Das nette Grinsen der Skandinavier, es blitzte häufig auf im
Finale des Deutschen Dressurderbys, das erstmals eine rein ausländische Sache
war. Am Ende hatte Lars Petersen die Nase vorn, Zweite wurde Mikala Münther
Gundersen, die wie Petersen in Florida lebt. Die Schwedin Minna Telde hatte zwar
das Nachsehen, aber dennoch jeden Menge Spaß.
Neun Ritte auf Grand Prix-Niveau können ungemein unterhaltsam sein. Das hat einmal mehr das Finale im Deutschen Dressurderby gezeigt. Während die deutsche Dressurprominenz in diesem Jahr einen weiten Bogen um den Turnierplatz in Klein Flottbek gemacht hat, hatten die Dänen, die in der kommenden Woche ihre nationale Meisterschaft austragen, Hamburg zur letzten Formüberprüfung genutzt. Weltcupfinalistin Mikala Münter Gundersen und auch Lars Petersen leben in Florida und sind jetzt in Europa, weil sie ihr Land gerne bei den Weltreiterspielen (WEG) in der Normandie vertreten wollen.
Die Schwedin Minna Telde hatte die Vorprüfung gewonnen und weil bekannt ist, dass die Schwedin in ihrer Heimat viele verschiedene Pferd reitet und schon lange im Geschäft ist, galt sie vielen als Favoritin. Aber das Derby hat eigene Gesetze
Den härtesten Job hatte Mikala Münther Gundersen, deren Mann übrigens 1996 Achter im Deutschen Springderby war. Sie hatte sich mit ihrer Weltcupstute My Lady qualifiziert und sich ein Pferd fürs Finale geliehen, den Fuchswallach Capri, den Klaus Thormählen im Grand Prix geritten hatte. Weil die Dänin zusammen mit ihrem Trainer Ernst Hoyos bei Thormählen Quartier bezogen hat, hatte dieser sich bereit erklärt, dass sein Corvalon-Sohn gehen könnte. Eine Entscheidung, die sich in doppelter Hinsicht ausgezahlt hat. Capri wurde Derbysieger der Pferde – nicht nur eine große Ehre, sondern auch mit einem Extrascheck von 5000 Euro belohnt. Münther Gundersen musste also nicht nur zwei, sondern drei unbekannte Pferde durch die verkürzte Sonderaufgabe mit allen Grand Prix Lektionen reiten.
Das Interessante am Pferdewechsel ist nicht nur das Geschehen im Viereck, sondern auch das auf dem Abreiteplatz. Fünf Minuten haben die Reiter Zeit, sich auf das Pferd einzustellen. „Wir haben uns gar nicht über die Pferde unterhalten können“, sagte Derbysieger Lars Petersen.“ Die Zeit reicht gerade, um die Steigbügel länger zu machen.“ „Oder um sie kürzer zu schnallen“, wie Minna Telde einwirft. Die Schwedin sagt, sie habe halt kürzere Beine, da hätten die Pferde sich schon teilweise gewundert, wo der treibende Schenkel einwirkt. Allen voran Capri. „Der war so süß, der wollte mir helfen, deswegen ist er immer Einerwechsel gegangen, sobald ich galoppiert bin.“ Und das war genau solch ein Moment, der das Derby so besonders macht: Da ritt die zierliche Schwedin auf der Mittellinie ein und Capri sprang unermüdlich Einerwechsel. Sie schmunzelte, das Publikum raunte. Alle hatten Spaß. Auch unter den anderen Reitern zeigte Capri seinen Spaß an fliegenden Wechseln von Sprung zu Sprung. Dass er als einziger der drei Konkurrenten die Zweierwechsel mit dem Fuchs hinbekam, war letztendlich der Schlüssel zum Derbysieg für Lars Petersen. Der sagte spontan, er hätte gern die Passage-Piaffe-Tour von Capri für seine eigenen Pferde übernommen.
In der Tat stellte Wilano, der Schimmel, den Petersen ins Finale gebracht hatte, Minna Telde vor immense Probleme. Durch die erste Piaffe lavierte sich die Schwedin noch hindurch, bei der abschließenden auf der Mittellinie machte sich der Schimmel deutlich frei und in den Einerwechseln schlug er einmal beherzt aus da hatte ihn der Schenkel an einer Stelle gekitzelt, die er so nicht kannte, Stichwort Steigbügel kürzer schnallen.
Ganz anders das Bild, als Mikala Münther Gundersen im Sattel von Wilano Platz nahm. Zufrieden im Maul, aktiv im Hinterbein, rund und geschlossen über den Rücken konnte sie den dänischen Wallach präsentieren, dabei musste sie ihn als Dritte reiten. Sie erzielte sogar noch acht Punkte mehr als Petersen mit seinem Pferd bekommen hatte der beste Ritt des Tages.
Am Ende lautete die Reihenfolge Petersen (3694 Punkte), vor Gundersen (3658) und Telde (3590). Alle Reiter sagen, es hätte ihnen viel Spaß gemacht. Und dem Publikum erst recht: Nach Veranstalterangaben hätten noch nie zuvor so viele Menschen sich die Dressur im Derbypark, 200 Meter von der Elbe entfernt, angeschaut. Wir haben deswegen entschieden, im nächsten Jahr noch mehr in dem Bereich zu machen, sagte der für den Dressurbereich zuständige Rainer Schwiebert. Konkreter werden wollte er noch nicht.Men’s Air Jordans 1 release dates | zapatillas air jordan 1 outlet
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