Der nächste Sieg für Jessica von Bredow-Werndl in München, und das absolut überzeugend. Nicht minder überzeugend war allerdings auch die Form von Dorothee Schneiders Showtime – wenngleich auch heute noch mit einigen Fehlern.
Was bei Jessica von Bredow-Werndl und ihrer Trakehner Stute Dalera BB immer wieder begeistert ist die Leichtigkeit des Paares, insbesondere in der Piaffe- und Passage-Tour, aber auch im Gesamteindruck. Das ist ein wirkliches Miteinander zwischen Reiterin und einem ehrgeizig mitarbeitendem Pferd.
Drei Wackler gab es in der Prüfung: die erste Grußaufstellung, als Dalera es offenbar gar nicht abwarten konnte, der versammelte Schritt (nach einem ausgesprochen gelungenen starken Schritt) und die erste Pirouette, als Dalera nach der Hälfte plötzlich abtauchte, als wollte sie einen Bocksprung machen. Aber Jessica von Bredow-Werndl rettete die Situation geschickt und musste über ihr fröhliches Pferd lachen, ehe sie den fliegenden Wechsel bei X einleitete.
Überhaupt konnte das dem Gesamteindruck der Prüfung keinen Abbruch tun. Mehrfach zückten die Richter für die Piaffen die Höchstnote 10,0. Dieselbe Note gab es dann auch einmal für die letzte Grußaufstellung, bei der Dalera stand wie eine Eins. Alles in allem kamen die beiden auf 81,609 Prozent.
Showman Showtime
Mit Spannung erwartet worden war das Comeback von Dorothee Schneiders Showtime. Nach mehr als eineinhalb Jahren Turnierpause darf man schon mal von einem Comeback sprechen. Das gelang, wenngleich auch nicht fehlerfrei – was aber möglicherweise auch dem Umstand geschuldet ist, dass Dorothee Schneider nach ihrem Schlüsselbeinbruch von vor drei Wochen noch gar nicht wieder voll einsatzfähig ist und nur mithilfe einer Spezialweste reiten kann.
Gut, wenn man dann ein Pferd hat, das in der Lage ist, sich selbst zu tragen! Und das kann Showtime. Der nun 15-jährige Hannoveraner v. Sandro Hit präsentierte sich in Bestform. Er ist noch breiter geworden, nicht dick, sondern richtig muskelbepackt. Auf der faulen Haut hat er in den eineinhalb Jahren seit seiner Silbermedaille bei den Europameisterschaften in Rotterdam offenbar jedenfalls nicht gelegen. Im Gegenteil, er wirkte hoch motiviert.
Schon fürs Einreiten erhielt das Paar eine 10. Wurde Showtime früher in den Verstärkungen noch etwas eng, zelebrierte er den ersten starken Trab heute richtig und erhielt darauf einmal die 9.
Die Traversalen waren nicht ganz so flüssig, wie man sie sonst von ihm kennt. Das Halten und Rückwärtsrichten gelang wie bei kaum einem anderen Paar und wurde ebenfalls einmal mit 9 bewertet.
In der ersten Piaffe wirkten die beiden noch etwas unsicher und beim Übergang in die Passage kam es zu einer Stockung. Auch die Passage selbst war zunächst noch nicht die mit dem Wow-Effekt, den man sonst bei Showtime hat.
Es folgte eine gute bis sehr gute Schritttour. Als das Paar dann daraus anpassagierte – ein anderes Pferd, diese Kraft und Elastizität bei gleichzeitiger reeller Lastaufnahme sucht wirklich ihresgleichen. Da federt wirklich das ganze Pferd. Die zweite Piaffe war schon sicherer, der Übergang aber immer noch stockend.
Das Angaloppieren gelang, ebenso wie die sicheren Zweierwechsel. Nach dem starken Galopp dann ein Versehen beim fliegenden Wechsel, die Einer dann wieder sicher durchgesprungen. Highlights waren heute auch die Pirouetten des Paares. Und die Schlusslinie war absolute Weltklasse. Unter dem Strich kamen sie auf 79,109 Prozent.
Die weiteren Plätze
Damit ließen sie Isabell Werth und den elfjährigen Quaterback-Sohn Quantaz hinter sich, der heute noch etwas übermotiviert wirkte, bei der Grußaufstellung nicht stand, und im Schritt nicht ganz losgelassen zum Schreiten kam. Dann kamen auch noch Fehler in den Einerwechseln hinzu. Unter dem Strich kam das Paar auf 76,674 Prozent.
Eine ganz harmonische Runde drehten heute Hubertus Schmidt und Escolar, mit der sie bis zum Auftritt von Dorothee Schneider die Führung übernommen hatten. 75,565 Prozent gaben die Richter dem Paar. Das ist ihr zweitbestes Grand Prix-Ergebnis überhaupt bisher.
Einen starken fünften Platz erreichten mit 74,174 Prozent die Niederländerin Dinja van Liere und der ehemalige WM-Bronzemedaillengewinner Hermes, der ja als Sohn des Easy Game ein Halbbruder von Dalera ist. Der Trakehner Hengst Easy Game vererbt offenbar ein naturgegebenes Piaffe-Talent, denn das ist auch Hermes‘ große Stärke.
Dahinter reihten sich Helen Langehanenberg mit Annabelle (73,717), Benjamin Werndl auf Daily Mirror (73,652) und Daniel Bachmann Andersen (DEN) im Sattel von Carso’ni (72,870) ein.
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