Es wäre vermessen, nicht zufrieden zu sein, schmunzelte Helen Langehanenberg vor der Siegerehrung der Nürnberger Burg-Pokal Qualifikation in Hagen. Kein Wunder. An der Kandare ihrer Stute Ascenzione prangten eine silberne und eine goldene Schleife, erstere hat sie gewonnen, letztere ihre Stallkollegin Schöne Scarlett.
Helen Langehanenbergs Hannoveraner Scolari-Tochter Schöne Scarlett ging ja bereits am Donnerstag sehr gut und war Zweite geworden. Heute konnte sie noch eine Schippe drauflegen: eine fließende Trabtour mit viel Ausdruck in mustergültigem Rahmen, geschmeidige Traversalen, dann ein super starker Schritt, Raumgriff, Dehnung, Losgelassenheit, alles passte. Die Schrittpirouetten gelangen ebenso wie die im Galopp. Überhaupt überzeugte die Stute mit ihrer Losgelassenheit und Balance. Die Viererwechsel ebenfalls ein Highlight, samt und sonders sicher nach oben herausgesprungen. In den Dreiern kam sie allerdings etwas hinter die treibenden Hilfen und kippte etwas ab. Super dann wieder die Schlusslinie mit geradem, durchlässigen Rückwärtsrichten und einer mustergültigen Grußaufstellung. Alles in allem eine Runde wie aus einem Guss, die mit 76,244 Prozent bewertet wurde.
Die letzten werden die Zweiten sein
Dass das der Sieg ist, war allerdings noch lange nicht klar, Schöne Scarlett war erstes Pferd der Prüfung. Die Konkurrenz kam vor allem aus dem eigenen Lager in Gestalt der dänischen Zack-Tochter Ascenzione, der Schwester des Dreifach-Weltmeisters Sezuan. Die hatte die Einlaufprüfung gewonnen und begann auch heute mit einer ganz starken Trabtour. Allerdings kam im Galopp etwas Spannung auf, was sich im zeitweise geöffneten Maul zeigte und vor allem in den Wechseltouren. Am Ende gab es 75,951 Prozent und Platz. Zwei für „Zoni“.
Helen Langehanenberg wusste, woher die Spannung heute kam: „Wir haben zuhause wohl ein bisschen zu viele Einerwechsel geritten.“ Einerwechsel braucht man im Burg-Pokal ja eigentlich noch nicht, aber bis vor wenigen Wochen hatte Langehanenberg noch überlegt, mit den beiden Stuten im Louisdor-Preis an den Start zu gehen. Doch sie sagt: „Die Lektionen sind kein Problem. Aber ich dachte, fürs erste Turnier im Jahr wäre es gut, erstmal eine S-Dressur zu reiten.“ Wie sie die Saison weiter gestaltet, will sie noch offen lassen. Aber eine Intermédiaire II sollten beide Stuten dieses Jahr noch gehen, sagt sie. Nur eben nicht zwangsläufig im Zusammenhang mit dem Louisdor-Preis.
Die weiteren Platzierten
Der vorherige war auch der neue Dritte, heute mit 74,146 Prozent: Sönke Rothenberger auf dem dänischen Franklin-Sohn Fendi, der mit seinem elastischen, leichtfüßigen Bewegungsablauf besticht. Insgesamt hätte man sich aber eine sicherere Selbsthaltung gewünscht und vor allem weniger Kandareneinwirkung.
Ein Muster in Sachen Selbsthaltung war das Paar auf Rang vier: der Franziskus-Sohn Firlefranz unter Ingrid Klimke. Beim Abreiten sah der Fuchs noch sehr „an“ aus. Doch im Viereck benahm er sich mustergültig. Highlights waren die locker und energisch nach vorne-oben herausgesprungenen Serienwechsel. Alles in allem wurden es 73,317 Prozent.
Mit einer runden und sehr gehorsamen Vorstellung belegten Ann-Christin Wienkamp und der westfälische First Selection-Sohn Finley Platz fünf (72,171).
Dahinter setzten sich Katharina Hemmer und ihr Fürstenball-Sohn Fürst Fernando. Das ist ein bemerkenswertes Paar. Man merkt, dass Katharina Hemnmer bei Hubertus Schmidt reitet. Das ist gelebtes „Richtig Reiten reicht“ – die Reiterin mit tiefem, vollkommen handunabhängigem Sitz und unaufwändiger, aber dennoch effizienter Hilfengebung, das Pferd in sicherer Selbsthaltung und stets in passendem Rahmen – allerdings heute leider nicht ohne Fehler. Die Richter waren sich hier einigermaßen uneinig. Die Bewertungen reichten von 73,780 Prozent von Elke Ebert bei E (Rang drei) bis 67,439 Prozent von Richter bei M (Peter Holler). Im Durchschnitt wurden es 71,561 Prozent.
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