Klimke und Brunkhorst sind die Dressur-Diven an Tag 2 in Neumünster

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IKLimkeFreudentaenzer

Ingrid Klimke und Freudentänzer siegten im nationalen Grand Prix von Neumünster 2024 (© sportfotos-lafrentz.de)

Ingrid Klimke und ihr Freudentänzer taten in Neumünster das, was der Name verspricht: Sie tanzten, dass eine Freude wahr. Und Juliane Brunkhorst legte gleich zweimal eine kesse Sohle aufs Parkett in den Holstenhallen.

Zwei Amazonen, die mit feiner Verbindung feinstes Reiten demonstrierten, führten heute die Ehrenrunden in den Dressurprüfungen in Neumünster an. Im nationalen Grand Prix setzte sich Ingrid Klimke mit Freudentänzer an die Spitze. Der Westfale ging eine Prüfung, die sich im Verlauf des Grand Prix steigerte. Die Holstenhalle ist schwierig durch die Zuschauer, die nah am Viereck sitzen. Sensible Pferde müssen da schon einmal genauer hingucken. Freudentänzer schielte einmal gen Tribüne kurz vorm Umstellen in den Trabtraversalen und auch der Schritt war noch nicht ganz frei von Spannung. Allerdings war es schön zu sehen, wie der Schwarzbraune sich im Verlauf der Diagonale vermehrt konzentrierte und an die Hand heranzog. „Immer wenn ich ihn vorlassen wollte, wollte er hochschauen und gucken, wo die Zuschauer sind,“ erklärte Klimke.

Dass der Franziskus-Sohn dabei dann zum Ausatmen kam, half auch dem letzten Teil der Prüfung. Da fühlte sich der Louisdor-Finalist des letzten Jahres augenscheinlich wohler, zog im starken Trab noch mehr von hinten durch und zeigte die beste Piaffe-Passage-Abfolge der Prüfung auf der Mittellinie, damit setzte er ein Ausrufezeichen hinter seine Leistung. Stichwort Franziskus: Freudentänzers Vater ging noch im vergangenen Jahr erfolgreich in der Weltcup-Kür in Neumünster. Und sein mütterlicher Halbbruder Damon Hill hat hier vor zehn Jahren schon die Zuschauer von den Sitzen gerissen.

Was bemerkenswert an Klimkes Ritt in Neumünster war: Freudentänzer beherrscht die Grand Prix-Lektionen, ist aber kräftemäßig noch auf dem Weg zu einem ausgereiften Grand Prix-Pferd. Reitmeisterin Ingrid Klimke ritt „Sternchen“ entsprechend dosiert. Gefordert aber nie überfordert kam der Hengst mit 73,3 Prozent ins Ziel. Apropos Ziel: Nächste Etappe – übermorgen: „Sonntag ist sein erster Special. Ich weiß, dass er sich konstant immer weiter verbessern wird, weil es eigentlich nur darum geht, wie er es richtig machen kann. Er will es richtig machen, er will alles lernen. Jetzt muss ich ruhig bleiben und ihm Schritt für Schritt zeigen, wie ich es gerne haben möchte und dann wird er auf dem Viereck sicher immer besser werden“, so Klimke für ihre Pläne in Neumünster und darüber hinaus.

Klimke eins, Brunkhorst zwei in Neumünster

Juliane Brunkhorst, die schon einen Sieg gefeiert hatte (siehe unten), brachte den Fürst Romancier-Sohn Fürst Enno im Grand Prix an den Start. Der Fuchs ging eine konstante Prüfung und kam auf 71 Prozent, Platz zwei.

Das Podium komplettierte Fabienne Müller-Lütkemeier: Das Protokoll ihres Ritts war so, wie man sich das Richten wünscht: Notenskala – nahezu – vollkommen ausgeschöpft. Von einer 3,0 für misslungene Zick-Zack-Traversalen bis zu einer 9,0 für die Passage auf der Mittellinie. Am Ende standen 70,533 Prozent unterm Protokoll. Die sensible Vitalis-Tochter Valencia As ist insgesamt gereift, kam besser mit der Atmosphäre in der Halle zurecht.

Die Ergebnisse des nationalen Grand Prixs von Neumünster 20204 finden Sie hier.

Brunkhorst und Diamante Negro „moven“ in die richtige Richtung

sportfotos-lafrentz.de

Sieg Nummer zwei für Juliane Brunkhorst und Diamante Negro in den Holstenhallen Neumünster.

Juliane Brunkhorst hat sich selbst für den nationalen Grand Prix Special ein wenig unter Druck gesetzt. Ihre aktuelle Quote in Neumünster: drei Starts, zwei Siege. Um diesen Top-Schnitt beizubehalten, muss es also weiterhin spitze laufen. Morgen reitet sie zunächst in der Weltcup-Tour Aperol, auf dem sie im vergangenen Jahr ihr Weltcup-Debüt gegeben hatte.

Am heutigen Morgen hatte die 40-Jährige den DSP-Wallach Diamante Negro gesattelt. Zu „Best day of my life“ kam sie in der Intermédiaire I-Kür auf die Mittellinie. Der Galopp ist ein Highlight des achtjährigen DeLorean-Sohns. Brunkhorst setzte diese Grundgangart gleich an den Anfang der Kür. Intermédiaire I. Und um klar zu machen, worum es ihr geht, ließ sie Beth Ditto ihr „Move in the right direction“ durch die Halle in Neumünster schallen. Wie ein Routinier zog der DSP-Wallach seine Runden, das begeisterte nicht nur die Richter (77,225 Prozent), sondern auch die Reiterin: „Diamante Negro hat wirklich einen super Job gemacht. Er hat diese Hallen, diese Atmosphäre noch nie vorher kennengelernt. Er war so konzentriert und hat so abgeliefert — als wäre er schon jahrelang im Geschäft“.

Zweite wurde Julia de Ridder mit Diamantinos v. Dankeschön (73,558) vor Friederike Tebbel und Serious v. Secret (73,058).

Hier geht’s zu den Ergebnissen der Intermédiaire I-Kür.

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Jan TönjesChefredakteur

Chefredakteur ab 2012, seit 2003 beim St.GEORG. Pferdejournalist seit 1988. Nach Germanistik/Anglistik-Studium acht Jahre tätig bei öffentlich rechtlichem Rundfunk, ARD, SFB, RBB in Berlin. Familienvater, Radiofan, TV-erfahren, Moderator, Pferdezüchter, Podcasthost, Preise: Silbernes Pferd, Alltech Media Award. Präsident Internationale Vereinigung der Pferdesportjournalisten (IAEJ).

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