Auf den beiden Dressurvierecken der Future Champions in Hagen ging es heute um drei Kür-Finals, das der Jungen Reiter, und die der Ponyreiter in I- und O-Tour. Alles überstrahlt haben Jana Lang und Baron.
Als letztes der 14 Paare in der Junge Reiter-Kür betraten Jana Lang und Baron das Viereck. Sie zeigten ein dynamisches Programm, bei dem sich in der Trabtour zu Anfang vor allem Traversalverschiebungen (geschmeidig in beide Richtungen mit guter Bergauftendenz und immer im Fluss) mit Verstärkungen abwechselten. Dann im starken Schritt (groß schreitend mit Zug zur Hand) auf die Diagonale bis zur Mittellinie, angaloppieren, halbe Pirouette. Tolle Idee! Vor allem, wenn dann eine so ausbalancierte und gesetzte Pirouette dabei herauskommt. Überhaupt war die Galopptour ein Highlight – immer im Bergauf, die Wechsel mit Ausdruck, die Übergänge gut herausgearbeitet. Am Ende wurden es 83,50 Prozent für die beiden. Bis 2015 haben wir mal nachgeschaut – seither hat kein U21-Europameisterpaar ein solches Ergebnis erzielt. Kein Wunder, dass der 20-jährigen angehenden Ärztin im anschließenden Interview die Tränen übers Gesicht liefen, als sie schwärmte, wie „an“ Baron trotz der Hitze gewesen sei und dass er so toll mitgemacht habe. „Und dann noch diese Punkte …“
Dennoch gab es einen Richter, Alban Tissot (FRA) bei C, der den US-Reiter Christian Simonson und seinen dänischen Warmblüter Son Of A Lady v. Soreldo an erster Stelle gesehen hätte. Doch die Kollegen bei E und M, Paula Nysten (FIN) und Knut Danzberg, sahen das Paar aus den USA „nur“ an fünfter bzw. vierter Stelle, so dass es unter dem Strich Rang zwei mit 79,167 Prozent wurde.
Der dritte Rang wurde zur Beute der Dänin Sophia Ludvigsen mit dem neunjährigen Erlando-Sohn Blue Hors Elliott nach einer 78,850 Prozent-Kür. Lucie-Anouk Baumgürtel ritt den Hannoveraner Fürst Belissaro-Sohn Ferati FH auf den vierten Platz mit 77,959 Prozent.
Deutliche Entscheidungen bei den Ponys
Für alle deutschen Nachwuchsreiter war Hagen ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zur diesjährigen Europameisterschaft. Dabei werden in der Dressur die Reiter der I-Tour genauso berücksichtigt, wie die, die Nationenpreis reiten dürfen. Heute konnten sich zwei Paare noch einmal besonders in Szene setzen.
In der Nationenpreis-Tour gewann Lilly Marie Collin auf dem dreifachen Bundeschampion Cosmo Callidus mit Weile: 79,584 Prozent, Rang eins von allen Richtern, fast vier Prozent mehr als das Paar auf Rang zwei.
Das war kein geringeres als jenes, das 2022 Europameister in der Kür geworden war: Mia Allegra Lohe und Tovdals Golden Future Imperial. Sie kamen heute mit 75,392 Prozent aus dem Viereck.
Dritte wurde die Dänin Anna Munkebo auf Lyngdal’s Mira Puella mit 74,025 Prozent.
Julie Sofie Schmitz-Heinen einsame Spitze
Nachträglich ihre Visitenkarte abgelegt hat in Hagen auch Julie Sofie Schmitz-Heinen. Auch sie hatte wie ihre beiden Kolleginnen der O-Tour letztes Jahr zum Goldteam der Pony-EM gehört und zudem Bronze in der Einzelaufgabe gewonnen. Da ritt sie Carleo Go. Dieses Wochenende hatte sie aber zwei Ponys mitgebracht, so dass sie sich quasi selbst Konkurrenz gemacht hat.
Mit Carleo Go gewann sie Mannschaftsaufgabe und Einzelaufgabe (73,286 bzw. 74,640), mit ihrem zweiten Pony Chilly Morning WE, war sie aber jedesmal dicht dahinter (73,238 bzw. 74,189) Zweite.
Heute in der Kür durfte Chilly Morning noch einmal ran und er enttäuschte seine Reiterin nicht: klarer Sieg mit 78,392 Prozent.
Mit fast drei Prozent Abstand folgte dahinter Maria Teresa Pohl im Sattel des erfahrenen Dunkelfuchses Der Kleine Sunnyboy. 75,692 Prozent wurden es für die Schülerin von Semmieke Rothenberger, wobei dir Richter sich hier so gar nicht einig waren. Die Bewertungen ihrer Kür reichten von 78,425 bis 71,625 Prozent, oder anders ausgedrückt von Rang eins bis elf.
Über Platz drei konnte sich die Bundesnachwuchschampionesse 2022, Madlin Tillmann, auf Mister Prime Time freuen. 74,975 Prozent waren es hier.
Alle Ergebnisse der Küren aus Hagen von den Future Champions finden Sie hier.
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