Deutschlands Team für den Dressur-Nationenpreis in Wellington

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Glückliche Gesichter auf dem Podium nach dem Nationenpreis von Wellington 2022. 2024 könnte es der vierte deutsche Sieg werden. (© Susan J. Stickle)

Kommendes Wochenende steht in Wellington der erste Nationenpreis der Dressurreiter 2024 an. Vier Mannschaften nehmen teil. Für Deutschland geht es um den vierten Sieg in Folge.

Der Dressur-Nationenpreis in Wellington sieht dieses Jahr etwas anders aus, als in den Vorjahren. Erstmals werden ausschließlich Grand Prix-Paare teilnehmen. Bislang konnten die Mannschaften gemischt sein mit Paaren aus der kleinen und der großen Tour. Für Chancengleichheit sorgte damals die stärkere Gewichtung des Grand Prix. Dieses Jahr ist es erstmals so, dass nur Grand Prix geritten wird. Wie üblich zählen dann nur die Ergebnisse der besten drei Paare der bis zu vierköpfigen Mannschaften.

Für Deutschland sind zwei Paare dabei, die auch schon letztes Jahr zum siegreichen Team gehört hatten: Anna-Christina Abbelen mit Sam Donnerhall und Felicitas Hendricks auf Drombusch. Michael Klimke war letztes Jahr bereits Equipechef, stellte damals allerdings Sanrino vor. Dieses Jahr wird er den Den Haag-Sohn Domino reiten. Nummer vier der Mannschaft sind Frederic Wandres und der zwölfjährige Oldenburger Wallach Total Recall v. Totilas.

Total Recall unter Trainer Wandres

Für letztere wird es eine gemeinsame Turnierpremiere sein. Der Wallach gehört der Australierin Jemma Heran, die ihn bislang auch selbst auf Turnieren vorgestellt hat. Zur Welt kam Total Recall bei Dr. Jobst Hartmann in Hodorf, der ihn aus der Weihevoll v. Sandro Hit gezogen hat. Die brachte in Anpaarung mit Don Schufro auch eine gewisse Weihegold OLD. Ihr Totilas-Sohn wurde seinerzeit für offiziell 200.000 Euro über die Oldenburger Elite-Fohlenauktion an Ann-Kathrin Linsenhoff und Paul Schockemöhle verkauft.

Dreijährig gewann er eine Reitpferdeprüfung unter Ann-Christin Wienkamp, vierjährig mit der damaligen Schafhof-Bereiterin Carolin Brandt. Fünfjährig platzierte Total Recall sich mit Matthias Rath in drei Dressurpferdeprüfungen der Klasse L. Sechsjährig saß kurzfristig die Brasilianerin Victoria Riskalla im Sattel. Seine ersten Schleifen in Klasse S holte Total Recall wieder mit Matthias Alexander Rath. Damals war er siebenjährig und weckte die Aufmerksamkeit potenzieller Käufer. Im Dezember 2019 zog er schließlich um nach Australien zu Jemma Heran.

Mit ihr nahm er nach ersten Einsätzen in der kleinen Tour 2022 an seinem ersten internationalen Grand Prix-Turnier teil. Ihr bislang bestes Ergebnis waren 67,783 Prozent, die sie letztes Jahr in Wellington erhielten. Heran trainiert mit dem Team Kasselmann, also auch Frederic Wandres, der Total Recall dieses Wochenende vorstellt.

Vom Hof Kasselmann hat Heran auch ihr zweites Grand Prix-Pferd, die San Amour-Tochter Saphira Royal, die einst von Stefanie Wolf in den Sport gebracht wurde, kurzzeitig mit Kristina Bröring-Sprehe ging und zuletzt sehr erfolgreich von Nicole Wego-Engelmeyer vorgestellt wurde.

Die Konkurrenz

Drei Mannschaften wollen den vierten Sieg Deutschlands verhindern: Schweden, USA und Kanada.

Für Schweden sind genannt: Caroline Darcourt auf dem Stalypso-Sohn Lord Django, Tinne Vilhelmson Silfvén mit Devanto, Karin Persson auf Giuliano B und Christina Devine im Sattel von Slæbækgåards Santino.

Caroline Darcourt und der 14-jährige Hannoveraner Stalypso-Sohn Lord Django waren dieses Jahr an zwei Wochenenden im Einsatz, wobei ihr bestes Grand Prix-Ergebnis 70,196 Prozent am zweiten Wochenende waren.

Darcourt und Tinne Vilhelmson Silfvén sind nicht nur Team-, sondern auch Arbeitskolleginnen im Gestüt Lövsta in Schweden. Im Winter sind sie regelmäßig in Wellington zu Gast. Tinne Vilhelmsons 15-jähriger Holsteiner Devanto war einst von Juliane Brunkhorst ausgebildet worden. Ihr bestes Grand Prix-Ergebnis waren 71,522 Prozent, die sie 2022 in Wellington bekamen. Bei ihren ersten beiden Turniereinsätzen in diesem Jahr waren sie mit 69,196 und 68 Prozent aus dem Viereck gekommen.

Für Karin Persson und den 13-jährigen KWPN-Wallach Giuliano B v. Bon Bravour wird dieses Wochenende eine internationale Premiere.

Christina Devine und ihr 15-jähriger dänischer Sir Donnerhall-Sohn Santino waren bereits 2023 für Schweden im Nationenpreisteam von Wellington, damals in der kleinen Tour. Vor kurzem haben sie ihr Grand Prix-Debüt in der Amateur-Tour gegeben und 62,217 Prozent erhalten.

USA

Die Gastgeber werden vertreten durch Erin Nichols auf Elian Royale, Jan Ebeling mit Jubi’s Tenacy, Jennifer Williams im Sattel von Joppe K und Kevin Kohmann auf Dünensee.

Die 20 Jahre junge Erin Nichols und ihr 15-jähriger KWPN-Wallach v. Johnson waren letztes Jahr in Wellington erstmals auf S***-Niveau im Einsatz. Bei den Future Champions in Hagen traten sie dann noch mal bei den jungen Reitern an, um anschließend alle drei Prüfungen der U25-Tour in Peelbergen, Niederlande, zu gewinnen. Dieses Jahr haben sie ihre Wellington-Saison im U25-Lager begonnen und waren zweimal Zweite. Ende Januar folgte der erste CDI3* Einsatz, den sie mit 67,696 Prozent auf Rang drei im Grand Prix und einem Special-Sieg mit 70,468 Prozent abschlossen.

Der Olympiareiter Jan Ebeling dürfte mit dem 14-jährigen dänischen Tailormade Temptation-Sohn Jubi’s Tenacity eine der Säulen des Teams sein. Die beiden hatten bei ihren letzten Turnierauftritten regelmäßig Grand Prix-Ergebnisse zwischen 70 und 71 Prozent.

Jennifer Williams und Joppe K, ein 14-jähriger KWPN-Wallach v. Rousseau, sind ein eingespieltes Team. Sie waren schon zusammen in Jungpferdeprüfungen am Start und haben vor einem Jahr in Wellington ihre internationale Grand Prix-Premiere gegeben. Ihr bisheriges Bestergebnis liegt bei 70,109 Prozent.

Kevin Kohmann ritt bis 2021 noch für seine Heimat Deutschland, ehe er die Staatsbürgerschaft seiner Wahlheimat, den USA, annahm. Mit dem 15-jährigen Hannoveraner Dancier-Sohn Dünensee hat er ein erfahrenes Pferd unter dem Sattel. Er gehört schon seit 2019 den Diamante Farms, für die Kohmann reitet. Vor Kohmann saß damals aber Christoph Koschel im Sattel des Rappen. Seit 2023 ist er nun regelmäßig mit Kohmann im Einsatz. Beim Weltcup-Wochenende am 8. Februar schnappten sie sich Rang zwei im Grand Prix mit einem neuen persönlichen Rekord von 71,239 Prozent.

Kanada

Kanada ist mit drei Paaren am Start, Danielle Gallagher auf Come Back de Massa, Mathilde Blas Tetreault auf Fedor sowie Rakeya Moussa im Sattel von Davidoff v.h. Trichelhof.

Danielle Gallagher und der Lusitano Come Back de Massa haben im Herbst in Ocala ihren ersten internationalen Grand Prix bestritten. Ihr bisheriges Bestergebnis liegt bei 67,217 Prozent. Dieses Wochenende peilen sie ihren vierten internationalen Grand Prix-Start an.

Mathilde Blas Tetreault und ihr 14-jähriger KWPN-Wallach Fedor v. Johnson sind das erfahrenste Paar der Mannschaft. Sie haben Kanada unter anderem bei den Pan-Amerikanischen Spielen in Chile vertreten. Ihr bisheriges Bestergebnis sind 69,109 Prozent.

Rakeya Moussa und der 16-jährige KWPN-Wallach Davidoff v.h. Trichelhof waren im Junge Reiter-Lager zweimal erfolgreich bei kontinentalen Amateur-Meisterschaften am Start. Letztes Jahr im Mai haben sie ihren ersten internationalen Grand Prix hinter sich gebracht. Da erhielten sie auch ihr bislang höchstes Ergebnis, 66,239 Prozent.

Die Start- und Ergebnislisten des Nationenpreis-Wochenendes in Wellington finden Sie hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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