Dortmund: Erster internationaler Grand Prix Special für Lütkemeiers Fabregaz

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Vor ziemlich genau einem Jahr ging der in Bayern gezogene Fabregaz seinen ersten internationalen Grand Prix mit Fabienne Lütkemeier. Jetzt in Dortmund feierten die beiden ihren ersten gemeinsamen Sieg. Und zwar einen deutlichen.

Der zehnjährige Florestano-Sohn und die Mannschaftsweltmeisterin waren letztes Paar der Prüfung. Die beiden großen Favoriten, Anabel Balkenhol auf Dablino und Jessica von Bredow-Werndl mit Zaire, hatten vor ihr beide Patzer gehabt. Und so ritt Fabienne von Anfang an in der ihr eigenen Unbekümmertheit los. Unbekümmert, aber nie unkonzentriert ist die Paderbornerin im Viereck. Sie ist als starke Prüfungsreiterin bekannt und das zeigte sie auch in Dortmund. Was bei ihren Pferden gefällt: Man hat immer den Eindruck, dass auch sie Spaß an der Sache haben. Das trifft auf Routinier D’Agostino zu und jetzt auch auf Fabregaz. Der Schwarze kann in jeder Lektion einen Acht bekommen und das gelang ihm heute auch beinahe. Sein Schwachpunkt ist der Schritt. Aber da ist er im internationalen Sport ja nicht der einzige. Dafür machte er heute, anders als seine Kollegen, keine Fehler in den Wechseltouren. Im Gegenteil – für die 15 Einer gab es sogar eine 9 unter den sonstigen Achten. Auf der letzten Mittellinie spitzte Fabregaz die Ohren als wüsste er, dass er bald am Ziel ist. Und als seine Reiterin ihm nach der Grußaufstellung um den Hals fiel und der Applaus des Publikums losbrach, schaute er mit einem Blick in die Runde als wollte er sagen, „na, habe ich das nicht gut gemacht?“ Hatte er! 76,118 Prozent gab es unter dem Strich. Damit haben die beiden nicht nur ihre erste internationale Grand Prix-Prüfung in Dortmund gewonnen, sondern zudem auch noch einen persönlichen Rekord auf internationalem Parkett aufgestellt. Und man kann sich leicht vorstellen, dass da noch Luft nach oben ist. Noch muss Lütkemeier ihrem Pferd sehr helfen, weshalb die Einwirkung stellenweise nicht ganz so fein ist, wie man sich das wünschen würde. Aber Die beiden sind definitiv auf dem richtigen Weg!

Platz zwei an Zaire

Ein mindestens ebenso talentiertes Pferd hat Jessica von Bredow-Werndl mit der Son de Niro-Tochter Zaire unter dem Sattel. Vielen Highlights wie fließenden Traversalen und insgesamt einer offensichtlichen Gehfreude und Leichtfüßigkeit standen heute vor allem verpatzte Einerwechsel gegenüber. Alles in allem wirkt es, als habe Zaire noch immer nicht ganz zu ihrer inneren Losgelassenheit gefunden. Die Piaffen sind lebhaft, aber fast ein bisschen hektisch, ebenso die Verstärkungen. Dadurch geht die Erhabenheit verloren, wobei das Gleichmaß und der Takt beispielhaft sind. Chefrichter Dr. Dietrich Plewa meinte nach der Prüfung, einige Pferde hätten sich von der Kulisse sehr beeindrucken lassen. So auch Zaire. Allerdings hatte die Stute bis auf die Einerwechsel keine groben Schnitzer und sprang nicht zur Seite oder blockierte. Trotzdem gab Plewa ihr nur gut 70 Prozent, hatte sie an vierter Stelle und lag damit deutlich hinter seinen Kollegen. 72,647 Prozent lautete das Gesamtergebnis.

Schürmann vor Balkenhol

Insgesamt sehr frisch und kraftvoll zeigte sich heute der Hannoveraner Hengst Burlington v. Breitling W unter Charlott-Maria Schürmann. Kleine Haken wie der Übergang aus dem versammelten Schritt in die Piaffe, wo der Hengst kurz ansetzte, anzugaloppieren drückten die Bewertung etwas. Die Piaffen wünschte man sich insgesamt etwas lebhafter und akzentuierter. Gleiches gilt für die Pirouetten. Dem gegenüber standen Highlights wie die Galoppverstärkung, der starke Schritt und die Wechseltouren. Auch die Schlusslinie mit Piaffe und Passage gelang. Auch Charlott-Maria Schürmann war die Freude über den gelungenen Auftritt deutlich anzusehen. Alles in allem eine sehr schöne Runde des Paares, die unter dem Strich 71,863 Prozent brachte und damit Rang drei.

Damit hatten die Grand Prix-Siegerin Anabel Balkenhol mit ihrem Routinier Dablino das Nachsehen. Der Schritt ist ohnehin nicht die Stärke des 17-jährigen De Niro-Sohnes. Aber heute verlor er auch noch Punkte in den Serienwechseln, die sonst zu den absoluten Highlights des imposanten Fuchses zählen. So mussten die beiden sich heute mit Rang vier zufrieden geben (71,412 Prozent).

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