Neues Jahr, neue (Grand Prix-)Pferde im Stall von Helen Langehanenberg. Gleich mit zwei Pferden hatte die Mannschaftseuropameisterin vergangenes Wochenende in Borken S***-Premiere.
Borken bringt man ja in der Regel mit Springsport in Verbindung, aber letztes Wochenende war dort Dressurturnier bis Intermédiaire II – Gelegenheit für aktuelle und ehemalige deutsche Kaderreiter, ihren Nachwuchs zu präsentieren. Zu den ehemaligen Kaderreitern zählt Marcus Hermes. Er hat nun den Oldenburger Djembe de Hus v. Damon Hill unter dem Sattel. Der Fuchs mag noch in Erinnerung sein aus der Zeit, als Jessica Michel-Botton ihn bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde 2021 vorstellte. Marcus Hermes präsentierte Djembe de Hus 2022 bei den Sichtungen für die WM, hatte ansonsten letztes Jahr aber nur einen Start in Klasse S, den er gewonnen hat.
Nun ging der Fuchs seine zweite Intermédiaire II. Die erste war Ende Januar in Mönchengladbach, wo er Rang drei belegt hatte. Diesmal wurde es ein Sieg mit 72,149 Prozent. Zweite wurde Hubertus Schmidts Stallreiterin Katharina Hemmer auf der Hannoveraner Stute Signorina v. Sandro Hit mit 71,754 Prozent, gefolgt von Helen Langehanenberg und dem Warendorfer Landbeschäler Zoom v. Zack mit 71,667 Prozent.
Für Hemmer und Signorina war es ein kleines Comeback. Das letzte Turnier der beiden liegt eineinhalb Jahre zurück. 2021 konnten sie bereits internationale Grand Prix- und Special-Erfolge erzielen.
Für Helen Langehanenbergs Zoom war es hingegen der erste Einsatz in Klasse S***. Der bunte Braune ist nun neun und hat bereits 15 gekörte Söhne. Seit 2020 steht er bei Helen Langehanenberg in Ausbildung, die den Hannoveraner von Klasse M bis nun S*** brachte. Auf ihrer Instagram-Seite sagt sie: „(…) Wow!! Er war super, hat die Piaffen und Passagen toll angepackt (…) Insgesamt fühlte es sich schon nach Grand Prix an!!!“ Ein „paar Kleinigkeiten“ müssten ihr allerdings in Zukunft noch besser gelingen.
Das war nicht der einzige viel versprechende Auftritt für die Münsterländerin in Borken. Sie stellte dort auch erstmals den ebenfalls gekörten Oldenburger Hengst Stolzenberg de Malleret vor, eines der Pferde, die sie für das französische Haras de Malleret reitet. Erst seit rund zwei Monaten steht der Sandro Hit-Sohn bei ihr im Stall. Zuvor war er erst von Jessica Lynn Thomas und zuletzt von Maria José de la Chica Parras vorgestellt worden. Bis er zu Langehanenberg kam, hatte er in Deutschland Siege und Platzierungen in Dressurpferdeprüfungen und einer M** auf dem Konto. In Frankreich hat er bereits erste Platzierungen auf Intermédiaire II-Niveau. Nun wurde er Neunter in seiner ersten S*** mit Helen Langehanenberg und 70,088 Prozent im Protokoll, war damit allerdings nicht mehr im Geld.
Helen Langehanenberg war trotzdem sehr zufrieden: „Der macht mit seinem Arbeitseifer richtig Spaß und hat sich schon phasenweise richtig souverän gezeigt. Klar gab es auch noch kleinere Ecken und Kanten …“
Immerhin hat „Stolzi“ ja aber ein Championatspferd in der näheren Verwandtschaft. Seine Mutter Bellinda ist eine Vollschwester zu Emile Fauries EM-Pferd von 2017, Lollipop. Der kam wie Stolzenberg auch in der Lewitz zur Welt und ging zuletzt unter Marianne Helgstrand.
Und noch ein Neuzugang im Stall Langehanenberg, der allerdings nicht von ihr, sondern von ihrem spanischen Bereiter Manuel Dominguez Bernal geritten werden soll: Danciano. Der nun 13-jährige Hannoveraner Dancier-Sohn war eins Hannoveraner Prämienhengst und verließ Vechta als teuerster Hengst seines Jahrgangs. Damals wechselte er auf die Station Schockemöhle, von wo er dann eine glänzende Leistungsprüfung ablegte (Gesamtsieger mit 8,48) und die ersten Schleifen in Reit- und Dressurpferdeprüfungen gewann. Etwa war er zweitplatziert beim Hannoveraner Championat 2014 und ein Jahr später folgte Rang 13 im Finale des Bundeschampionats. Im Sattel saß damals Anja Engelbart, mit der Danciano auch seine ersten Dressurpferdeprüfungen der Klasse M bestritt, ehe er nach Frankreich verkauft wurde. Dort kann er mittlerweile auf Erfolge bis Intermédiaire II verweisen. Für die weitere Ausbildung soll nun Manuel Dominguez Bernal sorgen, der ja letztes Jahr unter anderem mit wunderschön anzuschauenden Runden auf Escamillo bei den Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde aufgefallen war.
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