Cosmo und Sönke Rothenberger haben heute den Grand Prix bei Horses & Dreams in Hagen gewonnen. Die deutschen Kaderpferde zeigten sich beim Debüt in der grünen Saison fröhlich, aber vielversprechend.
25 Starter im Grand Prix und Sönke Rothenberger und Cosmo, Mannschaftsolympiasieger von Rio 2016, als letzte Starter – perfektes Timing! Der braune Van Gogh-Sohn, bekannt dafür, auch mal plötzlich in die Luft springen zu können, war „an“. Zu 97 Prozent der Aufgabe zahlte sich das aus: Ausdrucksstark und dynamisch absolvierte das Paar aus Bad Homburg das Programm. Lediglich vor dem ersten starken Trab, schoss Cosmo über das Ziel hinaus: zu viel Energie. Das war teuer, das Protokoll verzeichnet Vierne und Fünfen! Einige Richter gaben in den Schlussnoten dem Paar zusätzlich lediglich eine 7,5 für das Gehorsam. Die zweite Piaffe war nicht ganz im Takt, aber dafür zeigte Cosmo ansonsten nicht nur die gewohnt dynamischen starken Tempi und Passagen, sondern ging auch sehr gute Galopppirouetten. Etwas größer angelegt – aber nie zu groß – dafür im klarem Galoppsprung. Eine Absage an die Tendenz, die Pferde zwar auf einem äußerst kleinen Kreis um das hintere Bein wenden zu lassen, dabei aber in Kauf zu nehmen, dass der Charakter des Galopps leidet. Mit 77,62 Prozent setzte sich das Paar klar an die Spitze.
Platz zwei ging an Isabell Werth, deren Emilio heute noch etwas mehr „an“ war. Nicht nur als Cosmo, sondern auch mehr als gewünscht. Im versammelten Schritt zackelte er vor den Richtern an und wollte zu piaffieren beginnen und auch der Übergang in die Passage nach dieser Lektion misslang. Interessant, dass zwei Richter immer noch mit Fünfen diese klaren Fehler beurteilten. Isabell Werth ritt äußerst vorsichtig durch diesen Teil der Prüfung, wohl um wieder Ruhe in den westfälischen Wallach v. Ehrenpreis zu bekommen. In der zweiten Piaffe, am oft zitierten „Zwirnsfaden“ geritten, konnte sie die Konzentration wieder herstellen. Lediglich in der folgenden Passage gab es noch kleinere Unstimmigkeiten und bei einem weiteren Übergang kurz vor Ende der Prüfung. Die Piaffen waren einmal mehr absolute Highlights der Vorstellung des Paares, genau wie die Pirouetten. 76,94 Prozent standen unterm Strich für das Paar zu Buche, das in der Hallensaison im Grand Prix schon mehrfach die 80-Prozent-Grenze hatte knacken können.
Zum Träumen: „Fabi“ und Fabregaz
Eines der besten Nachwuchspferde im deutschen Dressursport ist derzeit Fabregaz, der unter seiner Ausbilderin Fabienne Lütkemeier in Dortmund gewonnen hat und in der vergangenen Saison mit dem Otto-Lörke-Preis ausgezeichnet wurde. Nach der guten Hallensaison stand nun also die „Grünland-Premiere 2017“ an. Und die absolvierte Fabregaz so, dass der bayerische Wallach nun bei noch mehr Leuten „auf dem Zettel“ stehen dürfte. Schwungvoll ritt Fabienne Lütkemeier den Florestano-Sohn durch die Prüfung. Sie ritt den Zehnjährigen so, wie man sich das vorstellt, wenn man ein Pferd langfristig im großen Sport etablieren möchte: Immer dort, wo es dem Pferd entgegenkommt, noch nicht die allerletzte Präzision abzuverlangen lieber alles noch etwas mehr im Vorwärts anlegen. Beispielsweise bei den Piaffen, die geforderte Trittzahl ist kein Problem, aber auf der Stelle zeigte der mächtige Dunkelbraune sie noch nicht ganz – clever! Denn die Übergänge in diesen Moment der höchsten Versammlung und auch der zweite Übergang aus der Piaffe in die Passage gelangen gut im Takt, geschmeidig und aktiv. Auch die Galopppirouetten können sicherlich noch auf kleinerem Radius gezeigt werden, aber dafür wurde das Pferd auch hier nicht fest, der Galopp nicht knapp und kratzig, sondern man konnte sich schon vorstellen, wie in der weiteren Ausbildung und bei entsprechendem Kraftzuwachs hier noch ganz andere Noten als die schon jetzt hohen Bewertungen zwischen 7,5 und 8,0 möglich sein werden. Die Freude von Fabi nach einer Prüfung, in der Fabregaz an der kurzen Seite vor den Richtern manchmal etwas abgelenkt war, war groß (75,7, Platz drei).
Eine gute Prüfung legten auch die Viertplatzierten hin, Anabel Balkenhol und Dablino v. De Niro. Lediglich ein kurz gesprungener fliegender Galoppwechsel in den 15 Einerwechseln kostete Punkte, dem gegenüber standen sehr gute Zweierwechsel, Pirouetten und Piaffen, die bis zu 8,5 bewertet wurden (74,660).
Ein Brite, der mittlerweile in Hagen Hausrecht hat, landete auf Rang fünf: Emile Faurie mit dem Oldenburger Weekend Fun v. Welt Hit II. Faurie ist nach dem Weggang von Dr. Ulf Möller vom Hof Kasselmann als Trainingsleiter und Sales Manager für das Pferdeverkaufsunternehmen engagiert worden. Ritt er den Dunkelfuchs im letzten Jahr noch gerade in der Trabtour sehr verhalten, mit vielen Schwebetritten, präsentierte er den 16-Jährigen bei der heutigen Vorstellung insgesamt mit klarerer Vorwärtstendenz und einem fleißiger arbeitenden Hinterbein (73,1).
Starke Dänen
Viele Dänen, wenn auch nicht die Top-Kombinationen, sondern eher Paarungen, die noch nicht so lange gemeinsam unterwegs sind oder aber noch selten auf derart großen Veranstaltungen wie Horses & Dreams meets Austria am Start waren, nutzten die Gelegenheit sich international zu zeigen. Am besten gelang das Charlotte Heering mit dem elfjährigen Bufranco (72,94, Platz 6). Siebte wurde Agnete Kirk Thinggaard mit der unlängst von Fiona Bigwood erworbenen Atterupgaards Orthilia (72,16). Platz acht war Bigwoods Ehemann Anders Dahl vorbehalten. Er hatte den Sir Donnerhall-Sohn Sir Donato gesattelt. Der hoch im Blut stehende Oldenburger kam auf 72,04 Prozent und setzte sich damit vor den vierten Dänen, den für das Gestüt Blue Hors reitenden Daniel Bachmann Andersen im Sattel des Deckhengstes Don Olymbrio v. Jazz (71,48). Mit runden 70 Prozent landete Kathleen Keller mit dem San Remo-Sohn San Royal auf Platz zehn.
Die Ergebnisse finden Sie hier.men’s new jordans release dates | nike factory outlet dallas tx
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