CHIO Aachen: Kristina Bröring-Sprehe und Desperados siegen in Dressur-Kür mit persönlicher Bestleistung

Von

Severo Jesus Jurado Lopez (ESP), Lorenzo, Bayernwallach v. Lord Loxley
83,35 Prozent, Platz vier

MUSIK: E-Gitarre und Latino Rhythmen, zartes Piano zur Galopppirouette, dann das ganze Orchester, voller Schwung für den starken Galopp auf der Mittellinie, am Ende tobt das Publikum zu „It’s my life“ von Bon Jovi. Lopez reitet dazu Passage einhändig bis zum Schlussgruß.

PROGRAMM: Passagen mit viel Kadenz, stets hohes Sprunggelenk, daraus starker Trab und Piaffe, alles gelingt. Die Kadenz des Fuchses beeindruckt, man wünschte ihn sich in der Ganasche offener. In der Galopptour fällt das extreme Schweifschlagen bei sämtlichen Serienwechseln auf. Das Pferd ist dabei wenig balanciert, ist aber technisch mit Zweierwechseln auf gebogenen Linien und großer Präzision zur Musik gut davor. Richtig schwierig das Ende des Programms: Galopppirouette, daraus direkter Übergang in eine Piaffe, die widerum sofort in eine Pirouette-Bewegung nach rechts mündet. Der Spanier ist bei dem Dänen Andres Helgstrand angestellt, dessen Küren waren schon immer dafür bekannt, dass es Schlag auf Schlag geht. Lopez ist einer der Überraschungen der Turniertage von Aachen, wobei sich diese Überraschung schon angekündigt hatte in den vergangenen Wochen.

Steffen Peters (USA) Legolas, Westfale v. Laomedon
79,3 Prozent, Platz fünf

MUSIK: Mischung aus Queen, „Under pressure“ und „Ice, ice Baby“, E-Gitarren und Schlagzeug, manchmal etwas weiblicher Background-Gesang. Eine Rap-Einlage, in der sich „passage“ und „dressage“ reimen – pfiffig!

PROGRAMM: Piaffen und Passagen sind die Paradelektionen des Wallachs. Entsprechend dominieren sie die erste Minute des Programms. Peters geht früh in den Galopp, flache Zweierwechsel, Pirouetten ohne wirkliche Bergauftendenz folgen. Am Ende noch einmal zurück zum allen Lektionen im Zweitakt, Passage-Traversalen mit Ausdruck, starker Trab eher flach. Piaffen mit Richtungswechseln zum Abschluss. Musikalisch das vielleicht originellste Programm.

Sechste wird die Schweizerin Marcela Krinke Susmelj mit dem Dänen Symeyers Molberg, 77,05 Prozent, zu unter anderem „Song, Song Blue“. Knapp dahinter der Brite Michael Eilberg und Marakov (77,00) und die Irin Judy Reynolds mit Vancouver (76,95), die auf Passagen zu „King of the Road“, vielen Bläsern, „Aquarius“ aus dem Musical „Hair“ und „Nights in White Satin“ von den Moody Blues reitet.

Alle Ergebnisse finden Sie hier

Hier noch ein paar Bilder der Top 3 von Pauline von Hardenberg.

Pauline von Hardenberg

Piaffe von Isabell Werth und Weihegold    Foto: Pauline von Hardenberg (© Pauline von Hardenberg)

 

Pauline von Hardenberg

Und noch eine. Hier setzt sich Showtime unter Dorothee Schneider vorbildich    Foto: Pauline von Hardenberg

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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