Mit deutlichem Abstand hat Isabell Werth mit Wendy in Stuttgart den Grand Prix in der Hanns-Martin Schleyer-Halle gewonnen. In der Qualifikation für die Weltcup-Kür sahen alle Richter das Paar auf Platz eins, wenn auch mit unterschiedlich hohen Noten.
Für Isabell Werth und Wendy war der Grand Prix in Stuttgart in der Schleyer-Halle das erste Hallenturnier nach dem Gewinn der Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Paris. Als das Paar, das in der aktuellen Weltrangliste die Plätze eins (Werth) und zwei (Wendy) einnimmt, in die Arena kam, war die Stute offensichtlich „an“. Mehrfaches Schnauben auch während der Prüfung zeigte, dass die Sezuan-Tochter sich mit der „Indoor“-Atmosphäre erst einmal anfreunden musste.
Isabell Werth und Wendy – „fließend“ unterwegs im Grand Prix in Stuttgart
„Es war eine sehr fließende, schöne Runde“, bilanzierte Isabell Werth ihren Sieg im Grand Prix in Stuttgart. „Wendy war noch ein bisschen aufgeregt und hat beim Rückwärtsrichten leider etwas Angst bekommen. Aber sonst war ich super zufrieden mit ihr!“ Mit 79,217 Prozent lag Werth deutlich vor der Konkurrenz. Ziemlich genau 5,5 Prozent lagen zwischen den Mannschafts-Olympiasiegerinnen und der Zweitplatzierten Larissa Pauluis (BEL) mit Flambeau (73,718). 16 mal 9,0 und eine 10,0, für die letzte Piaffe, die in zweifacher Wertung Berücksichtigung findet, stehen im Protokoll von Isabell Werth und Wendy.
Richterurteile – ein Rechenmodell
Am beeindruckendsten fand die Prüfung der Richter bei B, Henning Lehrmann (GER). Er vergab 81,196 Prozent. Chefrichter Hans-Christian Matthiesen (DEN), von seiner Position bei C die Mittellinie klar im Visier, kam auf 76,739 Prozent. Damit immerhin ein Unterschied von knapp 4,5 Prozent. Interessant: Würde man die beiden „Ausreißer“ herausrechnen – was als Modell immer mal wieder in Diskussionen gefordert wird – käme man auf ein nahezu identisches Ergebnis. 79,384 Prozent entsprächen 361,2 Punkte pro Richter im Durchschnitt. Das tatsächlich Siegerergebnis liegt gerade einmal durchschnittliche 0,75 Punkte darunter (360,45).
Hinter der Belgierin Pauluis kam Bianca Nowag-Aulenbrock mit Florine OLD auf Rang drei. Das Paar konnte vor allem in den Pirouetten Punkte sammeln. Die beiden beendeten die Qualifikations-Grand Prix für die Kür am Samstag (17 Uhr) mit 73,282 Prozent. Die Plätze vier und fünf waren mit Raphael Netz/Great Escape Camelot (72,391) und Carina Scholz und Tarantino (71,369) in deutscher Hand. Mit Ingrid Klimke und First Class (70,891) sowie Helen Langehanenberg und Facilone (69,761) folgten Paare aus Deutschland auf den Plätzen sechs und sieben. Achter wurde der Spanier Borja Carrascosa und Frizantino (69,544). Außer Isabell Werth und Ingrid Klimke war keine weitere Kombination aus der Top 25 der Weltrangliste in die Hauptstadt von Baden-Württemberg gereist.
Ergebnisse des Grand Prix, Qualifikation zur Weltcup-Kür Stuttgart 2024
TV aus der Schleyer-Halle Stuttgart
Diverse TV-Übertragungen sind aus der Hanns-Martin-Schleyer-Halle geplant: „SWR Aktuell BW“ berichtet am Samstag, 16. November, 19.30 Uhr. Auch am Sonntag, 17. November, wird es um 18 Uhr und 19.30 Uhr Sendungen geben.
Am Sonntag überträgt der SWR den Großen Preis der Springreiter live in seiner Sendung „SWR Sport extra live“ (16 bis 17.30 Uhr).
Das gesamte Sportgeschehen mit Weltcup-Entscheidungen in drei Disziplinen kann über clipmyhorse.tv verfolgt werden. Die Prüfungen sind mit Ausnahme der Weltcup-Prüfungen (nur mit Premiummitgliedschaft) im Livestream zu sehen.
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