Zum Abschluss einer langen Dressurwoche auf dem Azelhof im belgischen Lier gab es nochmal zwei deutsche Siege.
Grand Prix Special und Kür der Vier-Sterne-Tour bildeten den krönenden Abschluss des seit vergangenen Dienstag laufenden Dressurturniers in Lier. Bis Donnerstag hielt dort noch der Nachwuchs das Zepter in der Hand. Ab Freitag waren dann die Reiter in CDI3* und 4*-Tour dran. Ein spannender Saisonauftakt war es mit dem Debüt gleich mehrerer neuer Pferde bzw. Paare. Heute allerdings waren es Duos, die sich schon lange kennen, die den Ton angegeben haben.
Zuerst war der Grand Prix Special dran. Das Ergebnis hätte knapper nicht ausfallen können. Sowohl Dorothee Schneider mit Dayman als auch Becky Moody und Jagerbomb hatten unter dem Strich 74,596 Prozent auf dem Konto. In solch einem Fall sieht das FEI-Reglement vor, dass das Paar mit dem höheren mittleren Wert aller Richter gewinnt. Das war in diesem Fall Dorothee Schneider. Sie konnte sich über ein super Wochenende mit dem zwölfjährigen Westfalen v. Daily Deal freuen, den sie seit letztem Jahr unter dem Sattel hat. Lier war ihr fünftes internationales Turnier und beinahe von Auftritt zu Auftritt konnten sie ihre Bewertungen steigern. Gestern im Grand Prix waren sie Zweite mit neuem persönlichem Rekord (73,522 Prozent). Heute erhielten sie ihr zweitbestes internationales Special-Ergebnis nach Salzburg, wo sie ein paar Punkte mehr hatten und ebenfalls siegten.
Es steht zu befürchten, dass Becky Moody mit gemischten Gefühlen heim nach England fährt. Einerseits hinterließen sie und ihr selbst gezogener Dante Weltino-Sohn Jagerbomb bei ihrem ersten Auftritt auf dem europäischen Festland einen super Eindruck. Andererseits hätten sie den Grand Prix Special heute sogar gewonnen, hätten sie nicht Fehler in den Einerwechseln gehabt. So wurde es Rang zwei.
Dabei ließ Jagerbomb seinen championatserprobten Vater heute hinter sich. Gestern war noch kein Vorbeikommen gewesen an Therese Nilshagen (SWE) und Dante Weltino. Heute hatten sie Fehler in den Zweierwechseln und kamen insbesondere in den mit Koeffizient zwei versehenen Piaffen nicht ganz an die Bewertungen der vor ihnen platzierten heran. Am Ende wurden es 73,979 Prozent.
Hinter dem Franzosen Corentin Pottier auf Gotilas du Feuillard (72,660) reihten sich Fabienne Müller-Lütkemeier und Valencia As mit 71,915 Prozent ein.
Kür an Erbe und Carlos
Einen Riesenerfolg verbuchten die beiden U25-Europameister Helen Erbe und Carlos. Nachdem sie beim Weltcup-Turnier in Stuttgart die Qualifikation für die Kür verpasst hatten, war Lier dieses Wochenende Premiere. Zum ersten Mal traten sie in einer CDI-Kür an – und siegten auf Anhieb! Mit 75,895 Prozent ließen sie 14 weitere Konkurrenten mit zum Teil Olympiaerfahrung hinter sich.
Das war allen voran der nun in Riesenbeck beheimatete Spanier Severo Jurado Lopez im Sattel von Fürstenglory. Hier gab es 75,690 Prozent. An dritter Stelle reihte sich die Französin Camille Judet Cheret auf dem Johnson-Sohn Herelja Higgins ein (74,205).
Alle Ergebnisse aus Lier finden Sie hier.
0 Kommentare
Schreibe einen Kommentar