Mit deutlichem Abstand hat die deutsche Dressurequipe in Hagen den Nationenpreis gewonnen. Allerdings war die Konkurrenz übersichtlich.
Auf eine Summe von 235,28 Punkten addierten sich die Prozentzahlen, die die drei deutschen Damen Kristina Bröring-Sprehe/Desperados, Platz eins, (Einzelheiten zum Ritt hier), Isabell Werth/Don Johnson, Zweite (Einzelheiten zum Ritt hier), und Jessica v. Bredow-Werndl/Unee (Einzelheiten zum Ritt hier) auf Platz drei zusammenritten. Kristina Bröring-Sprehe sagte, der Wind sei für ihren Desperados ein Thema gewesen, „er war kerniger als sonst, hat aber im Viereck mitgezogen“. Der in einem kurzzeitigen Regensturm arg gebeutelte Hubertus Schmidt lieferte mit Imperio das Streichergebnis (Einzelheiten zum Ritt hier), war aber dennoch mit Platz sieben unter diesen Umständen zufrieden. „Es ist einfach schade, dass wir nicht zeigen konnten, wie viel besser Imperio in den letzten Wochen noch einmal geworden ist. Die Regenböen waren so heftig, dass er einfach nicht in Richtung des Regens wollte. Da musste ich richtig drücken. Das muss ich sonst gar nicht. Im Gegenteil, er ist so fein zu reiten. Und es gibt ja auch noch den Grand Prix Special, da können wir ja noch zeigen, was wir können“. Ein Trost bleibt Schmidt: Jeder auf dem Turniergelände hat Mitleid mit ihm und jeder hat gesehen, wie viel Potenzial der Hengst hat.
Klaus Roeser, Vorsitzender des Dressurausschuss des Deustchen Olympiade Komitees für Reiterei (DOKR) und Equipechef zog ein positives Fazit, hatte aber auch schon den morgigen Grand Prix im Sinn. „Da gehen ja noch andere Pferde, das wird spannend“, so der Angestellte des Totilas-Besitzers Paul Schockemöhle.
Zweite wurden die Dänen, bei denen es die erfahrene Anna Kasprzak mit dem nicht minder erfahrenen Donnperigon waren, die punkteten. „Pepe“, wie der finnische Wallach schon genannt wurde, als er noch im Stall Koschel stand, kam auf 76 Prozent. Der Wallach ging, anders als sonst, weitgehend mit der Nase vor der Senkrechten. Höhepunkte der Vorstellung waren Passagen, fliegende Galoppwechsel von Sprung zu Sprung und Pirouetten. Am Ende standen 76 Prozent zu Buche, Platz vier. 71,9 Prozen, Achter, ritt der zweitbeste im Dänen-Team, Daniel Bachmann-Andersen mit der Oldenburger Stute Loxana v. Diamond Hit. Insgesamt kam die Mannschaft auf 219,620 Zähler.
Dritte wurden die Spanier mit 215,78 Punkten. In der Euqipe gab es ein Wiedersehen mit dem De Niro-Sohn Delgado unter Beatriz Ferrer-Salat. Der Westfale war längere Zeit außer Gefecht, ist aber nun wieder im Wettbewerbsgeschehen. Mit äußerst gleichmäßigen Piaffen und Galopppirouetten auf dem sprichwörtlichen Teller meldete sich das Paar zurück. 75,18 Prozent bedeuteten Platz sechs. Zweitbester Spanier war Jose Daniel Martin Dockx mit Grandioso mit 71,620 Prozent auf Rang zwölf. Dahinter reihten sich die Russen ein, die vor allem von Platz fünf von Inessa Merkulova und Mister X profitierten. Das Piaffier-Maschinchen, das bei Stellung und Biegung eher blass aussieht, kam auf 75,34 Prozent. Der schwedische Richter Gustav Svalling lag mit über 77 Prozent und Rang drei dabei deutlich über der Einschätzung seiner Kollegen in der Jury.
Achter wurde als bester des Oranje Teams der Niederländer Diederik van Silfhout mit Bonzanjo, einem erst neunjährigen Jazz-Sohn, und 71,9 Prozent. Die Niederländer hatten ein unerfahrenes Team aus der zweiten Reihe nach Hagen geschickt, parallel findet auch noch ein Nationenpreis im schwedischen Falsterbo statt.
Morgen steht der 4*-Grand Prix auf dem Programm, in dem unter anderem Matthias Alexander Rath und Totilas um 12.21 Uhr an den Start gehen sollen. Bella Rose, Isabell Werths Stute, mit der die beste deutsche Dressurreiterin aller Zeiten eigentlich bei der Heim-EM in Aachen an den Start gehen wollte, ist nicht genannt. Ob die Stute noch eine Chance für eine Nominierung hat, wird der Dressurausschuss entscheiden. Wann, steht noch nicht fest. Eine Longlist in alphabetischer Reihenfolge wird nach Hagen bekanntgegeben. Die Mannschaft für Aachen muss aber erst am 4. August genannt werden. Sollte Isabell Werth noch bis dahin auf einem internationalen Turnier starten wollen, blieben ihr die Turniere im englischen Hickstead oder Cappeln in Südoldenburg in der kommenden Woche oder das eine Woche später stattfindende Turnier in Deauville in Frankreich. Doch auf der Pressekonferenz klang es nicht so, als sei dies ein Plan. Werth, die 1989 das erste Mal einen Nationenpreis für Deutschland geritten ist, musste allerdings mit all ihrem Erfahrungswert feststellen, dass sich die Zeiten geändert haben: „Früher hatten wir nach einem Sieg Champus im Stall, aber das ist ja auch schon über 20 Jahre her.“cheap air jordan 1 low | nike factory outlet online shopping
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