Vor wenigen Tagen feierte der britische Dressurausbilder Carl Hester in Hartpury erfolgreiche Premiere mit einem neuen Grand Prix-Pferd aus seinem Stall. Einem Pferd mit einem etwas ungewöhnlichen Geschmack …
Der KWPN-Wallach Ekitof ist nun zehn Jahre alt und kam schon als zweijähriges Pferd in den Stall von Carl Hester. Züchter des Rappen (Stallname „Blacky“) ist Gertjan van Olst, der hier den nur fürs KWPN zugelassenen Hannoveraner Zucchero v. Depardieu-Caprimond mit einer Negro-Joost-Tochter angepaart hat.
Hester stellte den Wallach am 20. Januar in Hartpury vor, erhielt 71,4 Prozent und wurde damit Zweiter hinter dem Württemberger Florencio-Sohn Flavio unter Henriette Andersen (72,80). Für Ekitof war dies erst der siebte Turnierstart seines Lebens. Fünfjährig wurde er mit Amy Woodhead im Sattel britischer Champion der fünfjährigen Dressurpferde. Danach übernahm Charlotte Dujardin den Wallach.
Unter Hesters Meisterschülerin war Ekitof 2017 „Advanced Medium Gold Champion“, gewann also die nationale Meisterschaft auf M/S-Niveau. Danach stellte Charlotte Dujardin ihn noch einmal in einem Prix St. Georges vor, den das Paar gewann. Auch das war noch 2017. Seitdem war der Wallach nicht mehr auf dem Turnier. Das hat seine Gründe.
„Er ist kein Pferd für Zaghafte“, zitiert das britische Magazin Horse & Hound Carl Hester. „Man muss definitiv einen Sinn für Humor haben, um ihn zu reiten.“ Warum, das mag die Geschichte erklären, wie „Blacky“ Advanced Medium Gold Champion wurde: „Es hat drei Mann gebraucht, um ihn durch den Torbogen aufs Viereck zu bekommen. Und dann marschierte er los und gewann die Prüfung.“
Sie hätten immer das Gefühl gehabt, der Wallach würde mit zunehmender Ausbildung gehorsamer werden. Es habe einfach lange gedauert, bis er alles gelernt hat. „Zuerst hatten wir das Gefühl, er hat zu gar nichts Talent. Dann hat er es gelernt und jetzt wirkt er super talentiert. Er kann unfassbar faul sein. Nachdem Charlotte ihn bei den Meisterschaften geritten hatte, sagte sie: ,Nie wieder!‘ Aber es gibt auch Dinge, die viel Freude bereiten. Er ist so weich in der Anlehnung.“
Und er habe einen ganz außergewöhnlichen Charakter: „Er hat eine so lustige Persönlichkeit. Andere Pferde mag er nicht so richtig gerne. Aber liebt Menschen. Und er frisst Thunfisch Sandwiches und Bananen.“ Er erinnere ihn sehr an sein ehemaliges Erfolgspferd Liebling.
Erwartungen hätten sie keine an den Wallach. „Blacky ist unser Haustier und es macht einfach alles Spaß mit ihm.“ Er werde nun einige nationale Grand Prix-Prüfungen gehen und dann eventuell auch internationale.
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[…] Quelle: st-georg.de […]