Don Royal stellt Dressursieger der DSP-Körung 2022

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2022 war Dream Royal Siegerhengst in München, 2023 und nun auch 2024 war er in der Olympiahalle Sporttest-Bester. (© DSP/Björn Schröder)

Fast 50 dressurbetont gezogene Hengste hatten sich in den vergangenen drei Tagen der Körkommission des Deutschen Sportpferdes gestellt. 23 wurden gekört, acht prämiert. Beim Siegerhengst konnte sich nicht nur der Züchter und Aussteller freuen, sondern auch das Landgestüt/Dosse.

Denn im Brandenburger Haupt- und Landgestüt wirk(t)en sowohl Vater und Muttervater als auch der Ururgroßvater des neuen Siegerhengstes mit der Kopfnummer 48. Dr. Frank Klakow ist sowohl Züchter als auch Aussteller des Rappen, für den er seine Quadroneur-Rubin Royal-Kolibri-Tochter Queen Rubin II mit dem 2016er Siegerhengst aus Neustadt/Dosse angepaart hat, Don Royal v. Don Juan de Hus aus der Neustädter Familie. Die gleichnamige Vollschwester der Mutter ist erfolgreich bis zur Klasse S*** und noch weitere enge Verwandte gehen ebenfalls in der schweren Klasse.

Der neue Siegerhengst ist ein nicht zu großer Rappe ohne nennenswerte Abzeichen in noch jugendlichem Körper. Auf dem Pflaster sah es so aus, als stünde er leicht vorbiegig. Im Schritt zeigte er sich geregelt und fleißig in Sachen Vor- und Übertritt war er am ersten Tag überzeugend, später nicht mehr so sehr, aber immer noch ausreichend. Schön zu sehen beim Freispringen: Die Bewegungen gingen immer durch den Körper und das zeigte sich dann auch in Trab und Galopp. An der Longe zeigte er sich für seinen Raumgriff schon recht ausbalanciert, was sich dann später auch auf der Acht bestätigte. Der positive Eindruck an der Longe unterschied ihn von manch anderem Junghengst, was aber nicht unbedingt den Pferden anzulasten ist. Dazu demnächst an anderer Stelle mehr.

Die weiteren Prämienhengste

Katalognummer 39 v. Benicio-Belantis-Quaterback (Z.: ZG Bernau, A.: Sportpferde Beckmann GmbH)

Noch mehr Blut aus dem Landgestüt Neustadt/Dosse bei diesem DSP-Fuchs mit Blesse in typischer Benicio-Optik. Harmonischer Typ mit passendem Fundament. Sehr geschmeidig im Ablauf mit ganz viel Takt und Gleichmaß, auch an der Longe stets gut herangeschlossen und schon recht ausbalanciert und immer bereit, sich nach vorwärts abwärts zu dehnen. Galopp bergauf angelegt mit fleißigem Repetieren. Groß angelegter Schritt mit viel Raumgriff und sehr gut durch den Körper.

Katalognummer 57 v. Fair Game-Sandro Hit-Don Gregory (Z.: Ernst Rust, A.: Xenophon 2 GmbH alias Sönke Rothenberger)

Sehr eleganter Dunkelbrauner mit bildschönem Gesicht und elastischem, leichtfüßigen Bewegungsablauf. Sein Vater Fair Game wirkt ja auf dem Gestüt Birkhof und ist mit Pia Casper in der Juniorentour auf dem Viereck erfolgreich. Die Mutter ist eine Vollschwester zu dem gekörten Swarovski. Beim zweiten Versuch im Freispringen sprang der DSP-Youngster nett über den Rücken. Schritt mit sicherem Takt und zumindest zwei Hufen Übertritt. Wirkt vernünftig und mit viel Übersicht. An der Longe wurde er eilig. Im Freilaufen hätte er im Trab etwas mehr unter den Schwerpunkt fußen können. Im Galopp auf der Acht konnte man erahnen, dass er schnell und beweglich genug im Hinterbein ist, um sich später gut versammeln zu lassen.

Katalognummer 65 v. Fürst Samarant-Lissaro-Dancing Dynamite (Z.: Reiner Bockholt, A.: Matthieu Beckmann)

Nochmal Dunkelfuchs mit Blesse, diesmal aus dem Zuchtgebiet Westfalen. Große Partien mit ausgeprägtem Widerrist. Auffällig guter Schritt, wohl der beste des Lots. An der Hand recht stolz in seiner Haltung, im Freilaufen viel besser. Lockerer Bewegungsablauf mit guter, aber nicht übertriebener Mechanik. Schnelles Hinterbein. Ihm hat die Longe geholfen, weil er hier dazu kam, den Hals fallen zu lassen.

Katalognummer 69 v. Maracaná-Biasini-Ehrentusch (Z. u. A.: Antonius Schulze Averdiek)

Im Trab an der Hand am ersten Tag bedeutender Auftritt. Sprang „sehr vorsichtig“, um es vorsichtig zu formulieren. An der Longe schon recht gut ausbalanciert. Bergaufpferd. Schritt ist geregelt, allerdings übersichtlich in Sachen Raumgriff.

Katalognummer 78 v. Top Gear-Don Schufro-Sandro Hit (Z.: Fromecs AG, SUI, A.: Xenophon 2 GmbH)

Schlicht dunkelbrauner Westfale, schick, viel Schwupps. Schritt mit genügend Raumgriff und gut durch den Körper. Dabei solides, trockenes Fundament mit guten Hufen. Viel Winkelung der Hinterbeine. An der Longe im Gleichmaß. Im Freilaufen schön über den Rücken und durch den Körper mit ausreichend schnellem Hinterbein.

Katalognummer 83 v. Vitalis-Foundation-Dean Martin (Z. u. A.: Dr. Dieter Schüle)

Auch er in der Vitalis-Fuchsjacke. Gut ausgeprägter Widerrist, solides Fundament mit genügend großen Hufen. Im passenden Rahmen an der Longe. Im Freilaufen behände, aber immer recht hektisch. Schritt geregelt, aber knapp und nur begrenzt durch den Körper.

Katalognummer 85 v. Zackerey-Ehrenwort-Weltmeyer (Z.: Dr. Juergen Bornhorst, A.: Heinrich Ramsbrock)

Oldenburger Fuchs mit viel Körper. Aufwändige Mechanik mit Abdruck und Raumgriff in Trab und Galopp und wenn er an der Hand aus dem Trab abgebremst wurde, trabte er hinten gut weiter. Beim Freispringen eifrig bemüht und springt auch beim Freilaufen immer wieder über die kleine Abgrenzung. Macht ihm wohl Spaß. Schritt mit genügend Raumgriff.

Hengste, die uns sonst noch auffielen

Katalognummer 68 v. Jovian-Fürst Romancier-Wolkentanz II (Z. u. A.: Gestüt Greim)

Großrahmiges Bergaufpferd mit viel Antritt und Schulterfreiheit. Dabei genügend Stabilität, die ihm auch an der Longe hilft, sich auszubalancieren. Passendes, trockenes Fundament mit großen Hufen. Schritt übersichtlich.

Katalognummer 81 v. Toto Jr.-San Amour-Fürst Heinrich (Z. u. A.: Heinrich Gießelmann)

Edel aufgemachter 1,65er Hannoveraner Rappe mit Schwupps ohne Ende, der gut geschlossen über den Rücken arbeitet. Schritt in Vor- und Übertritt ziemlich gut. Versucht an der Longe zumindest im Handgalopp zu bleiben. Taktsicherer Schritt durch den Körper mit solidem Übertritt.

Katalognummer 70 v. Millennium-Donnerhall-Hohenstein (Z.: ZG Rösch und Küster, A.: Sabine Rüben)

Bildschönes, zartes Pferdchen, das optisch das Trakehner Edelblut in seinem Pedigree nicht verleugnen kann. Als Hengst vielleicht (noch?) etwas zu fein, auch wenn Körper und Fundament gut zusammenpassen. Vor- und Übertritt im Schritt okay, viel Schwupps im Trab. Bewegt sich auch an der Longe ansprechend geschmeidig und ausbalanciert.

Katalognummer 51 v. Durello-Sir Oldenburg-Kolibri (Z.: Dr. Claudia Gille-Eberhardt, A.: Hella Kuntz)

Schicker Typ mit unerschütterlichem Takt im – bergauf angelegten – Trab und Galopp. Aktives Hinterbein. Auch überm Sprung gut durch den Körper. Raumgriff im Schritt begrenzt.

Katalognummer 56 v. Escolar-Sir Donnerhall-Fidermark (Z. u. A.: Thomas Müller)

Typischer Escolar: groß (1,73), braun, bedeutend in Auf- und Antritt – auch auf dem Pflaster. Der Raumgriff im Schritt kommt leider nicht an den im Trab heran. An der Longe taktsicher und mit der richtigen Idee, wie er seine Oberlinie gebrauchen soll.

Die Kollektion in der Übersicht finden Sie hier.

Die Auktion der zum Verkauf stehenden Hengste findet kommende Woche online statt. Das Bid-Up für die Springhengste startet am 28. Januar um 19.30 Uhr, das für die Dressurhengste am 29. Januar um 19.30 Uhr. Hier geht’s direkt zur Auktionsseite.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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