Die hohe Favoritin ging als letzte an den Start im Grand Prix, der Qualifikation zum Deutschen Dressur Derby, doch Fabienne Lütkemeiers noch jungem Fabregaz unterliefen mehrere Fehler. Damit war der Weg frei für zwei Routiniers und eine Russin aus Bielefeld.
Im vergangenen Jahr hat Tatyana Kosterina das Deutsche Dressur Derby mit dem traditionellen Pferdewechsel noch auf Clipmyhorse gesehen. Und das Hamburger Turnier kannte sie nur vom Fernsehen. Die in der Nähe von Bielefeld lebende Kosterina, 39, kam 2007 nach Deutschland und trainierte seit 2010 bei George Theodorescu. Auch heute noch fahre sie regelmäßig zu Monica Theodorescu zum Training, verrät die Russin.
Ihre Hannoveraner Stute Diavolessa v. Don Frederico steht noch im Besitz ihres Züchters Josef Scheele von Alven. Dreijährig hat Tatyana Kosterina die Stute zum Reiten bekommen und sie von der Dressurpferdeprüfung Klasse A bis zum Grand Prix ausgebildet. „Schritt für Schritt gehen wir so nach oben“, lacht die Russin, die es selbst noch nicht ganz glauben kann, dass sie nun den Grand Prix in Hamburg gewonnen hat. 72,3 Prozent reichten zum Sieg in der Prüfung, in der insgesamt 25 Pferde am Start waren. Erwartungen hatte Kosteriana keine als sie an die Elbe kam. „Das Pferd ist noch jung, erst neun Jahre alt, nicht so erfahren, aber da steckt noch mehr drin“, sag sie. Die Stute sei etwas guckig, käme nicht immer mit der Turnierkulisse gut zurecht. „Aber in dem Viereck fühlte sie sich wohl, ich konnte reiten wie zu Hause.“
Nun stehen noch zwei weitere Prüfungen an diesem Wochenende auf dem Programm. Jedes Derbypferd muss entweder noch im Grand Prix Special oder in der Kür (beide am Sonnabend, St.GEORG-online wird berichten) an den Start gehen. Am Sonntag steht dann das Finale mit einer verkürzten Aufgabe auf Grand Prix Niveau an. Ein ganzes Stück Arbeit! „Da muss sie durch, auch wenn sie jung ist, die drei Prüfungen schafft sie“, sagt die Russin und verspricht: „Danach hat sie Urlaub.“
Zwei Routiniers aus einem Stall im Finale des Dressur Derby
Neben Kosteriana wird der Brite Emile Faurie, der mit Lollipop v. Lord Sinclair mit 71,66 Prozent Zweiter wurde, im Finale reiten. Und dort bekommt er es mit seiner Chefin zu tun. Denn die Dritte im Bunde ist Bianca Kasselmann, auf deren Hof Kasselmann Faurie seit einigen Monaten als Ausbilder engagiert ist. Sie ritt zwei Pferde auf die Plätze drei und vier. Den De Niro-Sohn Delatio (70,72) wird sie selbst im Finale reiten, die Stute Escada (70,30) wird Faurie satteln. Denn Lollilpop, den er erst das dritte Mal in einer Prüfung geritten hat, und der „etwas guckig war, etwas geschrien hat, aber gut mitgemacht hat“, steht auf der Shortlist als potenzielles Pferd für die Europameisterschaften in Göteborg Ende August. Das Reglement sieht vor, dass die Reiter so verfahren können und nicht zwingend die Pferde, mit denen sie die Qualifikation erreicht haben, an den Start bringen müssen. Entscheidend ist, dass die Pferde im Grand Prix am Start waren.
Fabienne Lütkemeier und ihre junge Nachwuchshoffnung
Pech hatte Championatsreiterin Fabienne Lütkemeier, die mit zwei Pferden am Start war. Mit ihrer Zukunftshoffnung Fabregaz, der unlängst in Hagen überzeugt hatte, war sie letzte Starterin und jeder ging von einem Sieg der Mannschaftsweltmeisterin von Caen mit ihrem großrahmigen Bayern v. Florestano aus. Doch diesmal klappte es nicht so ganz. Der Wallach war mit dem engen Viereck im Derbypark etwas überfordert und es schlichen sich mehrere Fehler ein. Am Ende war es Platz fünf (70,4) vor Svenja Peper und Disneyworld v. De Niro, die zu den Alumnis der Deutsche Bank Reitsport-Akademie zählt (69,92). Sechste wurde Stella Charlott Roth mit Rubin Action v. Rohdiamant (69,7) vor dem Sieger von Redefin, Hartwig Burfeind und Fine Spirit v. Fidertanz (69,4).
Morgen haben die Dressur-Derby Pferde frei. „Die werden dann noch ein bisschen beobachtet, und dann geht’s weiter“, sagt Bianca Kasselmann, die schon mehrfach Entscheidungen mit Pferdewechsel bestritten hat, unter anderem als Siegerin des Berufsreiterschampionats.
Emile Faurie freute sich noch über eine weitere Auszeichnung. Denn auch die Serie, die sich das Abreiten genauso genau anschaut wie das Geschehen im Viereck vor den Augen der Richter, Meggle Champion of Honour, wird in 2017 fortgesetzt. Der erste Reiter, der für sein vorbildliches Verhalten mit diesem Preis ausgezeichnet wurde war eben der championatserfahrene Brite. Der war sichtlich überrascht, weil er zuvor diese besondere Serie nicht kannte:
Es ist eine große Ehre, diesen Preis zu erhalten, denn das ist ja der Grund, warum ich diesen Sport mache – weil ich Pferde liebe und weil ich diesen Sport liebe.
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