Sieben Jahre jung, bis vorgestern zwei M-Dressurpferdeprüfungen gegangen und jetzt international siegreich: Der Oldenburger Hengst Denoix v. Destano hat heute in Hagen bei Horses and Dreams die Intermédiaire I gewonnen.
Viele Achten, und da wo es noch Abstimmungsprobleme gab, dann auch mal eine Vier. Aber von letzteren gab es nicht viele. Dafür einige Achten, auch mal eine 8,5. Dabei ging Hubertus Schmidts Denoix das erste Mal auf einem internationalen Turnier und die zweite S-Dressur seines Lebens. Im vergangenen Jahr war der Fuchshengst lediglich in zwei Dressurpferdeprüfungen der Klasse M am Start gewesen.
Sieben Jahre jung ist Denoix. Für dieses Alter konnte er schon in vielen Lektionen brillieren: sehr geschmeidige Trabtraversalen, gut in Biegung und Stellung mit weit kreuzenden Beinen. Herrliche Trabverstärkungen, bei denen der Hengst mit aktivem Hinterbein weit unter den Schwerpunkt fußte. Der Genickwinkel offen, die Nase vor der Senkrechten – der Reitmeister bot eine meisterliche Darbietung.
In der schon sehr sicheren Galopptour mit ausdrucksstarken fliegenden Galoppwechseln gab es in der Rückführung vom starken Galopp einen kleinen Wackler. Aber insgesamt strahlte der Fuchs im Dressurviereck. Mal staunte er ein bisschen an der kurzen Seite, dann spitzte er an anderer Stelle die Ohren. Aber er blieb immer kooperativ. 73,147 Prozent bedeuteten den klaren Sieg.
Ein Rohjuwel
Gesehen hat der Destano-Sohn in den vergangenen Jahren wenig. Als zweieinhalbjähriger Hengst war er auf der Körung in Oldenburg. Dort ersteigerte ihn Celles Landstallmeister Dr. Axel Brockmann. Da es aber Fruchtbarkeitsprobleme gab, wurde Denoix vierjährig als Reitpferd für 300.000 Euro über die Vechtaer Auktion verkauft. Die US-Amerikanerin Nancy Gooding ersteigerte den Fuchs. Seitdem steht er im Stall von Hubertus Schmidt.
Der ist begeistert von dem Musterschüler: „Was man versucht, er macht es!“ So habe er schon einmal ganz spielerisch fliegende Wechsel von Sprung zu Sprung ausprobiert. „Da konnte ich schon bald fünf reiten, das üben wir jetzt erstmal im Herbst weiter.“
Mit seinen sieben Jahren soll der Oldenburger nun in der kleinen Tour eingesetzt werden. Dass er aber auch Talent für mehr hat, konnte man spätestens beim Herausreiten nach der Siegerehrung sehen. Eine Passage wie die, die Denoix da zeigte, ging keines der Pferde aus der ersten Hälfte der folgenden Prüfung. Und das war die Einlaufprüfung zum Louisdor-Preis …
Platz zwei für Die Fürstin
Zweite wurde Friederike Hahn mit Die Fürstin. Die Oldenburger Stute, im letzten Jahr in Hagen siegreich in der Qualifikation zum Finale des Nürnberger Burgpokal und auch in Frankfurt kurz vor Weihnachten am Start gewesen, bekam 71,681 Prozent. Die Richter waren sich in der Beurteilung des Paares deutlich uneins. Die Platzziffern reichten von eins bis neun, die Prozentzahlen variierten von 67,9 bis 75,294.
71,265 Prozent erzielte der Portugiese Luis Principe mit R.S. Raphael. Das bedeutete den dritten Platz vor der Norwegerin Elleb Birgitte Farbrot auf Red Rebel (70,735), Johanna von Fircks mit Jazz Royal (70,588), Astrid Neumayer (AUT) auf Sir Diego R (70,294), Susanna Steinberg (FIN) sowie Marion Wiebusch im Sattel von Quattromani (69,324) .
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