Guxhagen-Dörnhagen: Frizzantino mit knapp 80 Prozent für Louisdor-Preis qualifiziert

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Symbolbild (© Toffi)

Als Fendi letztes Jahr das Finale im Louisdor-Preis gewann, tat er das mit einem neuen Rekordergebnis: 79,90 Prozent. Borja Carrascosa und Frizzantino waren heute nah dran in der letzten Qualifikation für das diesjährige Finale beim nationalen Dressur- und Springturnier des RFV Guxhagen-Dörnhagen.

Mit stolzen 79,830 Prozent bewerteten die Richter die Vorstellung des erst achtjährigen Frizzantino. Der Hannoveraner Hengst v. Finest, wie immer vorgestellt von seinem Besitzer Borja Carrascosa, begeisterte die Richter. Der Kommentar von Richter Dieter Scheermann im Anschluss: „Unglaublich beeindruckend. Dieses junge Pferd, mit welcher Ausstrahlung, mit welchem Glanz dieses Pferd diese Prüfung zeigte. Ich würde mal einen schönen Spruch loslassen: Er tanzte die Sterne vom Himmel.“

Borja Carrascosa selbst sagte: „Ich bin sehr sehr glücklich und zufrieden. Für uns ist das ein ganz ganz besonderes Pferd, denn er war immer bei uns. Er ist sehr jung, hat sehr viel Potenzial, aber braucht noch Zeit. Aber das Gefühl ist unglaublich.“ Wie er das erreicht hat er auch verraten: viel auf der Rennbahn galoppieren.

Platz zwei

Ebenfalls hoch in die Notenkiste griffen die Richter beim Paar auf Rang zwei, das damit das zweite vakante Ticket für Frankfurt löste: Nuno Palma e Santos im Sattel des ebenfalls hannoversch gezogenen und achtjährigen Fortunity S v. Franziskus. Gestern in der Qualifikation waren die beiden nach mehreren Problemen in der Galopptour (unter anderem der bekannten Intermédiaire II-Klippe, dem Mittelgalopp mit fliegendem Wechsel bei X) nur Zehnte. Nicht mal 70 Prozent waren es da. Problem erkannt, Problem gebannt (indem man in besagter Lektion, die auch Teil des Kurz-Grand Prix ist, eher Arbeitstempo wählt). Heute dann: satte 78,532 Prozent!

Dieter Scheermann blieb in seinem Kommentar in extraterrestrialen Sphären: „Die Pi- und Pa-Tour, das war wie vom anderen Stern! Das Pferd tanzt und bringt eine Energie und einen Vorwärtsimpuls mit, dabei ganz geschmeidig und leicht, das ist allererste Sahne und ist kaum zu toppen.“

Man darf gespannt sein, ob das Richterkollegium beim Finale in Frankfurt die beiden nun designierten Teilnehmer Frizzantino und Fortunity S ebenfalls in solchen Notensphären sieht, wie die heutige Jury mit Ralph Schmidt bei E, Klaus Storbeck bei H, Dr. Carsten Munk bei S, Michael Settertobulte bei M und Reinhard Richenhagen bei B.

Platz drei

Rang drei ging an das zweitplatzierte Paar von gestern, Nicole Wego-Engelmeyer auf der ebenfalls erst achtjährigen Santa Maria v. Sandro Marinero. 77,149 Prozent wurden es hier. Für die Rappstute, eine Sandro Hit-Urenkelin war das heute erst die dritte Prüfung mit Piaffe und Passage.

Auch hier fand Dieter Scheermann viel lobende Worte: „Wie kann man mit einem achtjährigen Pferd eine solche Runde hinlegen? Vom Allerfeinsten!“, begeisterte er sich. Konkret sprach er zum Beispiel die „aus der Ruhe entwickelten“ Trabverstärkungen an. Zu Piaffen und Passagen: „Ich würde sagen, das ist schon allererste Sahne. Das ist Spitzenklasse. Da sind wir in der Weltspitze nicht viel besser. Da kann man gut drauf aufbauen, hinten wie vorne gut abfußend mit guter Lastaufnahme und guter Schwebephase. Und auch die Piaffen schon guter Lastaufnahme und guter Federkraft.“

Zur wenig losgelassenen Schritttour sagte er: „Klar, wenn das Pferd vorher so ,an‘ ist und in so einer Pi- und Pa-Tour sich zeigt, dass dann im Moment des Übergangs bei so einem jungen Pferd dann noch ein ganz kleines bisschen die Gelassenheit fehlte. Insbesondere auch im starken Schritt wünschte man sich, dass das Pferd den Hals mehr fallen lässt und etwas mehr über den Rücken zum Schreiten kommt. Aber der Schritt war im Takt.“

Wego-Engelmeyer selbst auf die Frage, ob sie schon mal auf „so einem Pferd“ gesessen habe: „Also, die Qualitiät von diesem Pferd ist schon Wahnsinn. Es braucht wirklich wenig Hilfen, um Piaffe-Passage zu reiten. Das macht schon sehr viel Spaß, dieses Pferd zu reiten.“

Weitere Ergebnisse

Rang vier sicherte sich Helen Langehanenberg auf einer ihrer drei (!) Stuten, die sie in dieser Prüfung vorgestellt hat, nicht der Burg-Pokal-Siegerin 2021, sondern der Zweitplatzierten, Schöne Scarlett v. Scolari. Sie hatten die Prüfung mit 74,277 Prozent eröffnet. Mit der Siegerin im Burg-Pokal 2021, der dänischen Sezuan-Schwester Ascenzione, belegte Langehanenberg Rang sechs (73,702). Stute Nummer drei aus Billerbeck war die von Familie Leatherdale gezogene Damsey-Tochter Daniela, die mit gut 70 Prozent heute Zehnte wurde. Damit war sie nicht mehr unter den acht Platzierten gewesen.

Neben den bereits genannten Paaren gingen weitere Schleifen an Benjamin Werndl und Discover auf Rang fünf 73,702, Raphael Netz mit dem Dante Weltino-Sohn Dieudonné an siebter Stelle (72,702) sowie Leonie Krull auf der Rheinländer Stute All We Need v. All at once (71,043).

Alle Ergebnisse der letzten Louisdor-Preis Qualifikation finden Sie hier.

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Dominique WehrmannRedakteurin

Studierte Politologin, seit 2006 bei St.GEORG. Als Jugendliche Dressurtraining bei Hans-Georg Gerlach, Michael Settertobulte und Reitmeister Hubertus Schmidt und das auf einem selbstgezüchteten Pferd. Verantwortet die Bereiche Spitzensport und Pferdezucht. Im Presseteam des CHIO Aachen und der Pferdemesse Equitana, hat für den NDR im Fernsehen kommentiert.

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