Dressur-Richten verstehen: Bewertung einer Grand Prix Kür

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Richterhäuschen (© www.toffi-images.de)

Schon mal versucht, bei einer Dressur mit zu richten? In einer Grand Prix Kür? Diese Kriterien sind dabei von grundlegender Bedeutung.

In der Grand Prix Kür gibt es zwei Noten, einmal für den technischen Wert und für den künstlerischen Eindruck. Diese beiden Bereiche, auch als A- und B-Note bekannt, werden addiert. In beiden können jeweils maximal 200 Punkte erzielt werden.

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Was definiert den technischen Wert in einer Grand Prix Kür?

16 Lektionen werden herangezogen, davon

  • 2 im Schritt (versammelt und starkes Tempo, jeweils mindestens 20 Meter)
  • 3 im Trab (Traversale links und rechts im versammelten Trab und starker Trab)
  • 7 im Galopp (Traversale links und rechts im versammelten Galopp, starker Galopp, fliegende Galoppwechsel zu zwei Sprüngen (mindestens fünf am Stück), fliegende Galoppwechsel von Sprung zu Sprung (mindestens neun am Stück), Pirouetten nach links und rechts)
  • 1 Passage (mindestens 15 Meter auf einer Linie)
  • 1 Piaffe (mindestens 10 Tritte geradeaus)
  • 1 Übergänge von der Passage in die Piaffe und aus der Piaffe in die Passage
  • 1 Einreiten und Schlussgruß

Welche Lektionen zählen doppelt in der Grand Prix Kür?

Vier Lektionen sind mit dem Multiplikator 2 vorgesehen: Die Galopppirouetten nach links und rechts, die Passagen und Piaffen.

Generell wird jede Lektion bewertet wenn sie gezeigt wird. Am Ende werden die vergebenen Wertungen für die jeweilige Ausführung dieser Lektion addiert und durch die Anzahl ihres Auftretens in der Grand Prix Kür geteilt. So ergibt sich die Note für die Lektion.

Außerdem gibt es verschiedene Abfolgen von Lektionen oder solche, die so weder im Grand Prix noch im Grand Prix Special gefordert sind, etwas Piaffe-Pirouetten, deren Steigerung die sogenannten „Fächerpiaffen“ sind. Das sind Piaffe-Pirouetten mit Richtungswechsel, bei den Spitzenleistungen sogar mit mehrfachen Richtungswechseln.

Schwierigkeitsgrad

Der Schwierigkeitsgrad ist definiert. Die Reiter geben im Vorfeld ihren „Floor Plan“, also die Choreographie ab. Dort ist für jeden Richter ersichtlich, welche Lektionen in welcher Reihenfolge geplant sind. Wie welche Lektionen kombiniert werden, wirkt sich auf den Schwierigkeitsgrad aus. Das heißt, dass es Abfolgen gibt, die zwar wunderbar gelingen mögen und bei denen auch technisch nichts zu beanstanden ist, die aber trotzdem nicht mit einer Zehn bewertet werden können. Wobei dies in die B-Note einfließt. Die reine technische Ausführung jeder einzelnen Komponente wird aber in der A-Note bewertet.

Der künstlerische Eindruck: die B-Note

In der B-Note einer Grand Prix Kür gibt es fünf Kriterien, die alle mit dem Faktor 4 multipliziert werden. So ergeben sich als maximal erreichbare Summe in sowohl A- als auch B-Note 200 Punkte. Der Durchschnitt ergibt dann die Endsumme.

Im Einzelnen sind es folgende Punkte:

  • 1 Note für Takt, Energie, Elastizität (Schwung)
  • 1 Note für Harmonie zwischen Reiter und Pferd
  • 1 Note für Choreographie, Raumaufteilung des Vierecks, Erfindungsreichtum (Originalität)
  • 1 Note für Schwierigkeitsgrad, Risikobereitschaft
  • 1 Note für Interpretation der Musik

 

 

 

 

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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