Das war ein spannender Grand Prix Special heute in Hagen! Keiner der Favoriten kam ganz ohne Fehler aus dem Viereck. Dennoch zeigten sie alle Prüfungen auf höchstem Niveau. Am Ende hatte Cosmo mit Sönke Rothenberger erneut die Nase vorn. Aber es war knapp!
Die letzten drei Paare machten den Grand Prix Special von Hagen 2019 unter sich aus. Dr. Reiner Klimke sagte eins, beim Dressurreiten gehe es nicht darum, eine fehlerfreie Prüfung zu absolvieren, sondern darum, die Persönlichkeit des Pferdes zum Strahlen zu bringen. Das gelang den Paaren an der Spitze heute.
Als erster des Top-Trios aus dem Grand Prix musste Sönke Rothenberger mit seinem Cosmo aufs Viereck. Bei dem hatte man in Hagen den Eindruck, er hat die Pubertät nun endgültig hinter sich. War er im vergangenen Jahr noch etwas abgelenkt und guckig bei seinem ersten Auftritt nach der Winterpause in Hagen, präsentierte er sich dieses Jahr konzentriert mit herrlicher Anlehnung und aufmerksam den Reiterhilfen lauschend – und wirkte dabei, als habe er Spaß an seinem Job.
Die beiden begannen mit einem herrlichen starken Trab. Die gesamte erste Trabtour war von tänzerischer Leichtigkeit. Geradezu spielerisch gelangen die Übergänge zwischen starkem Trab und Passagen. Der starke Schritt war heute schon entspannter als gestern, da könnte Cosmo in Sachen Raumgriff und Dehnungsbereitschaft allerdings noch eine Schippe drauflegen. Dann brauchte er einige Tritte, um in der ersten Piaffe den Rhythmus zu finden. Die zweite war besser.
In der Galopptour begann Cosmo mit guten Traversalverschiebungen und Zweierwechseln, hatte dann aber zu Beginn der Einer einen Aussetzer. Dasselbe Missgeschick passierte auch in den Einern zwischen den beiden Pirouetten auf der Mittellinie. Das war teuer. Aber es waren auch die einzigen größeren Schnitzer, die der Van Gogh-Sohn sich leistete. Die Schlusslinie war dann noch einmal ein Highlight. Die Piaffe war die beste der Prüfung, zunächst noch etwas sehr im Vorwärts angelegt, aber als der Rhythmus da war, klappte es auch auf der Stelle. Kleines Aber: Auch heute fußte er hinten rechts aktiver ab und unter als hinten links. Trotzdem: tolle Prüfung, 79,838 Prozent.
Was macht Emilio heute?
Gestern im Grand Prix waren Isabell Werth und Emilio Zweite gewesen. Nun mussten sie direkt im Anschluss an Cosmo, den Sieger des Grand Prix, aufs Viereck. Die Fehler in den Einerwechseln verschafften Emilio und Werth etwas Luft. Aber das würde nur helfen, wenn es ihnen gelänge, fehlerfrei durch die Aufgabe zu kommen.
Emilio war „an“ heute. Das sah man schon bei der ersten Grußaufstellung, in der nicht sicher zum Halten kam. Im ersten starken Trab schüttelte er einmal energisch den Kopf, was er danach auch immer mal wieder andeutete, dann aber doch nicht mehr tat. Im Galopp konnte Werth heute nicht alles herausreiten, auch so schon passierte ihnen ein Schnitzer beim Wechsel nach dem starken Galopp. Es war ein guter Ritt, aber nicht die Prüfung, mit der die beiden einem Cosmo gefährlich werden könnten, 78,298 Prozent, am Ende Rang drei.
Lady Dalera
Denn als letztes Paar mussten Jessica von Bredow-Werndl und Dalera BB aufs Viereck. Die langbeinige Trakehner Stute v. Easy Game bestach auch heute durch die konstante Bergauftendenz bei ganz gleichmäßiger Anlehnung und dem Gesamteindruck, dass sie das, was sie tut, nicht nur bereitwillig, sondern richtig gern macht. Ja, die Stute bewegt den Schweif ausgesprochen oft. Aber es wirkt nicht so, als sei das eine Reaktion auf zu starke Reiterhilfen (das wäre auch kaum möglich, so unsichtbar wie von Bredow-Werndl einwirkt) oder dass die Stute sich festhielte.
Die erste Piaffe war noch eine Idee im Vorwärts, aber sehr gut im Rhythmus, mit gesenkter Hinterhand und spielerischer Leichtigkeit in den Übergängen aus der Passage und in die Passage. Auch in der zweiten Piaffe: ein Tritt wie der andere, super.
In der Galopptour hätte das Umstellen zwischen den Traversalverschiebungen etwas geschmeidiger sein können. Die Zweierwechsel waren sicher, die Einer auch – wobei man bei den Fliegenden Wechseln von Sprung zu Sprung den Eindruck hat, als hielte die Stute hier noch etwas die Luft an. Die könnten erhabener nach oben herausgesprungen sein und die Kruppe könnte sich mehr senken. Und dann folgte eine Schlusslinie, auf der Dalera noch einmal ihr ganzes Piaffe-Passage-Talent ausspielen konnte. Eine tolle Runde, die mit tosendem Applaus vom Publikum und 79,404 Prozent von den Richtern belohnt wurde, Platz zwei hinter Cosmo.
Die weiteren Platzierten
Noch so ein Paar, dem man einfach gerne zuschaut, sind die Schwedin Juliette Ramel und ihr KWPN-Wallach Buriel K.H. v. Osmium. Sie wurden mit 77,851 Prozent Vierte. Toller Erfolg für Benjmin Werndl und seine Zukunftshoffnung Famoso: Rang fünf mit 74,277 Prozent noch vor dem schwedischen Championatspaar Therese Nilshagen auf Lodbergen-Aushängeschild Dante Weltino (74,170).
Hubertus Schmidt und Escolar setzten sich mit 74,085 Prozent gegen Anabel Balkenhol und ihren Trakehner Hengst Heuberger durch (72,511). Dahinter schlossen sich an der Däne Anders Dahl auf Fidelio van het Bloemenhof (71,255), Susan Pape (GBR) auf Don Noblesse (70,660), Minna Telde (SWE) mit Hip Hop (70,468), Astrid Neumayer (AUT) und Sir Simon, der ja früher von Ulla Salzgeber geritten wurde (69,766), Stella Hagelstam (FIN) auf New Hill Julitrea (69,723), Birgit Wientzek-Pläge (SUI) im Sattel von Robinvale (67,574) und Laura Tomlinson (GBR) auf Capri Sonne (66,489).air jordan 1 low outlet | air jordan 1 dark mocha
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