Kristina Sprehe ist mit dem De Niro-Sohn Desperados ihrer
Favoritenrolle gerecht geworden. Mit knapp 85 Prozent führt sie nach dem Grand
Prix die Meisterschaftswertung um die Deutsche Meisterschaft der Dressurreiter an.
Zweite wurde Isabell Werth mit Don Johnson vor Fabienne Lütkemeier und
D’Agostino.
84,72 Prozent so viel hat das Paar Kristina Sprehe und Desperados noch nie bekommen. Bei Horses & Dreams in Hagen 2012 hatten sie mit 81,851 Prozent das bislang beste Grand Prix-Ergebnis der gemeinsamen Karriere erzielt. Bei der Prüfung in Balve zeigte sich der Rappe wie schon in Hagen von seiner ganz neuen Seite: Konzentriert, durchlässig und gleichmäßig in allen Grundgangarten. Für die Piaffen, 100 Prozent am Platz, genau so aktiv im Abfußen wie rhythmisch exakt, gab es Noten bis 9,5, für eine Passage zog ein Richter eine Zehn.
Kristina Sprehe strahlte nach ihrem Rekordritt: Desperados ist jetzt relaxt, auch schon an den ersten Tagen. Manchmal war er ja in der ersten Prüfung ein bisschen stärker, das war er heute gar nicht. Bundestrainerin Monica Theodorescu habe als Devise ausgegeben, in der Prüfung mit mehr Kontrolle zur reiten. Die Umstellung sei gelungen, mehr Versammlung , da muss sich das Pferd ja auch erst mal dran gewöhnen. Das Prinzip, einfach mal eine halbe Parade mehr, setzt sich durch. Bundestrainerin Theodorescu will dann auch nichts von vermeintlichen Geheimrezepten wissen. Alle kochen mit Wasser, Desperados hat eine gute Grundausbildung, Tina auch. Wir setzen auf Gymnastizierung. Tina ist auch im Training viel selbstständiger geworden, sie hat einen großen Sprung gemacht. Sie reitet die Prüfung mutig, durchdacht und strukturiert und hat den Hengst 100 Prozent unter Kontrolle, so dass er sein großes Potenzial in allen Grundgangarten und den versammelnden Lektionen ausspielen kann.
Einmal pro Woche kommt Monica Theodorescu ins oldenburgische Benstrup zum Training. Vor den Turnieren fahre ich zusätzlich zu Monica und mein Vater guckt dann auch mal häufiger zu. Er war es auch, der das gute Gefühl, das Kristina Sprehe nach ihrem Ritt verspürte, bestätigte. Als ich den Aufschrei meines Vaters gehört habe, wusste ich, dass es gut war. Morgen steht nun der Grand Prix Special an, und am Sonntag die Kür. Das Publikum in Balve wird eine Premiere erleben. Son bisschen Geigenmusik, kündigte Kristina Sprehe. an
Starker Johnny
Ja!, sagte Isabell Werth. Es war ein glückliches, ein frisches, rheinisches Ja. Ja, ja, ja!! sie klopfte ihrem Johnny, Don Johnson, den Hals und strahlte. Und alle anderen strahlten gleich mit. Der andere Jonny Bundestrainer Hilberath , Mäzenin Madeleine Winter-Schulze, Bundestrainerin Monica Theodorescu und immer wieder Isabell Werth. Mit 79,74 Prozent fehlten nur ein paar Punkte zur magischen 80-Prozent-Grenze. Demnächst, sagte Isabell Werth. Demnächst Der Hannoveraner Don Frederico-Sohn ging eine gehorsame Runde, nachdem er beim Abreiten noch ein wenig keck war und auch beim Einreiten noch ein paar Flausen im Kopf hatte. Er bestach durch seine Geichmäßigkeit, kaum eine Lektion im Protokoll, in der nicht irgend einer der fünf Richter ein glattes gut, also 8,0 oder besser, gegeben hatte. Er war heute sehr seriös, sagte Isabell Werth. Ich sitze jetzt nicht mehr auf einem rohen Ei. Jetzt fängt das Pferd an zu wirken. Die deutsche Rekordmeisterin hatte neben Johnny noch El Santo gesattelt, der mit kleinen Unsauberkeiten mit über 75 Prozent Fünfter wurde. Richter Martin Richenhagen sah Don Johnson bei 82 Prozent, und machte kein Hehl daraus, dass der Wallach auch in diese Liga gehöre. Isabell und ihr Holsteiner, wie er sagte, um flugs von der Rheinländerin korrigiert zu werden. Der ist ein Hannoveraner, Mann!
Bei aller Begeisterung für Don Johnson geht der Blick aber gleich nach vorn. Stütchen habe ich zum Reiten mit. Will sagen die Belissimo M-Stute Bella Rose ist auch in Balve, nur nicht aktiv im Viereck. Trotzdem kann Werth bei entsprechendem Saisonverlauf die Dunkelfuchsstute bei den Weltreiterspielen (WEG) in der Normandie an den Start bringen. Ursprünglich hatte es geheißen, die Deutsche Meisterschaft sei keine Qualifikation, wohl aber ein Sichtungstermin für potenzielle WEG-Kandidaten. Außer Helen Langehanenberg, deren Weltcup- und Weltranglisten-Zweiter Damon Hill eine verdiente Pause genießt, mussten also alle Paare an den Start gehen. So der Stand der Dinge vor Balve. Jetzt wird seitens der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) das Wort Pflichtstart ausgegeben. Und diese Anwesenheitspflicht bezöge sich lediglich auf die Kaderreiter, nicht aber auf die Pferde. Isabell Werth wird Bella Rose in München zu Himmelfahrt an den Start bringen. Das entscheidende Turnier für alle WEG-Kandidaten wird das CDI in Perl-Borg am letzten Juni-Wochenende sein.
Daggi voll in Form
Eine Superrunde gelang Fabienne Lütkemeier mit DAgostino, dem dritten Hannoveraner und zweitem De Niro-Sohn an der Spitze des Feldes. Der Fuchs, der schon in der Wintersaison immer besser wurde, zeigte sich als souveränes, ausgereiftes Dressurpferd. Hochkonzentriert ritt die Paderbornerin ihren Dunkelfuchs durch die Prüfung. Weil Daggi immer mehr an Kraft gewonnen hat, sind sogar seine Piaffen, bislang eine der schwächeren Lektionen, noch einmal besser geworden. Ein Fehler im starken Galopp kostete einige Punkte, so dass es nur 77,92 Prozent waren die 78/79-Prozent-Sphären sind aber im Bereich des Machbaren, so der Eindruck. Zumal die erste Galopppirouette zwar nicht misslang aber bestimmt aucht nicht unter der Kategorie „gelungen“ abgeheftet werden darf. Fabienne reitet auf jedem Turnier ein Prozent mehr, bilanzierte Bundestrainerin Theodorescu.
Mit Spannung erwartet wurde der Auftritt von Ulla Salzgeber und Herzrufs Erbe. Der Rheinländer hatte nur wenige Turnierauftritte, nach Stuttgart im November war er kurz vorm Jahreswechsel noch im Mechelen und dann im März in Vidauban am Start. Der dosierte Einsatz tut dem Herzruf-Sohn offensichtlich gut. Er zeigte mit die besten Piaffen des Starterfeldes, in der Passage war er manchmal hinten ungleich. In den fliegenden Wechseln von Sprung zu Sprung unterlief dem Paar ein Fehler. Mit 76,3 Prozent und Platz vier hat die Frau aus Bayern aber immer noch ein deutliches, hier bin ich, habt mich auf der Liste, von sich gegeben.
Mit großen Augen bestaunte Jessica v. Bredow-Werndls Unee zu Beginn der Prüfung die kurze Seite, das kostete dem Paar ein paar Punkte. Und auch in den Zweierwechseln gab es für das Duo aus dem bayerischen Aubenhausen einen Haker. Insgesamt ging der Gribaldi-Sohn energisch und selbstbewusst durch die Prüfung. Mit 73,5 Prozent landeten die Weltcup-Siebten von Lyon auf Rang sechs. Siebter wurde Christoph Koschel mit Rostropowitsch (71,94). Uta Gräf, die heute Geburtstag feiert, rutschte mit 3,5 Punkten weniger im Sattel von Dandelion knapp aus der Platzierung, war aber dennoch hoch zufrieden mit ihrem Oldenburger De Niro-Sohn, der vor der Zickzacktraversale im Galopp zunächst dachte, er solle eine Pirouette drehen.
Stellvertretend für die Richter, fasste Martin Richenhagen seine Eindrücke der hochklassigen Prüfung so zusammen: Nach Kristinas Ritt merkte ich, dass mir die Händchen zitterten, was ja bei einem alten Mann nicht so schnell passieren sollte. Und gar nicht zitternd, sondern mit gewohnt selbstbewusster, starker Stimme attestierte er Monica Theodorescu, einen guten Job zu machen. Wer die Pferde heute hier gesehen hat, der weiß, dass alle sich gesteigert haben. Die Bundestrainer haben gute Arbeit geleistet!
Morgen geht es im Grand Prix Special um 9.30 Uhr weiter für die Dressurreiterinnen und -reiter.jordan retro shoes mens release dates | mens jordan shoes release dates
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