Keine Frage, auf den beiden Dressurplätzen der Future Champions auf Hof Kasselmann in Hagen bestimmen die Deutschen das Geschehen – nur zwei Dänen konnten bislang ihre Erfolgsserie stoppen. Aber auch im Parcours schlagen sich die GER-Reiter gut.
Bereits gestern wurden die Nationenpreise der Dressur-Ponyreiter und der Children auf dem Viereck entschieden – jeweils mit einem Sieg, wie zuvor auch schon bei den Junioren und Jungen Reitern.
Die Children belegten die Plätze eins, zwei und drei in der Einzelwertung des Nationenpreises und ließen der Konkurrenz mit ihren 160 Punkten nicht den Hauch einer Chance. Der zweite Platz ging in die Niederlande (147,425) vor Belgien (144,20).
Für Deutschland ritten Lara Lattermann mit Soleil de La Coeur H, einer neunjährigen Oldenburger Boston-Tochter (75,725), Martha Raupach im Sattel ihres erst siebenjährigen KWPN-Wallachs Jack Sparrow v. Expression (78,350) und Clara Paschertz mit Danubio, ihrem achtjährigen Dante Weltino-Sohn, mir dem sie im vergangenen Jahr ja auch bei der EM erfolgreich im Einsatz gewesen war (81,650).
Ponys
Platz eins, zwei und vier lauteten die Einzelergebnisse der Teamreiter im Ponylager. Die Equipe wurde nun nicht mehr von Cornelia Endres angeführt, die ja inzwischen in Ruhestand gegangen ist, sondern von Caroline Roost. Die dürfte stolz sein auf ihre Damentrio mit Antonia Busch-Kuffner auf Kastanienhof Cockney Cracker (73,285), Julie Sofie Schmitz-Heinen im Sattel von Carleo Go (75,333) und Antonia Roth im Sattel ihres EM-Ponys 2020, Daily Pleasure WE (76,667).
In Summe waren das 152 Punkte für das deutsche Team, mit denen es sich gegen Dänemark (144,048) und die Niederlande durchsetzte (141,477).
Ansonsten standen gestern für die Junioren und Jungen Reiter die FEI-Einzelaufgaben auf dem Programm. In der I-Tour der Junioren hatte wie auch schon in der Mannschaftsaufgabe Shona Benner auf der von Helen Langehanenberg übernommenen Brisbane die Nase vorn. Mit 72,696 Prozent setzten die Belissimo M-Tochter und die Pony-Mannschaftseuropameisterin sich vor Jana Lang und ihr Zweitpferd Davy Jones (72,402). Dritte wurde Kenya Schwierking auf Cecil (72,353).
In der O-Tour der Junioren, die auch im Nationenpreis an den Start gegangen sind, gab es erneut einen Wiederholungstäter: Alexander Yde Helgstrand. Erneut lieferte er auf seiner Blue Hors Soprano-Tochter Grevens Sa Va das Bestergebnis, diesmal 74,657 Prozent. Zweite wurde Lucie-Anouk Baumgürtel mit Hugo (74,118), gefolgt von den beiden Mannschaftseuropameistern 2020, Jana Lang und Baron (72,402). Die dritte deutsche Reiterin des Teams, Junioren-Debütantin Rose Oatley auf ihrem Rock Revolution, hatte heute mehrere teure Patzer und war darum mit ihren 68,677 Prozent nicht mehr platziert.
In der I-Tour der Jungen Reiter waren Anna Middelberg und ihr Blickfang HC, mit dem sie im vergangenen Jahr noch Einzeleuropameisterin der Junioren geworden war, nicht zu schlagen: 74,020 Prozent lautete das Ergebnis, mit dem sie Helen Erbe auf Serano (73,873) und Anna Derlien auf Holly Golightly (73,579) hinter sich ließen.
Die drei deutschen Mannschaftsreiterinnen der U21-Tour mussten der Dänin Sara Aagaard Hyrm auf dem Hengst Skovborgs Romadinov den Vortritt lassen. Sie erhielt 73,676 Prozent. 73,382 Prozent wurden es für Luca Sophia Collin und Descolari, 73,284 Prozent für Elisabeth von Wulffen und Fiesta Bonita. Nummer drei im deutschen Aufgebot und Nummer vier in der Platzierung waren Helena Schmitz-Morkramer und ihr Lifestyle (71,128).
Heute ging es dann weiter mit den Küren. Shona Benner schaffte den Hattrick und schnappte sich mit 77,209 Prozent ihren dritten Sieg an diesem Wochenende, erneut vor Jana Lang und Davy Jones (75,292).
Auch in der O-Tour der Junioren hieß der Sieger erneut Alexander Yde Helgstrand, hier mit 77,275 Prozent, also nur wenig mehr als Shona Benner. Zweite wurde Jana Lang auf Baron (76,325), gefolgt von Lucie-Anouk Baumgürtel (75,292) und Rose Oatley (74,350).
Bei den Jungen Reitern gab es eine dritte goldene Schleife für Anna Middelberg mit 77,592 Prozent. Helen Erbe und Serano waren erneut Zweite (75,392), diesmal vor Emily van Loon und Despereaux (75,284).
Die Einzelaufgabe der Ponyreiter ging heute an Lana-Pinou Baumgürtel auf dem Pony, mit dem ihre Schwester im vergangenen Jahr noch in derselben Prüfung den Weltrekord gebrochen hatte, dem nun zehnjährigen Nasdaq. Mit 75,315 Prozent siegte Lana vor Clara Paschertz auf Celebration WE (74,324) und Marlene Maria Binder im Sattel von De Long (74,054).
Bei den Mannschaftsreiterinnen schnappte sich Antonia Roth auf Daily Pleasure WE erneut die Pole Position, diesmal mit 77,568 Prozent. Julie Sofie Schmitz-Heinen und Carleo Go folgten ihr auf den Fersen (75,496). Dritte wurde die Dänin Sophia Boje Obel Jørgensen mit Adriano B und genau 75 Prozent. Adriano B war übrigens das Pony, mit dem Alexander Yde Helgstrand 2019 dreifacher Pony-Europameister geworden war. Die dritte deutsche Mannschaftsreiterin, Antonia Busch-Kuffner mit Kastanienhof Cockney Cracker, belegte Platz sieben mit 69,324 Prozent.
Clara Paschertz hat dieses Wochenende einiges zu tun, ist sie doch sowohl bei den Ponys als auch bei den Children am Start. Hier gab es den zweiten Sieg für sie und ihren Danubio, diesmal mit 81,269 Prozent. Martha Raupach und Jack Sparrow wurden Zweite (77,542). Rang drei ging an die Tschechin Johana Vasaryova auf Firestone (77,260). Lara Lattermann und Soleil de la Coeur belegten Rang vier (73,639).
Auch bei den Children gibt es eine I-Tour. Hier hatte Lotta Plaas auf dem Trakehner Balsamico mit 76,338 Prozent die Nase vor Katharina Dülffer auf der Holsteiner Stute Darling (75,584) und Kira Hladik mit der Oldenburgerin Fine Rose (75,241).
Springen
Im Parcours stand heute zunächst der Nationenpreis der Junioren auf dem Programm, der mit insgesamt nur fünf Fehlerpunkte an das irische Team ging. Es ritten die Geschwister Max und Tom Wachman, die 2019 bereits gemeinsam Europameisterschaftsgold bei den Ponys für Irland geholt hatten, auf Brooklyn de Hus und Atlantic du Seigneur, ferner Caragh Carlton mit Galina und John McEntee auf Hip Girl.
Letzterer lieferte mit acht und zwölf Fehlern jeweils das Streichergebnis. Bester Teamreiter war Max Wachman, dessen Conrad-Tochter alle Stangen liegen ließ. Bei Caragh Carlton und Galina gab es lediglich einen Strafpunkt für Zeitüberschreitung in Runde eins. Beim zweiten Mal waren sie ebenfalls null. Und Tom Wachmans 15-jähriger Wallach kassierte einen Abwurf im zweiten Umlauf.
Platz zwei des Nationenpreises sicherte sich das polnische Team mit acht Fehlern vor der von Peter Teeuwen angeführten deutschen Equipe, die mit neun Strafpunkten durch die beiden Runden gekommen waren.
Hier waren unterwegs: Malin Reipert auf Nikita (4/0), Lasse Nölting mit Lazio (1/4), Hanna Schreder im Sattel von Little Bit Bigger (0/4) und Alia Knack mit Claus Peter (4/0).
Große Preise
Bei den Springreitern wurden die Großen Preise vor den Nationenpreisen entschieden, die von Junioren und Jungen Reiter also bereits gestern.
Der Große Preis der Junioren ging nach Schweden, an Ebba Danielsson auf ihrer Zangersheider Stute T-Gavoli Z v. Twister de la Pomme, gefolgt von der Österreicherin Elisabeth Knaus auf Cancun und Anastasia Nielsen, die mit Castro W unter der monegassischen Flagge sprang. Von den deutschen Startern konnte keiner das zwölfköpfige Stechen erreichen.
Im Großen Preis der Jungen Reiter gab es lediglich vier Paare im Stechen, von denen zwei ein zweites Mal ohne Abwurf ins Ziel kamen. Der schnellste Nuller war der Däne Theodor Linde auf dem Selle Francais-Wallach Salton des Nauves v. Tlaloc mit 48,21 Sekunden. Antonia Ercken und ihr Conthargos-Sohn Cool Fox wählten genau die richtige Taktik, ließen sich Zeit, blieben aber strafpunktfrei und waren so trotz 56,39 Sekunden Zweite vor dem deutlich schnelleren Alexander Housen (BEL) mit Casillas van de Helle (4/42,87) und dem Schweden Philip Svitzer auf Exclusief (4/48,49).
Hier gab es zudem noch zahlreiche weitere Platzierungen für die Deutschen. Isabelle Grandke und ihre Quasimodo Z-Tochter Quukske Z waren mit der zweitschnellsten Vier-Fehler-Runde im Normalparcours Sechste. Elisa Held und Edonja belegten Rang neun, gefolgt von Henning Athens mit Tenterhofs Cantuccini und Leila Bingold auf Christof.
Die Ponyreiter und Children spangen heute um ihre Großen Preise, ehe es morgen in den jeweiligen Nationenpreis geht. Wenn die Children da so reiten wie heute, dürfte es schwer werden für die Konkurrenz. Von den 13 Platzierten kamen neun aus Deutschland.
Der Sieg ging an Preis der Besten-Siegerin Naomi Himmelreich mit Cornet’s Adel (0/33,43), gefolgt von Paula Pahl auf Easy Kolibra MO (0/34,93) und Lennard Tillmann im Sattel von Oreal des Etains Z (0/35,70).
Fabio Thielen und Showbizz wurden Sechste (4/36,53), Ava Ferch, die Tochter von Schauspieler Heino Ferch, und Last Minute Achte (4/38,45).
Die Plätze neun, zehn und elf belegten in dieser Reihenfolge Tony Stormans mit Dia Nova, Frieda Raupach auf Stakkata RM und Leonie Pander mit Cantara. Letztere war die Schnellste mit vier Fehlern im Normalparcours. Da war auch Emma Bachl von der gleichnamigen Hengststation mit ihrer Classic White ziemlich flott unterwegs gewesen und darum auf Rang 13 ebenfalls noch im Geld.
Der Große Preis der Ponyreiter wurde zur Beute der Französin Lola Brionne im Sattel von Clementine (0/37,60) knapp vor der Irin Katie McEntee mit Valmy de Treille (0/37,80) und dem Niederländer Logan Fiechter auf Minerva For Play (0/42,96).
Bestes deutsches Paar waren Jonna Esser und Catness auf Rang sechs. Sie hatten zwei Abwürfe im Stechen.
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