Frankfurt: Dorothee Schneider und Santiago gewinnen den Nürnberger Burg-Pokal

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Mit einer Vorstellung, die sogar noch einen Tick besser war als die in der Einlaufprüfung sicherten Dorothee Schneider und Santiago überlegen den Nürnberger Burg-Pokal 2015. Dahinter reihte sich Matthias Bouten gleich mit zwei Pferden ein.

Immer motiviert, und wenn er ins Viereck kommt, hat er Präsenz – das sind die Attribute, die Dorothee Schneider ihrem achtjährigen Hannoveraner Stedinger-Dacaprio-Sohn Santiago zuspricht. Seit gut einem Jahr hat sie den hochgewachsenen Braunen unter dem Sattel. Zuvor ging er unter Christian Flamm, der mit ihm unter anderem zweimal am Bundeschampionat teilnahm. Präsenz ist beinahe noch untertrieben. Wenn Santiago in die Halle kommt, hat man das Gefühl, das sagt einer: „Herschauen, jetzt komme ich!“ Dazu trägt neben seiner imposanten Erscheinung vor allem sein Bewegungspotenzial bei – immer bergauf, stets vor den Hilfen der Reiterin und spektakulär im besten Sinne. Dazu absolut lektionssicher. Wollte man etwas kritisieren, dann vielleicht, dass das Genick sich in den Trabverstärkungen etwas mehr öffnen könnte. Aber das wäre Jammern auf allerhöchstem Niveau. Traversalen, Pirouetten, die Serienwechsel, das waren alles absolute Highlights, für die es mehrfach die 9 gab.

Christoph Hess kommentierte den Ritt: „Das war absolute Weltklasse. Eine riiiiiiesen Leistung von Dorothee und Santiago. Die Galopptour war vom aller- allerfeinsten. Was ich bei Doro so toll finde: Sie kann sich so gut in ihre Pferde einfühlen. Ein unglaubliches reiterliches Gefühl, verbunden mit super Einwirkung.“ Die wurde auch von den Richtern belohnt mit Noten zwischen 8,5 und 9,5. Hess schloss seinen kleinen Kommentar mit den Worten, er „hätte sie vorne“. Die Richter sahen das genauso. 78,902 Prozent lautete das Ergebnis. Dr. Dietrich Plewa bei C vergab sogar mehr als 80 Prozent. Ein deutlicher und so etwas von verdienter Sieg nicht nur für Schneider, sondern auch für die gute Ausbildung und gefühlvolle Reiterei.

Das sind Attribute, die auch für den Reiter auf den Plätzen zwei und drei gelten: Matthias Bouten, ehemals Bereiter im Stall von Isabell Werth, inzwischen selbstständig und Schüler von Meistertrainer Wolfram Wittig. Gestern noch Dritter mit Fräulein Auguste MJ, arbeitete er sich heute mit ihr um einen und mit seinem zweiten Pferd Dante Delux gleich um fünf Plätze nach vorne. Fräulein Auguste war heute erstes Pferd der Prüfung und legte gleich gut vor. Die leichte, feine westfälische Dunkelfuchsstute v. Florencio-Worldly zeigte heute eine weitgehend lektionssichere Runde und war dabei super bei ihrem Reiter, voll konzentriert und ganz sicher an den Hilfen von der ersten bis zur letzten Minute. Bouten sagt über die neunjährige Stute, dass sie „ein Traumpferd“ sei, das „traumhaft zu reiten“ ist. Diesen Eindruck konnten die beiden auch dem Publikum glaubhaft vermitteln. Christoph Hess‘ Kommentar: „Matthias Bouten hat die Stute hier fantastisch in Szene gesetzt. Vorher hatte er gesagt: ,Ich liebe gutes Reiten‘. Das heute war nahezu perfektes Reiten. Eine tolle Körpersprache des Pferdes, man hat den Eindruck, dass die Stute wirklich Spaß hat, sich hier zu präsentieren.“ Am Ende standen 75,317 Prozent auf der Anzeigentafel, die am Ende Platz zwei bedeuteten.

Bouten saß auch auf dem drittplatzierten Pferd: dem Hannoveraner Hengst Dante Delux v. Danone-Rouletto. Der seinerzeit als Prämienhengst ausgezeichnete Dunkelbraune war gestern „nur“ Achter gewesen. Viele Pferde liefen in der Einlaufprüfung unter ihrer gewohnten Form, da sie sich erst einmal an die prickelnde Atmosphäre in der Frankfurter Festhalle gewöhnen mussten. Dante Delux ließ sich heute im Schritt noch einmal ablenken, aber ansonsten zeigte er eine Bilderbuchrunde: herrliche Silhouette in hervorragender Selbsthaltung, super zur Geltung gebracht durch Matthias Boutens lehrbuchmäßige Hand und Zügelführung. Die gab Bouten immer mal wieder nach vorne, strich etwas über, um die Selbsthaltung zu erhalten, klopfte den Hengst auch mal kurz am Hals. Hess: „Mensch, Matthias, was hast Du heute für einen Tag?! Eine tolle, tolle Runde hast Du uns gezeigt. Sehr sehr gute Trabarbeit. Nach jedem Übergang bist Du zum Loslassen gekommen. Nach den Viererwechseln hattest Du noch Zeit, Dein Pferd zu klopfen. Ganz gefühlvoll hast Du Dein Pferd hier präsentiert. Applaus dafür!“

Auch Anabel Balkenhols achtjähriger Trakehner Hengst Heuberger v. Imperio-Michelangelo war in der Einlaufprüfung noch reichlich umweltorientiert gewesen und weit entfernt von seinem wirklichen Potenzial. Heute lief es deutlich besser für das Paar: 72,317 Prozent, Platz vier.

Fünfter wurde Heiner Schiergen auf dem achtjährigen rheinischen Carabas-Weltmeyer-Sohn Carlos, der seiner Schiergens Schülerin Hannah Erbe gehört. Schon gestern war die Vorstellung nicht ganz spannungsfrei gewesen, was sich auch heute vor allem in der Schritt- und zu Beginn der Galopptour zeigte. Danach hatte Schiergen die Dinge wieder im Griff. Am Ende standen 71,643 Prozent auf der Anzeigentafel.

Sechste wurde die Schweizer Dressurreiterin Jasmin Sanche-Burger auf dem KWPN-Hengst Baron v. Johnson mit 79,976 Prozent.

Susan Pape und der Hannoveraner Hengst Don Noblesse v. Dancier-Don Davidoff belegten mit 69,976 Prozent Rang sieben vor Beatrice Buchwald auf dem rheinischen Bundeschampion der sechsjährigen Dressurpferde 2013, Lord Carnaby v. Lord Loxley-Rocket Star (69,805).

Manuel Bammel und Hayden HR (achtjähriger Hannoveraner v. Hofrat-De Niro) belegten Rang neun (69,780), gefolgt von Leif Hamberger mit Tannenhof’s Fahrenheit (achtjähriger Hannoveraner v. Fidertanz-De Niro, 69,366), Carl Cuypers (BEL) auf Bilan (siebenjähriger Schwede v. Bocelli-Donnerschlag, 69,049), Ann-Christin Wienkamp mit Royal Ascot (achtjähriger Hannoveraner v. Royal Highness-Warkant, 68,683) sowie Anja Plönzke auf dem einstigen Vize-Weltmeister Revolverheld (achtjähriger Westfale v. Rockwell-Landstreicher, 67.707).

Carola Koppelmann und der achtjährige Mecklenburger Sandiego v. Sancisco-Davignon, die als Favoriten nach Frankfurt gereist waren, nachdem sie die höchste Qualifikationsnote erreicht hatten, mussten heute aufgeben.

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