choreographie-Ideen. Beispielsweise ritt Hester auf einer Mischung aus gebogenen und geraden Linien 22 fliegende Galoppwechsel von Sprung zu Sprung. Schnurgerade, mit ganz wenig Bewegung im Schweif, das Pferd beim letzten fliegenden Wechsel immer noch in derselben, vorbildlichen Silhouette wie beim ersten. Die Galopppirouetten hätten teilweise etwas kleiner sein dürfen, waren aber gut im Rhythmus. Piaffen und Passagen waren regelmäßig. Einmal trat sich der KWPN-Wallach beim Piaffieren, konnte den kleinen Rhythmusholperer aber schnell wieder abfangen. In der Trabverstärkung, nicht die stärkste der Lektionen von „Barney“ (dessen Boxengenosse Valegro heute Nacht in der Londoner Olympiahalle der eigentliche Star ist, weil er heute mit Charlotte Dujardin seine Sportlerlaufbahn offiziell beendet) hatten eine halben Huflänge Übertritt, immerhin. Zum Schluss hatte sich Hester noch etwas besonderes einfallen lassen: Er reitet am Ende Zickzack-Traversalen in der Passage und kommt daraus perfekt zur Musik abgestimmt auf der Mittellinie vor den Richtern zum Halten, Chapeau! 84,669 Prozent standen am Ende auf der Anzeigetafel, der Jubel wollte schon vorher kaum abbrechen. Mit dieser Kür hat Hester Chancen, beim Weltcupfinale im März in Omaha/USA ein gehöriges Wort mitzusprechen.
Titelverteidiger klar dahinter
Zweiter wurde der Niederländer Hans Peter Minderhoud, Titelverteidiger in der Hallenserie. Er hatte seinen Fuchs Flirt, Siegerpferd des Finales von Göteborg, mitgebracht. Der Fuchs ging in einer ziemlich unveränderten Halseinstellung durch die gesamte Prüfung, allerdings mit nicht zu starker Handeinwirkung. In den Piaffen hatte er die Tendenz zu schwanken, das nach links und rechts instabile Genick in mehreren Lektionen erweckte den Anschein, dass in Sachen Selbsthaltung noch Luft nach oben ist, die Richter vergaben 81,88 Prozent, Platz zwei.
Über 80 Prozent auch auf Rang drei
Dritter wurde Minderhouds Lebensgefährte Edward Gal mit dem De Niro-Sohn Voice. Der Rappe ging eine fehlerfreie Runde, häufig mit nicht geschlossenem Maul bei vorherrschender Kandare. Kleinere Taktfehler in der Trabverstärkung, Schwanken in Piaffen und fliegenden Wechseln trübten das Bild etwas. 80,467 Prozent gab es aber auch für diesen Ritt.
Do they know it’s Christmas Time?
Publikumsliebling nach „Carl dem Großen“ war die Irin Judy Reinolds. Sie tat etwas, das man ihr gar nicht hoch genug anrechnen kann: Sie hatte extra für dieses Turnier ein Medley aus Weihnachtsliedern zusammengestellt. Das gefiel dem Publikum und war ein echtes Highlight. Dass der Jazz-Sohn Vancouver häufig mit der Atmosphäre im Viereck kleinere Probleme haben kann, ist bekannt. Die wohlwollende Aufnahme der Weihnachtsklänge auf den Rängen kam auch in der Arena an. Vancouver war deswegen nicht immer spannungsfrei, riss sich aber zusammen. Aber auch hier hätte man sich den Hals etwas weniger eng gewünscht. Andererseits: Weihnachten steht vor der Tür, das ist ja die Zeit der Wünsche.
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