Vom 5. bis 10. September ist Riesenbeck International Gastgeber der Europameisterschaften der Dressurreiter. Worauf sich Hausherr Ludger Beerbaum als Springreiter dabei besonders freut, hat er in einem Interview verraten.
Riesenbeck International hat sich einen sehr guten Ruf unter den Springreitern erworben. Wie kamen Sie dazu, jetzt auch ein internationales Championat für Dressurreiter zu veranstalten?
LB: Der Impuls, das Championat hier im Münsterland auszurichten, kam ganz klar von unserem Partner Andreas Helgstrand aus Dänemark. Wir sind gemeinsam Teil der Global Equestrian Group.
Man hört ja immer wieder, dass die Dressurreiter etwas sensibler sind als die Kollegen des Springsports, wenn es um die Bedingungen auf ihren Turnierplätzen geht. Mal stören wehende Fahnen, mal sind die Fotografen im Weg oder die Wege von den Stallungen zu den Wettkampf-Plätzen nicht genehm. Wie werden Sie mit den Dressurreitern umgehen?
LB: Ehrlich gesagt, habe ich mir diese Frage noch nicht gestellt und denke, das muss ich auch nicht tun. Es ist nicht so schlimm, wie es von außen immer dargestellt wird. Ich gehe außerdem davon aus, dass die Bedingungen in Riesenbeck sehr gut sind und dieses Thema nicht aufkommen wird.
Was ändert sich im Vergleich zur EM 2021?
LB: Das Rasenstadion wird quasi unterteilt und mittendrin ist das Dressur-Viereck aus Sand platziert. Dadurch können Tribünen im Stadion aufgebaut werden und die Zuschauer sind von allen Sitzplätzen aus ganz nah am sportlichen Geschehen. Die Para-Reiter haben einen eigenen Turnierplatz vor der großen Veranstaltungshalle und können dort ganz konzentriert und ungestört ihre Prüfungen reiten. Dennoch ist alles kompakt und schnell zu erreichen.
Welche Rolle spielen Sie persönlich dabei?
LB: Ich habe keine besondere Funktion und werde mein Team von Riesenbeck International und den Turnierleiter Karsten Lütteken unterstützen. Natürlich bin ich vor Ort und schaue mir die Prüfungen an.
Es finden ja zwei Europameisterschaften in Riesenbeck in der Woche vom 5. bis 10. September statt. Auch die Para-Dressur, bei der Reiter mit körperlichen Behinderungen in fünf Grades antreten, richten ihr Championat aus. Welche Erfahrungen haben Sie mit dieser Disziplin?
LB: Bis vor einem Jahr hatte ich keine Erfahrungen mit der Para-Dressur. Beim unserem Testevent konnte ich Eindrücke sammeln. Danach war für uns klar, dass wir dieses Championat gut in unsere Infrastruktur auf der Anlage integrieren können. Davor hatten wir uns Gedanken darüber gemacht, ob wir den Anforderungen der Para-Reiter gerecht werden können.
Sie sind durch Ihre Mäzenin Madeleine Winter-Schulze, die ja sie seit Jahrzehnten unterstützt, auch mit Isabell Werth verbunden.
Haben Sie Isabell schon in einer stillen Stunde um Rat gefragt, welche Tipps sie Ihnen geben kann, um eine gute EM im Herzen der Springreiterei auszurichten?
LB: Ja natürlich. Ich habe schon einige Male mit Isabell darüber gesprochen. Ich erfahre von ihr zum Beispiel in Bezug auf Sponsoren- und Partnersuche Unterstützung. Isabell steht unserem Vorhaben sehr positiv gegenüber und freut sich auf die Veranstaltung in Riesenbeck.
Worauf freuen Sie sich am meisten im Vorfeld der EM?
LB: Ich bin positiv gespannt darauf, wie wir alle im Team diese neue Erfahrung im Ausrichten eines Dressur-Championats meistern. Natürlich freue ich mich darauf, dass ich endlich einmal Zeit haben werde, den besten Dressurreitern der Welt konzentriert zuschauen zu können.
Wovor sorgen Sie sich?
LB: Wirklich „sorgen“ würde das jetzt nicht nennen, aber ich möchte nicht, dass es hinterher heißt: „Die können nur Springreiten organisieren“.
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