Mehr vorgenommen als Platz drei mit 80,686 Prozent hatte sich Isabell Werth mit Weihegold, Siegerin vom Donnerstag. Es gab immer wieder Unsicherheiten, beginnend mit einem Taktfehler im ersten starken Trab auf der Diagonalen, 6,1. Dann aber folgten gute Trabtraversalen, Passagen und Übergänge im Gleichmaß, das seinesgleichen sucht.
Dann die erste Piaffe: Die Don Schufro-Tochter reagierte weder auf die erste, und kaum auf die zweite Hilfe. Aus der Passage gelang die nächste Piaffe besser, aber nach sieben Tritten kam es wieder zu einer Störung. Anschließend korrigierte Werth piaffierte so lange bis das Pferd wieder im Takt war und dann in gewohnter Form in die Passage kam. Am Ende der Zweierwechsel, der bisherigen Patzer-Lektion Nummer Eins der Aachener Turniertage, die sehr gut begannen, gab es einen Fehler. Die Linkspirouette war wie fürs Lehrvideo, auch die Rechtspirouette gelang gut. In der letzte Piaffe zeigte sich die Rappstute lebhaft und konzentriert, die 15 geforderten Maximaltritte schöpfte Isabell Werth voll aus, vielleicht sogar ein bisschen mehr als das. Isabell Werth wusste sofort, woran es gelegen hatte: „Ich habe einen Fehler gemacht, ich habe beim Abreiten mein Programm umgestellt. Am Anfang habe ich der Trabtour zu viel Aufmerksamkeit gewidmet, normalerweise galoppiere ich mehr, so ist ,Weihe‘ das gewohnt. Am Ende hat mir dann in der Vorbereitung Zeit gefehlt“. In der Prüfung habe sie dann aber die verunsicherte Stute wieder beruhigen können.
Vierter wurde der US-Amerikaner Steffen Peters mit Legolas. Der braune Westfale punktete in den Piaffen, in den Passagen fußte er im Hinterbein häufig ungleich, insgesamt ist das Pferd unelastisch. Die Galoppade flach, die fliegenden Galoppwechsel ohne Ausdruck. 76,627 Prozent bedeuteten Platz vier vor Sönke Rothenberger und dem Spanier Lopez. Siebte wurde die Schwedin Tinne Vilhelmson Silfvén mit Paridon Go, der besser, gleichmäßiger im Takt als im Grand Prix ging. Dem Hinterbein wünschte man in der Vorstellung insgesamt eine tragendere Rolle. Die letzte Piaffe gelang sehr gut. Beeindruckend cool stand der Braune beim aufbrausendem Applaus im Aachener Stadion, 74,235 Prozent. Die dänische Meisterin Cathrine Dufour konnte ihren im Grand Prix total verspannten Atterupgaards Cassidy relaxter präsentieren und wurde Achte (73,922). Platz neun ging an Judy Reynolds mit Vancouver aus Irland (73,235). Passage kann der Wallach, Schritt nicht ganz so sehr, Fleiß ja, Übertritt kaum, Takt gut, eben ein Sohn der niederländischen Vererberlegende Jazz. Ein Fehler in den 15 Einerwechseln kostete Punkte.
Die Ergebnisse finden Sie hier.
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