Was für ein toller Abschluss ihrer Junge Reiter-Zeit für Lia Welschof bei der Europameisterschaft in Pilisjaszfalu! Erst der Schreck, dass Toppferd Linus sich kurz vor der EM verletzt hat und dann drei Silbermedaillen mit dem international noch völlig unerfahrenen First Class!
Schon nachdem sie gestern Silber in der Einzelwertung gewonnen hatte, stellte Lia Welschof fest, dass es nun wohl an der Zeit sei, ihrem neunjährigen DSP-Wallach First Class einen neuen Spitznamen zu geben. Bisher hörte der Fürst Romancier-Sohn im Stall nämlich auf den Namen „Fetti“. Er habe ausgesehen „wie ein kleiner Elefant“, als er Ende 2017 zu ihr kam, begründet First Class‘ Reiterin seinen wenig schmeichelhaften Rufnamen. Doch spätestens nach diesen Tagen in Ungarn ist der Wallach in seinen richtigen Namen „hineingewachsen“. Nach Mannschafts- und Einzelsilber gab es heute noch einen weiteren zweiten Platz in der Kür für das Paar.
Zu den Klängen von OneRepublic zeigten die beiden eine tolle Kür mit Schwierigkeiten wie Serienwechseln auf gebogener Linie und Schulterherein auf dem dritten Hufschlag. Dabei war der Wallach heute geschlossener als gestern. Die Noten waren noch gar nicht raus, da strahlte Lia Welschof bereits über das ganze Gesicht und konnte gar nicht aufhören, First Class zu klopfen, zu streicheln und zu herzen. Die Richter teilten ihre Begeisterung: 79,230 Prozent für den Auftritt.
Und das bei First Class‘ erstem internationalen Turnier. Eigentlich hatte Lia Welschof Linus K mit nach Ungarn nehmen wollen. Mit ihm hatte sie bei der Sichtung in Warendorf alle drei Prüfungen für sich entschieden und die beiden sind seit Jahren ein eingespieltes Team, das unter anderem schon 2017 bei der Junioren-EM Einzelgold gewonnen hatte. Doch zwei Tage vor dem abschließenden Vorbereitungslehrgang verletzte sich Linus. First Class musste einspringen und wuchs bei seinem Championatsdebüt über sich hinaus.
Wieder Gold für die Niederlande
Besser waren heute nur zwei: Daphne van Peperstraten und ihr Johnson-Sohn Cupido aus den Niederlanden. Die beiden begannen direkt mit der Galopptour, wo sie mit ihrer Paradelektion, den Pirouetten gleich ein Ausrufezeichen setzten. Danach wechselten sich Trab- und Galopptour immer wieder ab. Zu den Highlights zählten neben den Pirouetten die Zick-Zack-Traversalen im Trab, schnurgerade Serienwechsel und überhaupt der harmonische Gesamteindruck, den das Paar vermittelte. Da war kein Stocke, alles floss ineinander über. Die Richter gaben 80,69 Prozent.
Bronze für Luiten
Aber noch musste Daphne zittern, denn direkt im Anschluss war der Sieger von gestern dran, Daphnes Landsmann, der erst 18-jährige Marten Luiten mit seiner Ampere-Stute Fynona. Die beiden zeigten tolle Seitengänge in Trab und Galopp und sehr schöne Pirouetten, leisteten sich aber einen dicken Schnitzer in ihrer toll choreografierten Kür, als die Stute in den Serienwechseln kurz in Trab fiel. Insgesamt hatte man besonders in der ersten Hälfte der Prüfung den Eindruck, dass Marten Luiten heute alle Hände voll zu tun hatte und die Stute sich nicht reell selbst trug. Fynona war heute durchgängig recht eng. Die Richter gaben dem Paar 77,61 Prozent, Bronze.
Die weiteren Platzierten
Die Plätze vier und fünf gingen nach Dänemark. Sara Aagard Hyrm und ihr Routinier Skovborgs Romadinov erhielten 77,450 Prozent, 77,125 wurden es bei Karolin Rohmann und Jakas Don Louvre.
Über Platz sechs (76,975) konnte sich nach einer sehr harmonischen Kür EM-Newcomerin Luca Sophia Collin auf dem Desperados-Sohn Descolari freuen. Die dritte Deutsche im Bunde, Henriette Schmidt und Rocky’s Sunshine trabten zu Kiss „I was made for loving you“ auf Rang acht mit 75,125 Prozent.
Zwischen den beiden Deutschen konnte sich mit 75,550 Prozent die Spanierin Natalia Bacariza Danguillecourt behaupten, die seit 2018 den Hannoveraner Don Crusador-Sohn Dhannie Ymas reitet, der schon Juan Matute Guimón bei diversen Nachwuchseuropameisterschaften begleitet hat.
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