Auf dem Richterturm wurde gemunkelt, Emilio sei noch nie so gut gegangen. Tatsächlich präsentierte sich Isabell Werths 16-jähriger Westfale in der Festhalle gut in Form.
Emilio wirkte frisch, elastisch und zog nach vorne. Das war schon im Grand Prix so und das bestätigte sich heute auch in der Kür, die er mit 85,845 Prozent gewann.
Isabell Werth kommentierte: „Er ist im Moment super in Schuss. Ich will vielleicht nicht sagen, er war noch nie so gut, aber im Moment ist er wirklich in einer super Verfassung!“ Er habe immer „ein bisschen im Schatten von Weihe und Bella“ gestanden. Aber möglicherweise schlägt seine große Stunde beim nächsten Weltcup-Finale in Omaha. Werth erklärte, sie plane die Qualifikation in Basel mit Quantaz und Amsterdam mit Emilio. Und dann muss man ja auch erstmal gucken, wie der Punktestand aussieht, denn aktuell liegen Ingrid Klimke (die in London noch einmal gepunktet hat) und Benjamin Werndl im Rennen um die beiden für Deutschland verfügbaren Plätze im Finale vorn.
Und was kommt dann? „Ich freue mich, dass er nochmal entsprechend zur Geltung kommt. Jetzt hoffe ich, dass er noch einmal so eine gute Saison hat und dann kann er sich Richtung Rente entwickeln.“ 2023 wird der westfälische Ehrenpreis-Sohn 17 sein.
Platz zwei ging an eine „sehr, sehr, sehr“ glückliche Dorothee Schneider mit einem bestens aufgelegten Faustus, der heute „richtig aus sich herausging“, wie seine Reiterin ihr Gefühl im Sattel beschrieb. Sie sagte: „Ich bin sehr, sehr, sehr happy mit ihm heute, weil er sein Licht sonst so unter den Scheffel stellt. Heute ging er mal richtig aus sich heraus und ich kam zum Reiten. Ich beglückwünsche das Pferd, wie er sich heute präsentiert hat. Er braucht scheinbar diese tolle Halle in Frankfurt, um sich zu zeigen.“ Von den Richtern gab es 82,870 Prozent für die Vorstellung.
Ein großer Erfolg war auch der dritte Platz für Juliane Brunkhorst und ihren elfjährigen Holsteiner Aperol v. Ampere mit 77,620 Prozent. Für die beiden war es erst die zweite internationale Kür. Sein Debüt gab er im Mai beim CDI3* in Redefin, wo es 78,095 Prozent gewesen waren.
Insgesamt waren sieben Paare in der Kür am Start. Hinter dem Trio an der Spitze platzierten sich in der Reihenfolge: Timna Valenta-Zach (AUT) auf Farant (76,260), Gilles Ngovan (SUI) mit Zigzag (73,875), António Do Vale auf Fine Fellow (71,905) und Floor van Kempen (NED) mit Geronimo (70,165).
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