Das erste Kräftemessen der Kandidaten für das Finale im Nürnberger Burg-Pokal 2017 ist entschieden. Der Sieg ging mit deutlichem Vorsprung an einen ehemaligen Bundeschampion.
Mit 78,03 Prozent siegte der neunjährige Oldenburger Flamboyant v. Fidertanz unter Isabell Werth. Der langbeinige Braune war als Fünfjähriger schon einmal Bundeschampion gewesen, damals allerdings noch nicht unter Isabell Werth, sondern mit Marita Pundsack im Sattel. Die Multichampionesse reitet Flamboyant seit gut zwei Jahren.
Die Vorstellung der beiden sah heute noch etwas nach Arbeit aus. Man hatte den Eindruck, dass Werth dem Wallach mit seinen gewaltigen Bewegungen noch helfen musste. Es fehlte noch an Geschmeidigkeit. Nicht immer ging der Bewegungsfluss durch den ganzen Körper. Gravierende Patzer hatte das Paar jedoch nicht und ein echtes Highlight waren die Schrittpirouetten. Das Ergebnis: 78,073 Prozent.
Von den fünf Richtern hatten vier Isabell Werth an erster Stelle. Peter Holler bei B sah das anders. Er hätte den von Matthias Bouten vorgestellten Quantum Vis nach vorne gesetzt.
Platz zwei für Quantum Vis
Der perfekt sitzende und fein einwirkende Matthias Bouten und sein schicker Hannoveraner Hengst Quantum Vis v. Quaterback geben ein sehr elegantes Paar ab. Der Hengst wirkte in der beeindruckenden Atmosphäre Festhalle jedoch noch recht angespannt. Womöglich deshalb wirkten die Verstärkungen etwas, als sei der Hengst auf der Flucht. Dem gegenüber standen die Geschmeidigkeit und Durchlässigkeit, die sich wie ein roter Faden durch die Aufgabe zog. Alles in allem erhielt das Paar 75,439 Prozent. Wobei die Richter sich bei ihm allerdings überhaupt nicht einig waren. Neben Peter Holler, der die beiden an erster Stelle sah, hatten die Juroren bei E, H und C die beiden an dritter Stelle. Das waren in der Reihenfolge Katrina Wüst, Dr. Dieter Schüle und Dr. Dietrich Plewa. Dr. Evi Eisenhardt bei M hatte die beiden sogar „nur“ auf Rang vier.
Brisbane als Dritte
Dementsprechend knapp war der Abstand zwischen dem zweitplatzierten Bouten und dem Paar au Rang drei. Das waren Helen Langehanenberg und die Hannoveraner Stute Brisbane v. Belissimo M-Fürst Heinrich, die es auf 75,122 Prozent brachten. Brisbane, eine zierliche bunte Fuchsstute, auf die die zarte Langehanenberg wunderbar passt, scheint in den vergangenen Monaten deutlich an Kraft gewonnen zu haben. In der Vorstellung der beiden war mehr Energie als noch im Sommer. Neben einem sehr kadenzierten Grundtrab glänzt die Stute mit einem überragenden Schritt, der sich trotzdem im Takt versammeln lässt. Hinzu kommt eine rhythmische, kraftvolle Galoppade. Alles in allem war der Auftritt der beiden eine runde Sache. Und das Rückwärtsrichten auf der Mittellinie war das vielleicht schönste des Tages.
Die weiteren Platzierten
Hinter den Top drei reihten sich zunächst Matthias Alexander Rath und der Hannoveraner Hengst Foundation ein. Der mächtige Fidertanz-Sohn erhielt 73,707 Prozent und setzte sich damit gegen den von Isabel Freese vorgestellten Fürst Levantino v. Fürst Romancier durch (73,049). Platz sechs belegten die Sieger von Nürnberg, Hubertus Schmidt und die ebenfalls oldenburgisch gezogene Bentley-Tochter Toscana (72,756) vor Kita Wulferding und Soiree d’Amour v. San Amour (72,537) und Matthias Bouten mit seinem zweiten Pferd, dem Hannoveraner Hengst Bodyguard v. Burlington (71,707).
Und Escolar?
Mit Spannung erwartet worden war auch der Auftritt von Reitmeister Hubertus Schmidt mit dem einstigen Reitpferdebundeschampion Escolar. Der war in den vergagnenen Monaten ohnehin in aller Munde, allerdings nicht als Sportler, sondern wegen seiner Söhne, die auf Deutschlands Körplätzen für Aufsehen sorgten.
Der achtjährige Westfale, der der E-Linie in NRW eine Renaissance beschert, fing in Frankfurt stark an mit seinem bedeutenden Bewegungspotenzial. Für die Traversalen gab es gar eine 9,5. Im starken Schritt kam er indes nicht recht zum Schreiten und die Schrittpirouetten schienen seine Geduld zu überfordern. Zunächst konnte Schmidt das mit all seinem Können noch kaschieren, doch dann blockierte Escolar einmal völlig. Die zweite Schrittpirouette war eine Mischung aus Schritt- und Galoppbewegungen und danach galoppierte der Hengst falsch an. Schmidt ließ ihn wechseln und ritt weiter als sei nichts gewesen. Die Galopppirouetten gelangen wieder prima. Überhaupt ist der Galopp von Escolar einfach atemberaubend. Mehr bergauf geht einfach nicht! Und eine mustergültigere Anlehnung ist auch kaum möglich. Das war richtig gut! Für die letzte Galoppverstärkung erntete das Paar eine 10. Aber der Ungehorsam im Schritt war gleich dreifach teuer – innerhalb der Benotung der Aufgabe und in den Fußnoten für den Schritt sowie Durchlässigkeit und Gehorsam. Mit 70,22 Prozent waren die beiden einen Rang aus der Platzierung.
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