Immer noch hat der Braune allerdings die Tendenz, etwas zu eng zu gehen. Nicht viel, aber etwas. Aber die Reiterin ist während der gesamten Prüfung bemüht, den Ganaschenwinkel zu öffnen. Und bei der letzten Trabverstärkung gelang ihr genau dies: Showtime zog ans Gebiss heran und hatte die Nase deutlich vor der Senkrechten. Nach einer sehr guten ersten Galopppirouette war in der zweiten der Wurm drin. Der Zehnjährige verlor früh den Rhythmus, drehte anstatt zu springen, aber Schneider hatte ihn in der zweiten Hälfte der Lektion schon wieder bei sich. Beeindruckend bei der Pferdewirtschaftsmeisterin, wie sie auch in diesen Situation nichts an ihrer Eleganz im Sitz verliert, sondern dem Pferd die Ruhe aus dem Sattel gibt, die es braucht. Showtime steigerte sich im Verlauf der Prüfung und zeigte eine sehr gute dritte Piaffe. 1,5 Punkte mehr und „Doro“ und Showtime hätten die 80-Prozent-Marke geknackt. So waren es 79,94 Prozent und das beim Championatsdebüt!
Mit knapp zwei Prozent dahinter landete ein weiterer Championatsdebütant, Sönke Rothenberger, 21, mit Cosmo v. Van Gogh. Das Paar konnte seine Stärken, vor allem starker Trab (eine Zehn) und Passagen, voll ausspielen. Fehler in den fliegenden Wechseln von Sprung zu Sprung, die von den Seitenrichtern nicht gesehen, zumindest nicht geahndet wurden, und eine misslungene Galopppirouette – der hochgewachsene Wallach fiel aus – kosteten Punkte. In den Piaffen geht das erst neunjährige Pferd noch sehr deutlich vorwärts. Mit 78,08 Prozent hat auch Rothenberger, der im Frühjahr schon in Spanien und auch bei Horses and Dreams in Hagen vorne mitgemischt hatte, weiterhin das Rio-Ticket zum Greifen nah.
Fünfter wurde Hubertus Schmidt mit dem Trakehner Hengst Imperio v. Connery. Die Piaffen zählten nicht zu den Highlights der Vorstellung, die mit kraftvollem Impuls aus einer mittlerweile wirklich tragenden Hinterhand gezeigten Trabverstärkungen aber umso mehr. Mit 76,82 Prozent setzte sich der Reitmeister aus Ostwestfalen damit noch vor Jessica von Bredow-Werndl mit Unee. Der niederländische Rapphengst ging ohne Fehler, insgesamt hätte man ihm etwas mehr „Drive“ gewünscht. „Jetzt biste mit 76 Prozent schon weg“, zuckte die Reiterin nach dem Start mit den Achseln (76,1 Prozent). Nicht nur die Bayerin, auch Hubertus Schmidt kann sich noch Hoffnungen auf Rio machen. Balve ist die erste Sichtung der Dressurreiter. Potenzielle Olympiapferde müssen hier in allen drei Prüfungen an den Start gehen. Nach Balve wird dann entschieden, wer in Aachen im Nationenpreis die deutschen Farben vertreten wird. Am Tag nach dem Weltfest des Pferdesports müssen die definitiven Mannschaften beim Olympischen Komitee benannt werden. Freuen konnte sich von Bredow-Werndl, das sie mit ihrem Nachwuchspferd, der Stute Zaire, auf Platz acht landete. Die De Niro-Enkelin hatte etwas Probleme in den Piaffen wurde aber mit 75,4 Prozent noch Achte und damit Letztplatzierte.
Aus der Platzierung rutschten zwei Reiterinnen, die beide über Championatserfahrung verfügen: Anabel Balkenhol und Dablino (74,06) und Fabienne Lütkemeier mit D’Agostino (73,58).
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