Isabell Werth sagt Frankfurt ab: „Unzumutbar“

Von
Im starken Trab zum Sieg: Isabell Werth auf Don Johnson

Frankfurt vor fünf Jahren: Don Johnson und Isabell Werth. 2016 wird man das Paar dort nicht sehen (© Julia Rau)

Isabell Werth wird nicht wie geplant mit Don Johnson am Turnier in der Festhalle in Frankfurt teilnehmen. Im Internet wird behauptet, sie wolle den Pferden schon jetzt eine Turnierpause geben. In der Planung war Frankfurt, Don Johnson ist topfit. Aber die Trainingsbedingungen in Frankfurt sind für Werth nicht akzeptabel.

„So geht es wirklich nicht“, erläutert Isabell Werth gegenüber St.GEORG-online ihre Absage mit Don Johnson für das Turnier in Frankfurt. „Ich habe die Trainingszeiten bekommen, demnach hätten wir mit den Grand Prix-Pferden um vier Uhr morgens in der Halle trainieren können, im Anschluss daran haben die Pferde für die Finalprüfungen um den Louisdor-Preis und den Nürnberger Burg Pokal Gelegenheit, sich mit der Hallenatmosphäre anzufreunden“. Prüfungsbeginn des Grand Prix: Sieben Uhr morgens, ein Zeit, die selbst hartgesottenen Dressurfans recht früh erscheinen dürfte. „Man muss sich einmal vorstellen, was das genau bedeutet: Am Donnerstagabend ist der Hessentag, das geht erfahrungsmäßig richtig lange, auch bis nach Mitternacht. Vor ein Uhr nachts ist da selten richtig Ruhe für die Pferde. Und dann soll ich meiner Pflegerin sagen, sei so gut, steh so auf, dass du um drei Uhr morgens füttern kannst? Das geht ja wohl gar nicht!“ Das Dilemma mit einem Programm, das den Zeitplan derart überstrapaziert, ist nicht neu. Schon im vergangenen Jahr hatte es hinter vorgehaltener Hand mehrere Stimmen gegeben, die mit den Trainingszeiten unzufrieden waren. Für Isabell Werth steht fest: „Ohne mich, ich finde das einfach unzumutbar, für Mensch und Pferd!“ Ihre Konsequenz: Kein Frankfurt und das obwohl, wie sie auf Nachfrage mit Nachdruck betont, „Jonny“, ihr Hannoveraner Don Frederico-Sohn, „top in Schuss“ sei. „Das hat er ja in den vergangenen Wochen gezeigt…“ Und zu  anderslautenden Verlautbarungen im Internet für ihre Absage, wonach die Pferde nun eine Turnierpause haben sollten – Don Johnson war vor drei Wochen in Stockholm zuletzt am Start und hätte im Planungsrhythmus nun noch Frankfurt gehen sollen – hat sie nur einen verwundertes,  „mit mir hat niemand gesprochen“,  übrig. „Ich sage es gerne nochmal, es ist einfach für Mensch und Pferd unzumutbar, solche Traininigszeiten anzusetzen“so Werth gegenüber St.GEORG online.

Advent, Advent

Wie das Alternativprogramm aussehen wird, weiß die Mannschafts-Olympiasiegerin noch nicht genau. „Aber die vierte Kerze wird sicherlich bei der Planung berücksichtigt“, schmunzelt sie. Die tatsächlich geplante Turnierpause beginne nun eben ein Wochenende früher. Im nächsten Jahr gehe es dann wieder los, mit „Weihe“ und „Johnny“. „Aber nicht um vier Uhr in der Nacht.“dolce gabbana portofino lace up sneakers item | Sneaker News & Release Calendar for 2023 in UK | Grailify | cheapest air jordans high

#doitride-Newsletter   Sei dabei und unterstütze die #doitride-Kampagne! Mit unserem Newsletter verpasst Du keine Neuigkeiten rund um #doitride. Jetzt aktivieren!

Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

stgeorg_newsletter_booklet
  1. Corinna Weinholzner

    Ja mei… das Leben ist kein Ponyhof! Ich arbeite seit 13 Jahren Frühschicht Mo.-Fr., steh um 3 uhr auf und fange um 4 Uhr an. Und lebe auch noch!

    Und verdiene ein Bruchteil von Frau Werth. Aber die Prominenz muss halt erstmal ausschlafen. 😄

    • Bonny

      Du bist ja auch kein hochleistungssportler und scheinst null Ahnung von Pferden zu haben. Überlegen dann schreiben meine Pferde würden mir was husten von wegen 4 Uhr Training.

    • Mel

      Hier geht es nicht darum, dass „die Prominenz“ genug schlaf bekommt, sondern vor allem auch darum, dass das Pferd (um dessen Prüfung es sich handelt) nicht völlig übernächtigt an den Start muss. Für Pferde sind Turniere immer noch eine Stresssitualtion, wenn dann noch mangelnde Nachtruhe dazukommt, weil bis in die Nacht Rambazamba ist und das arme Tier dann nach nur zweieinhalb Stunden Schlaf schon wieder zum Füttern geweckt wird, wird es einfach zu viel. Irgendwo muss man nunmal seine Schmerzgrenze ziehen.

      Außerdem gehe ich davon aus, dass Sie nicht erst noch bis in die Puppen aufbleiben, wenn Sie morgens früh hoch müssen. Also sind diese beiden Situationen wohl nur schwer miteinander vergleichbar…

  2. Lina

    Es ging ja auch nicht nur um Frau Werth selbst, sondern auch um ihre Pflegerin und um das Pferd – und darum, dass vor 1 Uhr nachts keine Ruhe einkehren wird….
    Ich würde meinem Pferd auch kein Training morgens um 4 zumuten wollen, wenn das nicht der gewohnte Rhythmus ist….

    • tom

      am abend vor dem angegebenen turnirr findet der hessentag statt, wo auch die pferde und reiter dabei sind. hat nichts mit dem jährlich stattfindenden hessentag zu tun.

  3. tom

    sehr vernünftig, die gesundheit und fitness aller, sowohl pferd, pfleger als auch reiter muss vorang haben. wer macht denn nur solche trainings-/turnierzeiten? können nur menschen sein, die keine ahnung von pferden haben. oder solche die sagen, hauptsache der ganze kram ist früh vorbei damit ich feierabend machen kann.


Schreibe einen neuen Kommentar