Im Grand Prix hatte sich der Belgier Domien Michiels noch Maria von Essen geschlagen geben müssen. In der Kür wurden die Karten neu gemischt und Michiels siegte vor seiner schwedischen Konkurrentin.
Es war erst die zweite Weltcup-Etappe für Domien Michiels in dieser Weltcup-Saison. Vor Göteborg war er lediglich im Dezember in Mechelen an den Start gegangen. Im Vergleich legte der Belgier im Sattel des erfahrenen Gribaldi-Sohns Intermezzo van het Meerdaalhof in Göteborg allerdings ein paar Prozentpunkte drauf. Mit der Gesamtwertung von 78,300 Prozent erreichten Michiels und der 16-jährige Wallach nicht nur eine neue persönliche Bestleistung, sondern sicherten sich auch den Sieg in der Weltcup-Kür.
Gut gelungen sind Domien Michiels und Intermezzo van het Meerdaalhof, der im Stall lediglich „Inter“ gerufen wird, die Traversalen und Pirouetten. Präzise und flüssig geritten, wirkten sie „wie aus einem Guss“. In der Piaffe-Passage-Tour blieb heute allerdings Potenzial für mehr. Hier müsste der Wallach noch energischer abfußen. Und auch die Grußaufstellung am Ende der Kür war etwas unruhig und damit nicht ganz gelungen. Und dennoch: Die Richter waren sich einig, dass das belgische Paar nach ganz oben aufs Podest gehört.
Dieser erste gemeinsame Sieg im Weltcup ist ein weiterer großer Erfolg in der langen, gemeinsamen Geschichte, die Reiter und Pferd miteinander teilen. Bereits seit zwölf Jahren sind Domien Michiels und „Inter“ ein Paar. Als Verkaufspferd kam der Wallach zu seinem Reiter, doch der wollte ihn nicht mehr gehen lassen: „Wir hatten von Anfang an eine besondere Beziehung zueinander, und ich bat den Besitzer, ihn zur weiteren Ausbildung und Entwicklung zu behalten. Jetzt wird er für den Rest seines Lebens bei mir bleiben.“
Platz zwei für die Siegerin des Grand Prix: Maria von Essen
Maria von Essen (SWE) und Invoice waren die Sieger im Grand Prix am Freitag. In der Kür am Samstag wurden sie Zweite und bestätigten dennoch ihre Stärken, die sie schon am Freitag gezeigt hatten. Dazu gehörte die Piaffe-Passage-Tour, in der der Jazz-Sohn ausbalanciert energisch abfußt. Die Pirouetten „wie auf dem Tellerrand“ – präzise und mit feinen Hilfen geritten. Allerdings konnte der Rappe nicht verbergen, wie sehr ihn die Kulisse in Göteborg beeindruckte. Zu viel gab es zu sehen, als dass er dauerhaft in gleichmäßiger Anlehnung bleiben konnte. Maria von Essen und Invoice erhielten für ihren Ritt 76,200 Prozent.
Platz drei sicherte sich der in Deutschland lebende Spanier Borja Carrascosa. Im Dezember hatte Carrascosa den Hannoveraner Hengst Frizzantino zu Platz zwei im Louisdor-Preis-Finale 2023 geritten. In Göteborg sattelte er den elfjährigen Sir Hubert v. Sir Heinrich-Florestan I. Mit einer Wertung von 75,630 Prozent ertanzten sie sich Platz drei in der Weltcup-Kür.
Borja Carrascosa klettert damit im Weltcup-Ranking auf Platz acht und überholt unter anderem Emmelie Scholtens (NED), die letztes Wochenende die Weltcup-Etappe in Neumünster gewann. Patrik Kittel ist vor Matthias Alexander Rath und Nanna Skodborg Merrald weiterhin derjenige, der das Ranking anführt. Die letzte Weltcup-Etappe der Dressurreiter vor dem Finale in Riad findet vom 7. bis 10. März in s’Hertogenbosch statt.
Alle Ergebnisse der Weltcup-Kür in Göteborg finden Sie hier.
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